k.u.k. Militärgrenze in Montenegro

josef

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Hier der oben angekündigte ORF-Artikel:

Der alten „Außengrenze“ auf der Spur
„Confinium militare“ - so lautete der lateinische Fachbegriff für die militärisch befestigte Außengrenze des Habsburgerreichs am Balkan. Ein Teil der umfehdeten Grenze zum Osmanischen Reich lag in Montenegro. Er soll nun genauer erforscht werden.

Festungen aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert werden im Mittelpunkt des Projekts stehen: „Die Festungen in Montenegro sind teilweise sehr gut erhalten. Wir werden sie modern dokumentieren, also mit Drohnen aufnehmen und entsprechend vermessen. Auf dieser Basis erarbeiten wir Vorschläge, wie mit diesen Festungen weiter umgegangen werden kann“, schildert Sabine Ladstätter, Direktorin des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI). Kontaktiert wurde das ÖAI wegen seiner Erfahrung in der Denkmalpflege vom montenegrinischen Kulturministerium.


Volker Pachauer, OeGF
Die Festung Kosmac in Montenegro ist eine von zwei Festungen, an denen das Projekt im Herbst starten soll.

Im Projekt sollen unter anderem Antworten gefunden werden, ob man die Festungen für den Tourismus nutzen kann und welche Erhaltungsarbeiten gemacht werden müssen. Auch der Alltag der Soldaten soll ein Thema sein: „Wir möchten erforschen, wo zum Beispiel das Brot gebacken wurde für die Soldaten, welche Einrichtung ihnen zur Verfügung stand, wo die Kirchen, die Friedhöfe lagen - das ist neuzeitliche Siedlungsarchäologie“, so Ladstätter.

Ö1 Sendungshinweis:
Über das Projekt berichtete auch Wissen Aktuell am 29.3.2018.

Im Herbst 2018 startet das österreichisch-montenegrinische Team von ÖAI und Österreichischer Gesellschaft für Festungsforschung (OeGF) mit zwei Festungen. Nachdem es sich dabei um europäisches Kulturerbe handelt und Montenegro den Status eines Beitrittskandidaten innehat, will man sich um EU-Förderungen bemühen. Im Idealfall werden auch türkische Kolleginnen und Kollegen dazu stoßen, so Ladstätter. Denn nicht zuletzt handelt es sich beim „Confinium militare“ um die alte Grenze zwischen Österreich-Ungarn und dem osmanischen Reich.

Elke Ziegler, Ö1-Wissenschaft
http://science.orf.at/stories/2902451/
 
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