Linz bekommt "Stadtbahn"

josef

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#1
Linzer Stadtbahn fix: 667 Mio. Euro Kosten
Land Oberösterreich und Stadt Linz haben sich über die Finanzierung einer Stadtbahn in Linz, die im Kern den Mühlkreis mit dem Hauptbahnhof verbinden soll, geeinigt. Die aus heutiger Sicht 667 Millionen Euro finanziert zur Hälfte der Bund.
Online seit gestern, 12.32 Uhr (Update: gestern, 14.26 Uhr)
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Die andere Hälfte teilen sich Land und Stadt im Verhältnis 42,5:7,5 mit einem Deckel von 50 Mio. Euro für die Stadt. Im Gegenzug übernimmt das Land 23,7 Mio. Euro, 40 Prozent der Infrastruktur, für den ebenfalls geplanten O-Bus.

„Jahrhundertprojekt“
Landeshauptmann Thomas Stelzer sprach in einer Pressekonferenz am Montag mit Infrastrukturlandesrat Günther Steinkellner, Bürgermeister Klaus Luger und Vizebürgermeister Martin Hajart von einem „Jahrhundertprojekt“. Künftig soll in Linz die S6 vom Mühlkreisbahnhof in Urfahr über den Osten zum Hauptbahnhof fahren, eine weitere S-Bahn (S7) vom Hauptbahnhof zur Universität führen bzw. in weiterer Folge ins Mühlviertel verlängert werden. Das soll dem Straßennetz und bestehendem öffentlichen Verkehr auch in den Umlandgemeinden bei 108.000 in die Landeshauptstadt Pendelnden Entlastung bringen.

Erwartet wird, dass 2028 der erste Abschnitt der insgesamt 27 Kilometer Neubaustrecke umfassenden Stadtbahn vom Hauptbahnhof zum Kepler Universitätsklinikum (KUK) angefahren werden kann. Er soll kommendes Jahr eingereicht werden. Parallel laufe die Einreichplanung für den Abschnitt vom neuen Knoten Urfahr-Ost beim Gasthaus Lindbauer zu den Universitäten.

Schiene OÖ
Darstellung des innerstädtischen Trassenverlaufs

Donau wird über die neue Eisenbahnbrücke überquert
Die Donau wird über die neue Eisenbahnbrücke überquert, „beim Gasthaus Lindbauer wird nach dem Hauptbahnhof der größte Umsteigeknoten in Oberösterreich entstehen“, kündigte Steinkellner an. Die Stadtbahn werde vom KUK kommend über eine Brücke die Untere Donaulände queren und gerade auf die Eisenbahnbrücke führen. In Urfahr sei nur eine überirdische Führung möglich. Deshalb werde die Straßenbahn unterflur gelegt, wie im März 2021 angedacht.

Dafür habe die Stadt auf einen O-Bus in der Reindlstraße bis zum Mühlkreisbahnhof verzichtet, da dort schon Straßenbahn und die neue Stadtbahn fahren, so Luger. Die neue O-Bus-Variante habe mehr Haltestellen und schließe den Linzer Osten besser an. Sie solle in zwei bis zweieinviertel Jahren nach der Konzessionserteilung in Betrieb gehen können. Die Kosten bezifferte Hajart mit rund 60 Mio. Euro.

ILF
Unterirdische Führung der Straßenbahn und oberirdische Führung der Stadtbahn

40.000 Fahrgäste pro Werktag erwartet
Erwartet wird, dass 40.000 Fahrgäste an einem Werktag die neue Stadtbahn nutzen. Im Endausbau soll es einen Fünf-Minuten-Takt geben. Ein Gutachten der TU Wien bestätige, dass eine Parallelführung von O-Bus und Bahn möglich sei. „Der Unterbau soll so vorbereitet werden, dass nur mehr die Gleise reingelegt werden müssen, wenn Bus und Bahn auf gleicher Strecke fahren“, sagte Steinkellner. Die favorisierte Route für die S7 Richtung Universitäten sei derzeit unmittelbar neben der Autobahn. Hier erwarte man am wenigsten Eingriff in die Natur.

Bund finanziert 50 Prozent der Kosten
Für die Finanzierung des gesamten Projekts bedarf es zunächst eines konkreten Finanzierungsübereinkommens im Sinne einer Vereinbarung nach Art. 15a B-V mit dem Bund, der 2021 bereits zugesagt hat, 50 Prozent der Kosten zu übernehmen. Das Land übermittle die Projektunterlagen im Jänner, dann soll auch der Beschluss im Landtag eingebracht werden, jener im Gemeinderat im März.

„Historische Chance“
Mit der am Montag präsentierten Einigung sei das Vorhaben nun endlich wieder auf Schiene, so die Linzer Klimastadträtin Eva Schobesberger. Die Realisierung der Stadtbahn sei eine historische Chance für den Öffentlichen Verkehr für Linz und das Umland, die unbedingt genützt werden müsse, so Schobesberger.

„Einigung bedient Interessen aller Beteiligten“
Es sei eine gute Nachricht für die Linzer und alle Oberösterreicher, dass der Diskurs ein konstruktives Ende gefunden habe, so der Linzer Stadtrat Michael Raml am Montag. Die Einigung zwischen Stadt und Land bediene die Interessen aller Beteiligten – vor allem die der Fahrgäste. Man werde selbstverständlich allfälligen Budgetbeschlüssen im Gemeinderat zustimmen, um die beiden Projekte zügig voranzutreiben, so Raml.
11.12.2023, red, ooe.ORF.at

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Linzer Stadtbahn fix: 667 Mio. Euro Kosten
 

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#2
Linzer Regional-Stadtbahn soll 2032 fahren
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Am Donnerstag wurde in Linz die 15a-Vereinbarung unterzeichnet. Die 939 Millionen Euro Kosten finanziert zur Hälfte der Bund, die andere Hälfte teilen sich Land und Stadt im Verhältnis 42,5 zu 7,5. Die Linzer Regionalstadtbahn soll in acht Jahren in Betrieb gehen.
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Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von Klimaministerin Leonore Gewessler, Finanzminister Magnus Brunner, Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer, dessen Stellvertreter Manfred Haimbuchner und Bürgermeister Klaus Luger.

Die Vertreter von Bund, Land und Stadt waren sich einig, dass es sich bei der Vereinbarung um einen „Meilenstein“ für die Umsetzung der Regional-Stadtbahn handle. Die „470 Millionen Euro“ aus Wien seien „gut investiertes Geld“, bedankte sich Brunner für die „gemeinsame Kraftanstrengung“ von Bund, Land und Stadt. Gewessler sprach von einem „Qualitätssprung“, es beginne „ein neues Zeitalter für den öffentlichen Verkehr“, es bringe das Mühlviertel näher an den Zentralraum. Zudem verwies sie auf die Begleitmaßnahmen in der 15a-Vereinbarung, die den Ausbau von Buslinien und des Radverkehrs vorsehen.

30 Jahre ergebnislos verschiedene Konzepte diskutiert
30 Jahre wurden ergebnislos verschiedene Konzepte für eine neue Mühlkreisbahn wie etwa City-S-Bahn, Regio-Liner oder Regio-Tram diskutiert. Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung für die Regional-Stadtbahn startet nun die Realisierung. Im Kern wird ab 2028 der Mühlkreis- mit dem Hauptbahnhof verbunden. Die S6 soll vom Mühlkreisbahnhof in Urfahr über den Osten zum Hauptbahnhof fahren, eine weitere S-Bahn (S7) vom Hauptbahnhof zur Universität führen bzw. in weiterer Folge ins Mühlviertel verlängert werden. Der Betrieb soll mit 2032 aufgenommen werden.

Fotostrecke
Land OÖ
Land OÖ
Land OÖ

Bei einer Pressekonferenz zur Einigung auf die Regional-Stadtbahn Ende 2023 war noch von Baukosten von 667 Millionen Euro die Rede gewesen. Die nun genannten 939 Millionen Euro würden die Risikovorsorge beinhalten, erklärte der Landeshauptmann, und seien „keine Überraschung“. Der Verteilungsschlüssel zwischen Stadt und Land bleibe wie vereinbart. Allerdings ist der 7,5-Prozent-Anteil der Stadt fix mit 50 Millionen Euro gedeckelt. Stelzer meinte: „Wir haben unseren Job gemacht. Leute wählen uns, dass wir Dinge machen, die ihnen wichtig sind. Das ist uns bei diesem Projekt gelungen.“ Haimbuchner nannte die Regional-Stadtbahn die „neue Hauptschlagader des öffentlichen Verkehrs“, die für Pendler „eine echte Entlastung“ bedeute.

Luger: Pendler werden attraktive Auto-Alternative erhalten
Luger betonte, dass die Entscheidung zur Realisierung der Regional-Stadtbahn „für die Weiterentwicklung von Linz essenziell“ sei. „Täglich pendeln 120.000 Menschen zu einem der 220.000 Arbeitsplätze“ in die oberösterreichische Landeshauptstadt, viele davon aus dem Mühlviertel, die eine attraktive Alternative zum Auto erhalten werden.

LAND OÖ /Antonio Bayer
Bgm. Klaus Luger, LH Thomas Stelzer, BMin Leonore Gewessler, BM Magnus Brunner und LH-Stv. Manfred Haimbuchner

Sogenannte 15a-Vereinbarungen sind Entschlüsse zwischen dem Bund und den Ländern zu Investitionen des Bundes, die an gewisse Bedingungen für die Länder geknüpft sind.
23.05.2024, red, ooe.ORF.at/Agenturen

Links:
Regionalstadtbahn vor nächstem Meilenstein (ooe.ORF.at; 21.5.24)
Linzer Stadtbahn fix: 667 Mio. Euro Kosten (ooe.ORF.at; 11.12.23)
Streit um Linzer Regionalstadtbahn (ooe.ORF.at; 7.7.23)

Linzer Regional-Stadtbahn soll 2032 fahren
 

josef

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#3
Verkehrsprojekt
Trasse der Linzer Regionalstadtbahn wird bis Pregarten geplant
Ende 2026 sollen die Planungen für die 20 Kilometer lange Strecke ins Mühlviertel abgeschlossen sein.

Auf der Urfahraner Seite der Eisenbahnbrücke soll der neue Nahverkehrsknoten Ost für die Regionalstadtbahn Linz entstehen.
Werner Kerschbaummayr / fotokers

Linz/Salzburg – Während in Salzburg der S-Link mit der Bürgerbefragung im November abgedreht wurde, nimmt die Linzer Regionalstadtbahn einen Schritt nach dem anderen. Die Bietergemeinschaft, die für die innerstädtische Trassenplanung beauftragt wurde, hat auch den Zuschlag für die Planung der Trasse von Auhof bis nach Pregarten erhalten. Mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden wurde bereits Gespräche zur Korridorsicherung der insgesamt 21 Kilometer langen Strecke im Mühlviertel geführt.

Dem Land und der Schiene OÖ sei es ein Anliegen, die Planung in Abstimmung mit den Gemeinden zu entwickeln, heißt es in einer Aussendung der Schiene OÖ. Den Zuschlag für die Planung des Vorprojekts der Regionalstadtbahn bis ins Mühlviertel erhielten die ILF Consulting Engineers Austria GmbH und der Schimetta Consult ZT GmbH. Es handelt es sich um erfahrene Planungsunternehmen, die bereits bei den Straßenbahnverlängerungen in Richtung Leonding und Traun wie auch bei Straßenbahnplanungen im Raum Graz und bei zahlreichen ÖBB-Projekten sowie internationalen Bahn-Großprojekten beteiligt waren.

Zwei neue S-Bahnen in Linz
Die ersten Planungsarbeiten zum Vorprojekt Gallneukirchen–Pregarten seien noch im Dezember 2024 aufgenommen worden. In diesem Vorprojekt sollen der tatsächliche Trassenverlauf und die Haltestellen erarbeitet werden, um auch den Freihaltekorridor auf das erforderliche Ausmaß zu reduzieren. Das soll den Gemeinden Planungssicherung für andere Entwicklungen geben. Zudem werden Bauwerke wie Tunnel, Stützmauern und Brücken geplant und verschiedene Varianten für die Stichstrecke nach Gallneukirchen geprüft. Ende 2026 soll dieses Vorprojekt abgeschlossen sein.
Bereits 2028 soll der Mühlkreis- mit dem Hauptbahnhof verbunden werden. Die S6 soll von Urfahr über die Eisenbahnbrücke zum Hauptbahnhof fahren. Erwartet wird, dass rund 40.000 Fahrgäste die Stadtbahn an einem Werktag nutzen. Die S7 soll später vom Hauptbahnhof zur Universität führen und in weiterer Folge über Gallneukirchen bis nach Pregarten verlängert werden. Sie soll die Verkehrsbelastungen auf den sehr stark frequentierten Pendelstrecken aus dem Mühlviertel reduzieren und vielen Menschen den täglichen Weg in die Arbeit und zur Ausbildungsstätte erleichtern.

Finanzierung gesichert
Die Finanzierung des Projekts ist bereits gesichert. Im Mai 2024 haben Bund, Land und Stadt eine 15a-Vereinbarung über die Gesamtkosten in der Höhe von 939 Millionen Euro unterzeichnet. Der Bund übernimmt die Hälfte der Kosten, also 469,5 Millionen. 42,5 Prozent wird das Land beisteuern und 7,5 Prozent die Stadt, deren Kostenanteil mit 50 Millionen Euro gedeckelt ist. Anfang Juli wurde die Umsetzung des Projekts dann sowohl im Nationalrat als auch im oberösterreichischen Landtag beschlossen. Damit sind auf politischer Ebene alle Weichen gestellt.

Auch für die architektonische Gestaltung der Haltestellen wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Für die Einreichung sollen beispielhaft die Haltestelle Hafenstraße und der geplante neue Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost designt werden. In der Stadt soll es vorerst sieben Haltestellen geben: Wildbergstraße, Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost, Freistädter Straße, Auhof / Science Park, Hafenstraße, Universitätskliniken und Europaplatz. Die Einreichfrist endete am 20. Jänner, das Gewinnerkonzept soll im ersten Halbjahr 2025 präsentiert werden.
(Stefanie Ruep, 12.2.2025)
Trasse der Linzer Regionalstadtbahn wird bis Pregarten geplant
 
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