Innsbruck: Gräber aus der Bronzezeit gefunden

josef

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Wohnbau offenbart Gräber aus der Bronzezeit
Bei einer Baustelle in Innsbruck hat man vier Gräber aus der Bronzezeit entdeckt. Die Baustelle wurde zwar schon vorab archäologisch begleitet, dass man aber Funde in diesem Ausmaß machen würde, überraschte das Denkmalamt.
Zur Bronzezeit war Tirol dicht besiedelt, viele Kupferbergwerke sorgten für Wohlstand. So war es schon im Vorhinein klar, dass man bei der Baustelle für die Wohnanlage in der Riedgasse auf prähistorische Funde stoßen würde. „Das Denkmalamt führt einen Kataster und dort sind für diesen Bereich schon Altfunde eingetragen - bronzezeitliche Keramik und Steinwerkzeug“, berichtet Archäologe Thomas Tischer. Deshalb war man beim Bau aufmerksam.


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Die Gräber werden freiglegt.

„Wir haben jetzt festgestellt, dass sich dort Gräber befinden aus der Bronzezeit, etwa aus der Zeit um 1.000 vor Christus, der späten Bronzezeit“, so Tischer weiter. „Mittlerweile haben wir vier Grabanlagen, dabei handelt es sich um Brandgräber, große Steinkonstruktionen mit Kammern, in die der Leichenbrand und auch Beigaben eingebracht wurden und dann wahrscheinlich mit Hügeln gekennzeichnet wurden.“

Bauarbeiten gehen parallel weiter

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Während der Bagger kontinuierlich gräbt, tragen die Archäologen vorsichtig Schicht für Schicht ab, vermessen und dokumentieren, bevor es zu spät ist.

„Die Gräber werden sauber dokumentiert, die Funde werden natürlich geborgen und nach Abschluss der Grabungen geht der Bau hier weiter“, erklärte Johannes Pöll vom Bundesdenkmalamt.


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Eine der Keramikfunde in der Innsbrucker Riedgasse

Kosten der Verzögerung lasten auf Bauherren
Die Arbeiter auf der Baustelle haben Verständnis für die Arbeit der Wissenschafter. Auch der Bauherr trägt es mit Fassung, obwohl es für ihn deutlich teurer wird.

Jörg Büchlmann vertritt die Bauherren: „Prinzipiell zahlen muss der Grundeigentümer. Es gibt eine Förderung vom Bundesdenkmalamt, die bezieht sich aber auf die Archäologen selbst, während alle anderen Kosten wie zeitliche Verzögerung und Forcierungskosten, die auf einen natürlich bei einer Terminbaustelle zukommen, der Bauherr selber bezahlen muss.“

Ende nächster Woche wollen die Archäologen fertig sein. Im Juni soll die Tiefgarage dann dort Platz finden, wo heute die prähistorischen Funde gesichert werden.

Publiziert am 28.03.2018
http://tirol.orf.at/news/stories/2903837/
 
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