Klöppeln...

josef

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Einblick in die Welt der Klöppelspitzen

Klöppelspitzen waren über viele Jahre Prestigeobjekte für Adel und Bürgertum. Als Broterwerb hatten sie dagegen große Bedeutung für die ärmere Bevölkerung. Eine Salzburgerin widmet sich intensiv der Geschichte des Handwerks.
„Spitzenhafter Luxus und tägliches Brot“, so beschreibt die Salzburgerin Monika Thonhauser die Bedeutung der Klöppelspitzen im Laufe der Geschichte. In ihrer Werkstätte hütet sie eine Sammlung von unzähligen Spitzen und Gegenständen, in die Spitzen eingearbeitet sind: „Ich liebe Spitzen und sammle alte Spitzen die ich auf Antiquitätenmärkten finde. Aber auch selbst gemachte Klöppelarbeiten finden sich in der Sammlung,“ sagt Thonhauser.


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In der Sammlung finden sich zahlreiche Beispiele der Klöppelarbeit, darunter selbstgemachte Spitzen ebenso wie auf Flohmärkten gekaufte Exemplare

Zahlreiche Klöppel auf Reisen zusammengetragen
Neben der Vielfalt der Spitzen findet sich auch eine Sammlung von unterschiedlichsten Klöppeln aus aller Herren Länder. Diese trägt die Expertin auf ihren Reisen zusammen.


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Verschiedene Klöppel aus der Sammlung Monika Thonhausers

Heute wird vor allem zum Vergnügen geklöppelt
Monika Thonhauser hat immer wieder Frauenrunden bei sich, da wird die Kunst des Klöppelns weitergegeben, oder einfach auch nur gemeinsam dieser Leidenschaft nachgegangen. Gearbeitet wird nach Vorlage, hochkonzentriert.


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Klöppeln ist Feinarbeit - eine Kunst die heute vor allem zum Vergnügen betrieben wird

400 Jahre Geschichte des Klöppelhandwerks als Buch
Während heutzutage rein zum Vergnügen geklöppelt wird, war es früher harte Arbeit zum Broterwerb, erzählt Historikerin Thonhauser: „Viele hunderte Frauen haben in einer Art Hausindustrie geklöppelt und damit versucht ihre Familien zu ernähren.“ In ihrem Buch „Textile Landschaft Salzburg“ hat Monika Thonhauser die Geschichte der Klöppelspitze bei uns und europaweit von 1600 bis 1800 wissenschaftlich aufgearbeitet. Am Donnerstag wird das Buch im Salzburg Museum präsentiert.
Publiziert am 15.02.2018
http://salzburg.orf.at/news/stories/2895500/
 

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#2
Klöppelkunst: Steirerin ist spitze in der Spitze
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Seit Jahrzehnten beschäftigt sich die gebürtige Weststeirerin Emma de Ro mit der Herstellung von Spitzen. Sie beherrscht die Klöppelkunst wie keine andere, gibt Klöppelkurse und hat die „Grazer Spitze“ entwickelt.
Online seit heute, 8.00 Uhr
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Emma de Ro jongliert nahezu mit den Klöppeln, widmet sie sich doch seit mehr als 40 Jahren der Herstellung von Spitzen. Im Laufe ihrer Kurstätigkeit entwickelte und zeichnete Emma de Ro viele Arbeiten selbst.

„Klöppeln ist die schönste Handarbeit. Es ist so vielfältig, man arbeitet mit den verschiedensten Materialien. Ich kann ganz grob arbeiten, ich kann ganz fein arbeiten, ich kann mit Seide arbeiten, mit Wolle, mit Garn, mit Strick. Seit fast zehn Jahren stelle ich auch Weihnachts- und Ostermappen zusammen. Die darin enthaltenen Unterlagen sollen nicht verloren gehen. Ich entwickle die Techniken weiter, damit ich der Nachwelt etwas hinterlassen kann“, sagt de Ro.

Klöppeln als Meditation und Lebenselixier
„Die Klöppelei ist eine rein europäische Technik, sie darf nicht verloren gehen, das ist mein Lebenselixier, das Klöppeln weiterzugeben“, sagt Emma de Ro, die sich nahezu Tag und Nacht mit der Klöppelei beschäftigt und auseinandersetzt. „Du musst dich konzentrieren und vergisst die Umwelt um dich herum. Klöppeln ist wie Meditation“, sagt de Ro. Eine Lieblingstechnik habe sie nicht. „Ich bin begeistert, wenn ich etwas Neues entdecke.“


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Emma de Ro zeigt das Handwerk der Klöppelei

Emma de Ro zeigt in ihrem neuen Buch, wie wunderschöne Dekorationen für Ostern geklöppelt werden können. Die Anleitungen für mehr als 50 Werkstücke werden sowohl mit einem kurzen Text als auch mit gut verständlichen Zeichnungen, den so genannten Klöppelbriefen, abgebildet, sodass das Nachklöppeln für Einsteiger und Fortgeschrittene keine Schwierigkeiten mehr darstellt.

Ihr Herz sollte einst in Brüssel für diese hohe Handwerkskunst zu schlagen beginnen. Wobei nicht geklärt ist, ob Belgien auch die Wiege der Klöppelei ist. „Bis heute weiß man nicht genau wo der erste Schlag gemacht wurde, das ist die große Frage, es kann in Antwerpen oder auch in Genua gewesen sein“, erzählt Emma de Ro. Für ihre Bemühungen rund um die textile Handwerkskunst erhielt Emma de Ro im Jahr 2017 das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark.


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Auch kunstvollen Schmuck klöppelt die Steirerin

Die belgische Spitze, die Flandern-Spitze ist die „Urspitze aller Spitzen“, sagt Emma de Ro. „Früher wurde jede Spitze einfach Flandern-Spitze genannt, weil sie in Antwerpen den Ursprung hatte. Erst dann haben sich die verschiedenen Spitzenarten entwickelt.“

Von Grazer Spitzen und mathematischer Logik
Unter den zahlreichen Spitzen-Arten aller Länder sticht vor allem die Grazer Spitze von Emma de Ro heraus, 40 Muster entwickelte sie. „Die Grazer Spitze besticht durch ihre Blumigkeit in allen Farben." Auch allerfeinsten Schmuck klöppelt die Steirerin, wobei ihre Kreativität beinahe an Mathematik grenzt, wenn es um das Entwerfen von Mustern geht. Die Logik, die man für die Mathematik braucht, die braucht man auch für das Klöppeln“, sagt Emma de Ro. Weiters gehen viele Ostermotive auf die kreative Logik der Handwerkskünstlerin zurück, die ihr Wissen und ihre Fingerfertigkeit auch in Kursen weitergibt.
03.04.2022, red; steiermark.ORF.at
Klöppelkunst: Steirerin ist spitze in der Spitze
 
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