Lagerhalle mit historischen Fahrzeugen im Marchfeld

Bunker Ratte

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#1
Das verlorene wieder entdeckt! Durch Zufall bin ich auf diese Lagerhalle mit historischen Fahrzeugen gestoßen, bei einer Runde durch das Machfeld!

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josef

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#5
Dampflokomotive ehemalige ÖBB 989.01
(...zu den beiden ersten Fotos - Beitrag #1)

Bei der Lok handelt es sich um eine amerikanische Kriegslokomotive, von der 382 Stück die für das United States Army Transportation Corps (USATC) gebaut wurden. Die 1942-44 gebauten normalspurigen Maschinen hatten die USATC-Klassenbezeichnung S-100 und entsprachen den Normen des kleineren englischen Lichtraumprofils. Über die britische Insel kamen sie nach der Invasion auch auf den kontinentaleuropäischen Kriegsschauplätzen zum Einsatz.

10 Stück dieser Baureihe kamen von der US-Besatzungsmacht zu den ÖBB. Die Lok 989.01 kam 1963 als Werkslok zur Zuckerfabrik Siegendorf, die restlichen 9 Loks wurden 1968 von den ÖBB ausgeschieden und verschrottet. Das überlebende Exemplar aus Siegendorf kam dann zu der privaten Sammlung ins Marchfeld.
(Quelle: USATC-Klasse S 100 – Wikipedia )


Die Lok 989.01 im Marchfeld...
( CC-Lizenz: Von Herbert Ortner - Eigenes Werk, CC-BY 4.0, File:ÖBB 898-01 Probstdorf 2019-03-01.jpg - Wikimedia Commons )
 

josef

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#6
4-achsiger Flachwagen
(4. Bild Beitrag #1)

Dies ist ein ehemaliger Privatwagen der damaligen Hütte Krems Ges.m.b.H., heute voestalpine Krems GmbH. Diese Flachwagen dienten zum Transport von Stahlblech-Coils am Gleisnetz der "Kremser Hafen- und Industriebahn" zwischen dem Donauhafen und dem Werksgelände. Die am Wasserweg hauptsächlich von der Hütte Linz angelieferten Blech-Coils dienen als Vormaterial zur Weiterverarbeitung zu Formrohren, Stahlprofilen usw. . Diese alten 4-Achser wurden durch moderne 6-achsige Schwerlastwagen ersetzt.

Jedenfalls gab es im Bestand der Hütte Krems mehrere gleichartige Wagen, die zumindest bis auf den in Probstdorf verschrottet wurden. Sie stammen ursprünglich aus der Kriegszeit und waren lt. mündlicher Überlieferung zum Panzertransport eingesetzt. Ich konnte aber nicht eruieren, ob sie von der Reichsbahn, oder wie die Lok 989.01 von den Amis, stammten...

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Am Schriftfeld ist KREMS zu erkennen, das davor stehende HÜTTE ist durch den Aufstieg verdeckt. Gut erkennbar ist noch das alte Voest-Logo...
 

josef

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#8
Schiff "ERIKA"

Nach einiger Sucharbeit fand ich heraus, dass das in Beitrag #1 zu sehende Schiff mit Namen "ERIKA" angeblich nach Auflösung der "Arbeitsschiff-Flotte" der Firma Brandner - Wallsee über einige Privateigner schlussendlich zum "trockenen" Liegeplatz im Marchfeld gekommen ist.

In Auftrag wurde das Schiff 1953 von den Österreichisch-bayerische Kraftwerke AG / Simbach am Inn bei der Linzer Werft gegeben und 1955 als "BRAUNAU" in Dienst gestellt.
1964 verkauft an den Bayerischen Lloyd (BL) und dort als "LECH" in Dienst gestellt.
1979 verkauft an Brandner, Wallsee; neuer Name "ERIKA"
Später verkauft an eine Privatperson, noch 2014 abgestellt, einem Sammler gehörig.
Siehe dazu nachfolgende Quelle: [1]

Schlepper vom Inn zur Donau
Einsatz / Überführung von Motorzugschiffen (Schleppern) vom Inn an die Donau​
Werte Binnenschifffahrtsfreunde,​
dank der Einstellung von Fotos des ehemaligen Schleppers INN des (ehemaligen) WSA Regensburg durch leyanis (besten Dank!!) erfuhr ich erstmals, dass Schlepper vom Inn an die Donau überführt wurden.​
Offenbar wurden in den 1950 er Jahren mehrere Schlepper (an der Donau Zugschiffe genannt) für den Inn gebaut und kamen dort bei verschiedenen Wasserkraftwerken zum Einsatz, vermutlich beim Bau. Näheres ist mir nicht bekannt; leider auch kein Bild vom Einsatz eines solchen Schiffes auf dem Inn.​
Es wäre sehr interessant, wenn ein User hier Bildmaterial einstellen könnte. Möglicherweise gab es hier ja auch Schuten, Plätten oder Schleppkähne.​
Bisher konnte ich 4 Schlepper ermitteln:​
1.) BRAUNAU​
Schwesterschiff: SIMBACH​
Baujahr: 1953​
Werft: Schiffswerft Linz​
Baunummer: 1023​
Eigentümer: Österreichisch-bayerische Kraftwerke AG / Simbach am Inn​
Länge: 18,0m​
Breite: 3,8m​
Tiefgang: 1,5m​
PS: 230​
Verbleib:
September 1964 verkauft an den Bayerischen Lloyd (BL)​
Oktober 1964 als LECH in Dienst gestellt​
1979 verkauft an Brandner, Wallsee; neuer Name ERIKA​
Später verkauft an eine Privatperson, noch 2014 abgestellt, einem Sammler gehörig.​
Infos aus Donau-Schiffahrt Band 6 des DSMR Seite 180 (BL-Schiff Nr. 90) und hier im Forum.​

Nicht zu verwechseln auch mit einer ebenfalls als "MS Erika" betriebenen Autofähre zwischen Pöchlarn und Kleinpöchlarn (1981-2001), später auch bis 2012 bei Brandner unter dem Namen "MS Christoph"...[2]

Nochmals die Daten zum Schiff aus "Binnenschifferforum": [3]
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[1] Schlepper vom Inn zur Donau
[2] https://schiffs-agentur.ch/dock/wp-content/uploads/2019/04/dossier-29_donau_hist_bilder_teil3.pdf
[3] https://www.binnenschifferforum.de:7081/showthread.php?18458-Erika-MSB-W-22-349
 
#14
Das ist aber cool....diesen Robert Gill hab ich oft bei den Versteigerungen im Dorotheum vor 40 Jahren gesehen, ich habe damals mir meinem verstorbenen Mann auch paar Kfz ersteigert für unsere Touren durch Afrika.....Robert Gill war ein scharfer Konkurrent ! hat uns damals einiges weggeschnappt........lebt der noch?....ich bin ja mittlerweile auch nicht mehr ganz jung....
 
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