KEL Bunker LP 09

B

bunkersachse

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#1
Bilderchen vom Samstagsausflug
KEL, Ausweichführungsstelle der Kreiseinsatzleitung
Bunkertyp LP-09 15 x 11 m, Fläche ca.135 m²
Erbaut: 1960er Jahre

Versenkter einetagiger Bunkerbau
Bunkerzugang: Schleuse / Sanitäranlagen / Elektroinstallation / Wasserversorgung / Lagerraum / Nachrichtenverteilung / Steuerung Belüftungsanlage, Notausstieg, Arrestzelle, Lazarettraum, Schlafraum,
Elektoinsallation: VEB Schaltgeräte Grimma
Außenbereich: Belüftungsschacht & Notausstieg
 

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#2
Hallo Axel, ein LP-09, der für eine KEL bestimmt war, bedurfte eigentlich keiner Arrestzelle. Entweder hatte dann der Raum oder der ganze Bunker einen anderen Zweck. Die Röhre auf dem letzten Bild paßt auch nicht zu dem Bauwerk. Sicher, daß es KEL war? Die Bünkerchen sollen vereinzelt auch für Wehrkreiskommandos, Bahn und andere Zwecke gebaut worden sein. Ich will mal nicht annehmen, daß Horch und Guck so was als "Vernehmungsraum auf dem Lande" eingerichtet hat, obwohl das die einzige Idee wäre, wo eine Arrestzelle Sinn macht...
 

Edgar

CN 5. Kolonne
#4
Trotzdem glaube auch ich nicht an KEL. Davon hab ich einige gesehen, oft nur als einigermaßen geschützte Kellerräume, "höchstenfalls" als LP-Typenbau.

Mein Verdacht: Die Metallhülle erinnert stark an Nachrichtenbauwerke (EMP-Schutz).

Meine Frage wäre, ob die Röhre räumlich stark getrennt vom LP steht und ob Kabelkanäle o.ä. zwischen beiden nachweisbar sind oder waren. Einstieg über Leiter oder Treppe? Gibt es Fernkabel in unmittelbarer Nähe? Abgesetzte Sendestelle wäre auch gut möglich.

Gruß vom Edgar
 
B

bunkersachse

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#5
Der Eingang zur Röhre ist ebenerdig und veräuft auch gerade aus weiter. Nur wenig mit Erdaufschütung geschützt.

Der LP 09 Bunker ist bei den Bewohnern allgemein als KEL bekannt. Darauf hab ich mich gestützt.

Kabel vom "KEL" zur Röhre sind denkbar ?, die Entfernung zwischen beiden beträgt max. 30m.
Bs
 
#8
Sachsenschiene hat geschrieben:
kleineres Bauwerk (vmtl. Luftschutz Zweiter Weltkrieg) im Umkreis
Wenn wirklich das röhrenförmige Teil damit gemeint ist, wäre das eine sehr abwegige Vermutung (modernere Bauform, kaum Überdeckung). Das sieht eher nach einer SBK-Röhre aus, die man sich aus der Kiste der Freunde geholt und von innen geschirmt hat. Ich tippe zumindest bei der Röhre wie Edgar auf etwas Nachrichtentechnisches. Möglicherweise waren in eurer Gegend auch Dienststellen per Funk oder RiFu angebunden. Zum Vergleich mal die Ausweichführungsstelle der KEL Gotha. Der Anschlußkasten mit 50 Doppeladern täuscht. Tatsächlich wurden nur wenige Adernpaare für Fernsprech- und -schreibverbindungen beschalten.
 

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T

tonnenrudi

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#11
Das Bauwerk ist soweit ich weiß aus den Sechzigern.
In den LP09-Plänen gab es eigentlich keine Arrestzellen. Würde auch wenig Sinn machen - wozu soll man jemand in eine Zelle bringen, die sich in einem Bauwerk befindet, daß die breite Bevölkerung nicht kennen soll? Außerdem macht die Holztür hinter der Stahltür keinen Sinn. Arrestzellen baut man Vandalensicher, und sicher nicht mit von innen zu öffnender Luke. Der Raum wird auf den Plänen als Lager definiert.
 
N

natrium24

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#12
hallo,

vileicht statt arrestraum eine waffenkammer. unsere waren immer so gesichert: außen gittertür dann eine normale tür.
 

Edgar

CN 5. Kolonne
#13
In den Phasen der Gefechtsbereitschaft, in denen Bunker bezogen wurden trug man Waffen am Mann und nicht in der Kammer. Gittertür mit normaler Tür und diese mit kleiner Durchreiche... kenne ich doch irgendwoher. Jetzt bin ich mir fast zu 100% sicher, dass es mit Nachrichten zu tun hat.

Diese Türkombination gab es nur bei "Spezialnachrichtens" :D. Die Herren dieses Nachrichtenablegers pflegten sich auf diese Art von ihren Draht- und Funkkollegen abzugrenzen.

Gruß vom Edgar
 
N

natrium24

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#14
hi edgar,

kurzwaffen (makarow) am mann, langwaffen (ak47) und reservemun. im raum des diensthabenden oder eben waffenkammer. ist im bunker einfach zu eng für eine ak am mann.
spezialnachrichten (schlüsselstelle) macht aber auch sinn zumal reichlich kabelkanäle an der wand zu erkennen sind, leider nicht ob sie in den raum reingehen.

der schlosskasen der gittertür ist komisch, nur eine bohrung für schlüssel, ich kenns nur mit zylinder oder bartschloss, bhrung macht ja nur sinn bei dreibartschlüssel
 

Edgar

CN 5. Kolonne
#15
Dann warst Du nie bei "Nachrichtens" :D .

Wenn es deutsch war, und das ist ja nun sicher, dann gab es in den Nachrichtenzentralen fast überall eine Art Schloss zur Schnellöffnung für Befugte. Fetten Klinkenstecker aus ner alten Handvermittlung, Buchse dazu mit Kabel zum elektr. Türöffner. Die Klinke hatte jeder Befugte am Schlüsselbund.

Würde die einfache Bohrung einfach erklären.



Fällt aber bei SND aus. Da musste ein Sicherheitsschloss sein. Der zweite Erklärungsversuch ist natürlich so ein altes Sicherheitsschloss. Damals gabs ja noch diese Dinger, die man in so ein Kastenschloss reinfuckeln konnte. Da brauchte man nach außen auch nur 'ne Bohrung.

http://cgi.ebay.de/EINBAUSICHERUNG-ES-52-mit-4-Stahlschluessel-VEB-Gera-DDR_W0QQitemZ170614141767QQcategoryZ46432QQcmdZViewItemQQ_trksidZp4340.m263QQ_trkparmsZalgo%3DSIC%26its%3DI%252BC%26itu%3DUCI%252BIA%252BUA%252BFICS%252BUFI%26otn%3D15%26pmod%3D300535374131%26ps%3D63%26clkid%3D7782533728454661860

Gruß vom Edgar
 
H

hebbel

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#16
Äh, Edgar, auch schon drauf gekommen? :D Duck und wech...

Ein "Sicherheitsschloß" ist eine "Dreipunktsicherung" keineswegs, aber eine sicherheitstechnische Umschreibung für "Dreck" schon.

Liebe Grüße :D
Dieter
 
N

natrium24

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#17
jep edgar,

einbausicherung = dreibahrtschlüssel man kanns auch technisch ausdrücken :)

aber das ist eben kein sicherheistsschloss...
 

Edgar

CN 5. Kolonne
#18
Oooooch Mönne, ihr Krümelkacker! :D

In Japan wird doch auch von Reaktorsicherheit geredet. Dieses Wort wird im Moment so sehr strapaziert, was ist denn überhaupt noch sicher?

Zurück zum Thema, oder ist jetzt alle Klarheit beseitigt?

Gruß aus Eisenach (bei herrlichstem Novemberwetter...)

Edgar
 
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