Hundeführer in Kaserne getötet

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Soldat in Wiener Neustadt totgebissen: Diensthunde in Quarantäne
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln, auch Heer hat eine Untersuchung gestartet: "Keine Auffälligkeiten" bei Überprüfung eines Hundes im Oktober[

In der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt fielen in der Nacht auf Donnerstag Hunde einen Hundeführer an und töteten ihn.
Foto: APA/Robert Jäger

Wiener Neustadt / Wien – Polizei und Staatsanwaltschaft untersuchten am Freitag weiter die Umstände der tödlichen Hundeattacke auf einen Soldaten des Jagdkommandos in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt. Aufbauend auf den Ergebnissen der polizeilichen Ermittlungen "werden wir alle Maßnahmen setzen, um derartige Vorfälle in Zukunft zu vermeiden", sagte Dietmar Rust, Pressesprecher des Verteidigungsministeriums.

Die beiden Tiere befinden sich in Quarantäne und werden von Hundeführern betreut – "das entspricht den gültigen Richtlinien bei Hundebissen", sagte Rust. Militärhunde werden einmal jährlich durch Mitarbeiter der Hundestaffel, einen Veterinärmediziner und einen für militärische Sicherheit zuständigen Offizier überprüft. Einer der beiden Belgischen Schäferhunde, ein fertig ausgebildeter Zugriffshund, sei erst im Oktober kontrolliert worden, sagte Rust: "Hier hat es keine Auffälligkeiten gegeben." Der zweite sei erst sechs Monate alt. Die Hunde waren sogenannte Zugriffshunde, deren Aufgabe es ist, "den Angreifer unschädlich zu machen", wie ein Bundesheersprecher sagte.

Heer untersucht Todesfall
Neben Staatsanwaltschaft und Polizei arbeitet eine vom Bundesheer eingesetzte Untersuchungskommission den Unfallhergang auf. Die Kommission wurde unter anderem mit einem Veterinärmediziner, einem Arzt und einem Juristen besetzt und soll "alles eruieren, was mit dem Vorfall in Zusammenhang stehen könnte", sagte Rust. Darunter falle etwa auch alles, was die Hunde oder die Ausbildung betreffe. Die Kommission stütze sich bei ihrer Arbeit auf die Erkenntnisse der Polizei, mit der man eng zusammenarbeite und die man bei der Aufklärung des Todesfalls unterstütze.

Der 31-jährige Unteroffizier und Hundetrainer galt als sehr erfahren, besonnen und überlegt handelnd. Seine Leiche wurde am Donnerstag kurz vor 2 Uhr gefunden. Die Staatsanwaltschaft hat eine Obduktion zur Klärung der Todesursache angeordnet. Außerdem wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes der grob fahrlässigen Tötung gegen unbekannt eingeleitet. (APA, 15.11.2019)
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Obduktion bestätigt: Hunde schuld an Tod
Der in der Nacht auf Donnerstag in der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt verstorbene Soldaten ist tatsächlich durch Hundebisse ums Leben gekommen. Das bestätigt die Obduktion. Das Bundesheer betont, dass das Wesen eines Militärhundes „zu hundert Prozent passen muss“.
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„Das vorläufige Ergebnis der Obduktion hat massive Bissverletzungen im Hals- und Nackenbereich sowie im Oberschenkelbereich als Todesursache festgestellt“, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt am Dienstagnachmittag gegenüber noe.ORF.at. Der Mann dürfte im Zwinger der beiden Hunde an den Folgen der Bisse verblutet sein.

Der Soldat sei aufgrund der Hundebisse verblutet, so Habitzl. Was den Todeszeitpunkt angeht, gelte es, das endgültige Obduktionsergebnis abzuwarten. Weiters müssten die Erhebungen der Polizei abgewartet werden, sagte der Sprecher. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachtes der grob fahrlässigen Tötung gegen unbekannt. Das Bundesheer hat eine Unfall-Untersuchungskommission eingerichtet.

Hunde bleiben weiterhin in Quarantäne
Die beiden Belgischen Schäferhunde, die den Soldaten in der Flugfeld-Kaserne des Jagdkommandos Wiener Neustadt in der Nacht auf vergangenen Donnerstag zu Tode gebissen haben dürften, bleiben vorerst in Quarantäne. Das internationale Militärhundewesen habe bisher mit keinem vergleichbaren Fall zu tun gehabt, betonte Michael Kreiner, Fachorgan des Veterinärwesens beim Bundesheer, gegenüber noe.ORF.at. Man habe einen medizinischen Notfall vermutet und sei „äußerst schockiert“ von dem Vorfall, so Kreiner. Man hoffe jetzt auf die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung, die Auskunft über den Verlauf des Vorfalls geben sollen. Man werde den Fall nicht auf sich beruhen lassen und müsse danach trachten, dass so etwas – auch in gelinderer Form – nicht mehr vorkommen kann, so Kreiner.

Hunde zeigten „keine Zeichen von Aggressivität“
Im Rahmen eines Medientermins am Dienstag betonte Otto Koppitsch, Leiter des Militärhundezentrums Kaisersteinbruch, dass „das Wesen eines Militärhundes zu hundert Prozent passen muss“. Die Tiere werden demnach „nach Wesen, Gesundheit und Leistung ausgewählt“, ausgebildet und jährlich überprüft. Während Rottweiler in Kaisersteinbruch vom Heer selbst gezüchtet werden, werden Schäferhunde meist im Alter von rund einem Jahr angekauft. Dabei entscheide eine Kommission, ob die Tiere für den Dienst beim Militär geeignet seien, sagte Michael Kreiner, oberstes Fachorgan des Veterinärwesens beim Bundesheer.
Für das Jagdkommando seien die Anforderungen an die Hunde besonders hoch, so Koppitsch. Die Tiere müssten noch intensiver trainieren und vor allem teamfähig sein. Es werde in der Ausbildung zum Schutzhund mit dem Beutetrieb der Tiere gearbeitet, Aggressivität spiele keine Rolle. „Wir suchen das Wesen der Tiere so aus, dass wir keine Hunde haben, die über eine Trieblage verfügen, die man im Einsatz nicht steuern kann“, sagte Koppitsch. Ein übermäßig aggressiver Hund würde die Abschlussprüfung demnach nicht bestehen.

Hunde sollten Tötungshemmung haben
Nachdem die Hunde die Abschlussprüfung geschafft haben und in den Dienst treten, werden sie laut Koppitsch weiter jährlich überprüft. Eine Kommission reise dann quer durch Österreich und überprüfe bei allen Dienststellen das Wesen, die Gesundheit und die Leistung der eingesetzten Vierbeiner. Danach werde entschieden, ob das Tier ein weiteres Jahr im Dienst bleiben kann, nachgeschult oder ausgeschieden werden muss.

Ein Hund habe außerdem eine „Tötungshemmung“, sagte Koppitsch. Er stelle Gefahren fest und zeige sie an, der Mensch löse dann die Situation. „Das einzige, wo der Hund selbst tätig wird, ist bei der Abwehr von Angriffen auf den Hundeführer“, betonte Koppitsch. Die Hundeführer selbst müssten vor ihrer Ausbildung eine „Vorstaffelung“ durchlaufen. Diese dauert zwei Wochen. Bei Belastungs- und Durchhalteübungen wird dabei mit Heerespsychologen festgestellt, ob die Person geeignet ist.
Kreiner betonte, dass die Amtstierärztin im Fall der Hunde in Wiener Neustadt „keinerlei Gefährdung“ festgestellt habe. Die Hunde seien verspielt gewesen und hätten „keine Anzeichen von Aggressivität“ gezeigt.
19.11.2019, red, noe.ORF.at/Agenturen

Obduktion bestätigt: Hunde schuld an Tod
 

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#4
Agressive Militärhunde nicht erwünscht

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Nachdem ein Soldat in der Flugfeld-Kaserne Wiener Neustadt durch Hundebisse getötet wurde, herrscht auch im Ausbildungszentrum für Militärhunde in Kaisersteinbruch große Betroffenheit. Dort betont man, dass übermäßig aggressive Tiere nicht erwünscht seien.
Das Ausbildungszentrum Kaisersteinbruch (Bezirk Neusiedl am See) ist im Österreichischen Bundesheer für die Ausbildung aller Militärhunde verantwortlich. Derzeit werden dort rund 70 Militärhunde für ihren Dienst ausgebildet. Die Grundausbildung der Hunde dauert insgesamt drei Monate. Zusatzausbildungen, etwa zum Sprengstoff- oder Drogenspürhund, dauern nochmals drei Monate.

Aggression wird in Ausbildung nicht gefördert
Aggressionen seien bei den Tieren nicht erwünscht, betonte der Kommandant des Militärhundezentrums Kaisersteinbruch, Otto Koppitsch. Im Grunde sei es so, dass man bei der Ausbildung der Tiere keine Aggressionen fördere. Man fördere stattdessen ein entsprechendes Triebverhalten, weil der Hund natürlich über den entsprechenden Trieb, eine Aufgabe erfüllen und arbeiten zu wollen, verfügen müsse.

Mit einem übermäßig aggressiven Hund könne man weder in der Ausbildung noch im Einsatz etwas anfangen, so Koppitsch. Wenn man sich die Einsätze des Jagdkommandos anschaue, wo die Hunde im Verbund arbeiten müssten und viele Leute und Soldaten in der Nähe seien, wäre ein aggressiver Hund in der Auftragserfüllung eher störend, weil er nicht führbar wäre, sagte Koppitsch.

14 Monate Ausbildung für Junghunde
Aggressive Tiere wolle man nicht, weil diese unbeherrschbar wären. Daher müsse man schon bei der Auswahl der Tiere Vorsorge treffen. Man habe die eigenen Tiere, die man im Zentrum züchte, fast ein Jahr bevor sie in die Ausbildung gingen, in Überwachung, so Koppitsch. So werden bereits die Junghunde aufbauend in Modulen ausgebildet. 14 Monate lang müssen sie ein Modul nach dem anderen durchlaufen. Erst nach einer anschließenden dreistufigen Abschlussuntersuchung kann dann mit der eigentlichen Ausbildung begonnen werden. Die gleichen Regeln würden auch für angekaufte Hunde gelten, so Koppitsch.

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Die Grundausbildung der Hunde dauert drei Monate, zuvor müssen sie einen 14 Monate langen Modulkurs absolvieren

Auf die fundierte Ausbildung der Hundeführer und Hunde ist man in Kaisersteinbruch sehr stolz. Deshalb schockiert der Tod des Soldaten in Wiener Neustadt umso mehr – mehr dazu in Soldat von Hunden angefallen und getötet. Die Ausbildung verlaufe nach internationalen Standards und man habe sich seitens des Militärhundezentrums nichts vorzuwerfen, so Kommandant Koppitsch.

Hunde erst drei Wochen vor Unfall überprüft
Es gelte nun, die Untersuchungsergebnisse der zivilen Behörden abzuwarten, sagte der Leiter des Veterinärwesens im Verteidigungsministerium, Michael Krainer. Seitens der Hundeexperten im Bundesheer könne man sich nicht erklären, wie so etwas habe passieren können. Die Hunde seien erst drei Wochen vor diesem schrecklichen Unfall einer Untersuchung unterzogen und durch eine Prüfungskommission beurteilt worden. Dabei habe es keinerlei Anzeichen eines Fehlverhaltens gegeben, sagte Krainer.
Obduktionsergebnis: 31-Jähriger starb durch Hundebisse
Der Tod des 31-jährigen Jagdkommando-Soldaten lässt jedenfalls noch viele Fragen offen. Am Dienstagnachmittag bestätigte der Obduktionsbericht zum Tod des Mannes, dass er tatsächlich durch die Hundebisse ums Leben gekommen ist – mehr dazu in Obduktion bestätigt: Hunde schuld an Tod. Gleichzeitig wurde am Dienstag bekannt, dass in Graz bei einer gemeinsamen Übung von Polizei und Bundesheer Mitte November ein 57-jähriger Bundesheerbediensteter von einem speziell ausgebildeten Diensthund der Landespolizeidirektion Wien angefallen und verletzt wurde – mehr dazu in Bundesheerangestellter von Polizeihund gebissen.
19.11.2019, red, burgenland.ORF.at
Agressive Militärhunde nicht erwünscht
 

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#5
Toter Soldat: Ein Hund war bereits auffällig
Eine Untersuchungskommission des Bundesheeres hat weitere Details zum Tod eines Hundeführers in einer Kaserne in Wiener Neustadt bekanntgegeben. Zwei Tiere hatten den Mann am 13. November angefallen und getötet, eines davon war schon zuvor auffällig.
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Nach den Erhebungen der Polizei kam es auch nach der tödlichen Attacke auf den 31-jährigen Hundeführer zu gefährlichen Zwischenfällen. Denn die beiden Hunde sollen nach dem Angriff in der Kaserne frei herumgelaufen sein und am 14. November in der Früh auch einen Offizier bei seinem Rundgang gestellt haben, wie auch der „Kurier“ berichtete.

Vorfall wird von Bundesheer bestätigt
Der Offizier flüchtete in ein Wachlokal. Erst eine Stunde später kam ein zu Hilfe gerufener Hundeführer, der die beiden Tiere schließlich einfing und anleinte. Dieser Hundeführer soll bereits im Februar von dem älteren Tier bei einer Übung am Arm und Bein gezwickt worden, der Vorfall wurde damals aber nicht als gefährlich eingestuft. Der Soldat wurde nicht verletzt.
Beim Bundesheer bestätigt man den Vorfall, betont aber, dass es Aufgabe der Hunde sei, fremde Personen zu stellen. Der jüngere Hund ist für den Militärdienst übrigens als untauglich eingestuft worden und hat sich ohne entsprechender Erlaubnis in der Kaserne befunden. Das kritisiert auch der Anwalt der Familie des getöteten Soldaten, Erich Gemeiner: „Der jüngere Hund war ein Privathund. Es war eine Verfehlung des Hundeführers, dass er diesen privaten Hund mit den Militärhunden verwahrt hat.“

Militärhunde wenige Monate zuvor verlegt
Die Kommission untersuchte auch, warum der tote Soldat vermutlich erst Stunden nach dem Vorfall gefunden wurde. Die Hundezwingeranlage hatte sich ursprünglich in der Wiener Neustädter Maximilian-Kaserne innerhalb von bewohntem Gebiet befunden. Aufgrund von Lärmbeschwerden von Anrainern wurde die Zwingeranlage im Frühjahr 2019 in die Flugfeld-Kaserne verlegt.

Diese befindet sich am wenig bewohnten Stadtrand von Wiener Neustadt. Die Zwinger sind hinter einem Erdwall am äußersten Rand der Kaserne gelegen. Rund um die eigentliche Zwingeranlage befindet sich ein weiterer, eingezäunter Bereich, der Auslauf. Für den Offizier vom Tag ist dieser Bereich nicht einsehbar. Laut Bundesheersprecher Michael Bauer gibt es dort auch keine Wachrunden. Nach Zeugenaussagen wäre der Tote auch bei Tag nur schwer zu finden gewesen, heißt es in dem vorläufigen Untersuchungsbericht des Bundesheeres.

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Toter Soldat: Ein Hund war bereits auffällig
 

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Hundeattacke: Ermittlungen ausgeweitet
Im Fall der tödlichen Hundebisse in der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen ausgeweitet. Gerichtet sind diese nun auch gegen „Verantwortliche des Bundesheers, die nicht konkret ausgeforscht sind“, teilte diese am Mittwoch mit.
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Bisher wurde ein Heeresbediensteter als Verdächtiger geführt. Ermittelt werde nun gegen die noch unbekannten Bundesheerverantwortlichen wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung sowie der Gefährdung der körperlichen Sicherheit. Konkret geht es laut Erich Habitzl, dem Sprecher der Anklagebehörde in Wr. Neustadt, um „Sorgfaltsverletzungen im Zusammenhang mit der Verwahrung und Sicherung der Hunde“, teilte der Sprecher auf APA-Anfrage mit.

Sorgfaltsverletzungen stehen im Raum
Die Ermittlungen wegen grob fahrlässiger Tötung gegen den bisherigen Verdächtigen, den für die beiden Tiere zuständigen Hundeführer, wurden nach Angaben von Opferfamilienanwalt Erich Gemeiner ebenfalls ausgeweitet. Es stehe nun auch hier Gefährdung der körperlichen Sicherheit im Raum.

Gemeiner berichtete in einer Aussendung von früheren Vorfällen rund um den Diensthund Hati. Der Malinois könnte jenes Tier gewesen sein, das den verstorbenen 31-jährigen Soldaten mehrfach gebissen hatte. Der Vierbeiner soll bereits im Februar und im August auffällig geworden sein.

Anwalt spricht von „fahrlässigem Fehlverhalten“
Wären die Vorfälle gemeldet worden, „dann hätte man unweigerlich zumindest zu dem Ergebnis gelangen müssen, dass der Hund in Abwesenheit des Hundebesitzers nur von zwei Hundeführern gemeinsam betreut werden darf. Dies hätte den Tod des Opfers vermutlich verhindert“, schrieb Gemeiner in der Stellungnahme – er ortete in der Nichtmeldung ein „fahrlässiges Fehlverhalten“.

Weiters ging der Jurist auf eine – aus seiner Sicht – „völlig unzureichende Absicherung der Hundeanlage“ ein. Die Schutz-, Kontroll- und Sicherheitsmaßnahmen hätten „komplett versagt“, der entsprechende Komplex sei „schlichtweg dilettantisch“ abgesichert gewesen.

Bundesheersprecher Michael Bauer verwies im Gespräch mit der APA auf das laufende Verfahren: „Erst wenn alles auf dem Tisch liegt, werden wir Schlüsse ziehen.“ Angesprochen auf die Äußerungen Gemeiners meinte er: „Ich stelle mir die Frage, wem nützt es, aus dem Zusammenhang gerissene Details an die Medien zu spielen?“

„Wir sind hundertprozentig kooperativ“
Das Bundesheer selbst gehe aktuell zwei Fragen nach: „Wie war der vermutliche Tathergang und wurden dabei Bundesheervorschriften verletzt? Alle anderen Dinge überprüft das Heer nicht.“ Die Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft funktioniere, alle Informationen würden übermittelt, sagte Bauer. Dass nun die Ermittlungen ausgeweitet wurden und auch gegen „Verantwortliche des Bundesheers, die nicht konkret ausgeforscht sind“, geführt werden, werde seitens des Heeres „natürlich akzeptiert“: „Das ist zur Kenntnis zu nehmen. Wir stehen zu hundert Prozent zur Verfügung und sind hundertprozentig kooperativ.“
11.12.2019, noe.ORF.at/Agenturen

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#7
Toter Soldat: Bissspuren von beiden Hunden
Nach der tödlichen Hundeattacke auf einen 31-jährigen Soldaten in der Wiener Neustädter Flugfeld-Kaserne sind am Mittwoch Inhalte des DNA-Gutachtens bekanntgeworden. Demnach wurden Bissspuren von beiden Hunden entdeckt.
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„Bissspuren konnten beiden Hunden (Hati und Ragna, Anm.) zugeordnet werden“, wurde Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, in einem Onlinebericht der „Salzburger Nachrichten“ zitiert. Gegenüber noe.ORF.at bestätigte Habitzl, dass das DNA-Gutachten eingelangt ist. „Die Sachbearbeiterin prüft das Gutachten nun. Dann entscheidet sich, ob weitere Ermittlungen notwendig sind.“

Am Personenkreis, gegen den ermittelt wird, änderte sich vorerst nichts. Ermittelt wird gegen den Hundeführer und gegen unbekannte Täter aus dem Kreis des Bundesheeres wegen des Verdachts der grob fahrlässigen Tötung und der Gefährdung der körperlichen Sicherheit.

Bundesheer nimmt Expertise „zur Kenntnis“
Seitens des Bundesheeres wurde bisher davon ausgegangen, dass „Hati eher zugebissen hat“, sagte Sprecher Michael Bauer am Mittwochnachmittag zur APA. Dass das DNA-Gutachten nun zu einem anderen Ergebnis kommt, werde seitens des Heeres „zur Kenntnis genommen“.

Bei „Ragna“ sei zwar eine Beißhemmung festgestellt worden, das heiße aber nicht, dass das Tier nicht zubeißen könne, erklärte der Bundesheersprecher. „Das heißt lediglich, dass der Hund nicht jene Konsequenz beim Beißen hat, die er als Schutzhund benötigen würde“, konkretisierte Bauer. Das Bundesheer habe die internen Untersuchungen zu dem Vorfall im Dezember abgeschlossen, alle weiteren Schritte würden nun der Staatsanwaltschaft obliegen. Die beiden Hunde befinden sich weiterhin in Einzelzwingern in einer anderen Kaserne.

Bundesheer/Wimplinger
Zu der tödlichen Hundeattacke kam es im November des Vorjahres in der Flugfeld-Kaserne in Wiener Neustadt

Der Untersuchungsbericht war noch vor Weihnachten der Anklagebehörde übermittelt worden. Er kam zum Ergebnis, dass eine „schwere Konfliktsituation“ zwischen dem getöteten Hundeführer und dem Malinois Hati vorgelegen habe. Warum, lasse sich „aufgrund fehlender Zeugen und der noch ausstehenden gerichtsmedizinischen Analysen nicht näher definieren“.
Der 31-jährige Soldat wurde am 14. November des Vorjahres kurz vor 2.00 Uhr tot aufgefunden. Der Oberwachtmeister des Jagdkommandos aus dem Bezirk Mödling war unter anderem für Auslauf und Fütterung der Tiere zuständig gewesen. Er war am Vortag gegen 16.00 Uhr zur Zwingeranlage aufgebrochen, um fünf Hunde in der Kaserne zu betreuen. In der Nacht bemerkte der diensthabende Offizier dann die zwei freilaufenden Malinois. Der Offizier weckte einen Hundeführer auf, der die beiden Tiere wieder einsperrte und den leblosen Kollegen vor dem Zwinger fand.

Anwalt der Familie: „Bundesheer in Erklärungsnot“
Bei dem als verdächtig geltenden Hundeführer handelt es sich um den Besitzer der beiden in den Fall involvierten Tiere. Weil er sich am 13. November bei einer Übung befand, brachte er die beiden Malinois im Zwinger der Wiener Neustädter Kaserne unter. Nicht seitens des Bundesheeres gedeckt war jedenfalls das Einstellen von Ragna, der wegen seines Vorverhaltens als Diensthund ausgeschlossen worden war und fortan als Privathund galt.

„Das Bundesheer ist dadurch in Erklärungsnot geraten“, sagte Opferanwalt Erich Gemeiner am Mittwoch gegenüber noe.ORF.at. Denn sowohl der Diensthund als auch der jüngere Privathund hätten sich ohne Genehmigung in der Kaserne aufgehalten. Außerdem sei das Bundesheer bisher davon ausgegangen, dass nur der Diensthund zugebissen hatte. Gemeiner kritisierte, dass sich ein „unkontrollierbarer Diensthund gemeinsam mit einem Privathund in der Kaserne aufgehalten hat und dafür nur ein Hundeführer abgestellt war.“
19.02.2020, red, noe.ORF.at/Agenturen

Toter Soldat: Bissspuren von beiden Hunden
 

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#8
Gutachten zu tödlichen Hundebissen liegt vor
Vor etwas mehr als einem Jahr starb in der Wiener Neustädter Flugfeld-Kaserne ein 31-jähriger Soldat nach einer tödlichen Hundeattacke. Nun ist das Gutachtens einer deutschen Sachverständigen bekannt geworden. Sie sieht keinen Schuldigen.

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Die Conclusio des Gutachtens lautet, dass der attackierte 31-jährige Soldat ein zu großes Sicherheitsrisiko eingangen war. Wie der „Kurier“ berichtete, sieht die von Esther Schalke erstellte Expertise die Schuld für den Vorfall weder bei dem für die Tiere verantwortlichen Hundeführer, noch beim Bundesheer. Sowohl gegen den Hundeführer als auch gegen „Verantwortliche des Bundesheers, die nicht konkret ausgeforscht sind“ wurde seitens der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ermittelt. Im Raum stand der Verdacht der grob fahrlässigen Tötung sowie der Gefährdung der körperlichen Sicherheit.

Die Sachverständige für Hundewesen sollte in diesem Zusammenhang klären, ob bei der Verwahrung und Betreuung der Tiere Nachlässigkeiten vorgelegen hatten. Die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt bestellte die Expertin aus dem Nachbarland, weil sämtliche in Österreich gemeldete Gutachter eine Nähe zum Militärhundewesen aufweisen würden – mehr dazu in Tödliche Hundebisse: Deutsche Gutachterin bestellt (noe.ORF.at; 16.04.2020).

Gutachten ortet „zu großes Sicherheitsrisiko“
Esther Schalke kommt in ihrem Gutachten laut „Kurier“ zum Schluss, dass das spätere Opfer beim Ausführen der beiden Malinois ein zu großes Sicherheitsrisiko eingegangen sei. Den bisherigen Ermittlungen zufolge hatte der 31-Jährige die beiden Vierbeiner nämlich ohne Leine und Halsband frei laufen lassen. Warum sich der Oberwachtmeister des Jagdkommandos aus dem Bezirk Mödling „trotz seiner Ausbildung für den Freilauf der Hunde zur gleichen Zeit und ohne Hilfsmittel entschloss“, sei nicht nachvollziehbar, zitierte der „Kurier“. Grobe Fehler beim allgemeinen Training mit den Hunden sah Schalke nicht. Christian Stocker, der Anwalt des beschuldigten Hundeführers, ortete im nach Ansicht des Gutachtens kein strafrechtlich relevantes Verhalten seines Mandanten.
Der 31-jährige Soldat wurde am 14. November des Vorjahres kurz vor 2.00 Uhr tot aufgefunden. Der Mann war unter anderem für Auslauf und Fütterung der Tiere zuständig gewesen. Er war am Vortag gegen 16.00 Uhr zur Zwingeranlage aufgebrochen, um fünf Hunde in der Kaserne zu betreuen. In der Nacht bemerkte ein diensthabender Offizier dann die zwei freilaufenden Malinois. Der Offizier weckte einen Hundeführer auf, der die beiden Tiere wieder einsperrte und den leblosen Kollegen vor dem Zwinger fand.

Ein Hund wurde eingeschläfert
Bei dem als verdächtig geltenden Hundeführer handelt es sich um den Besitzer der beiden in den Fall involvierten Tiere. Weil er sich am 13. November bei einer Übung befand, brachte er die beiden Hunde namens „Hati“ und „Ragna“ im Zwinger der Wiener Neustädter Kaserne unter. Einem DNA-Gutachten zufolge wurden Bissspuren von „Hati“ und „Ragna“ am Körper des 31-Jährigen gefunden. Der im Dezember 2019 an die Staatsanwaltschaft übermittelte Untersuchungsbericht des Bundesheeres kam zum Ergebnis, dass eine „schwere Konfliktsituation“ zwischen dem Getöteten und dem Malinois „Hati“ vorgelegen habe. Zur Rolle des zweiten, jüngeren Hundes „Ragna“ könnten keine Angaben gemacht werden, wurde betont.

Während „Ragna“ nunmehr dem Züchter und Eigentümer zurückgegeben wurde, wurde „Hati“ eingeschläfert. Das Verteidigungsministerium habe angeordnet, „die schmerzlose Tötung durch einen Tierarzt durchführen zu lassen“, wurde Bundesheersprecher Michael Bauer zitiert.
23.11.2020, red, noe.ORF.at/Agenturen

Gutachten zu tödlichen Hundebissen liegt vor
 

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#9
Moderne Anlage für Militärhunde eröffnet
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Im November 2019 ist in der Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt ein Soldat bei einer Hundeattacke ums Leben gekommen. Der geplante Neubau der Militärhundeanlage wurde durch den Vorfall beschleunigt. Die neue Anlage entspricht den modernsten Sicherheitsstandards.
Online seit gestern, 19.33 Uhr
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Zwölf Hundezwinger und zwei Quarantänezwinger mit einer Größe von jeweils 20 Quadratmetern, gegliedert in einen Außen- und Innenbereich, stehen in der neuen Militärhundeanlage zur Verfügung. Zusätzlich beherbergt der Neubau auf dem Areal der Flugfeldkaserne Wiener Neustadt Untersuchungszimmer für die Tiere sowie Büro- und Lagerräume. „Diese neue Militärhundeanlage ist die modernste in ganz Österreich und ein Meilenstein für das Jagdkommando“, sagt der Kommandant des Jagdkommandos, Philipp Segur-Cabanac.

Bisher seien die Militärhunde des Jagdkommandos in einer provisorischen Zwingeranlage untergebracht gewesen. Jetzt diene die neue Hundezwingeranlage als Basis für alle Einsatzvorbereitungen und Ausbildungen für die Einsatzkräfte des Jagdkommandos, so der Kommandant.

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Die neue Militärhundeanlage ist die modernste in ganz Österreich
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Neue Anlage ermöglicht kontaktlose Fütterung
Die tödliche Hundeattacke im November 2019 dürfte den Neubau beschleunigt haben. Ein 31-jähriger Soldat, der für die Fütterung der Tiere zuständig war, hatte tödliche Bissverletzungen erlitten. Mit dem Neubau seien die Sicherheitsstandards erhöht worden, so Segur-Cabanac. „Die jeweiligen Hundezwinger sind so errichtet, dass stets eine kontaktlose Fütterung möglich ist. Das ist aber nur dann erforderlich, wenn nicht der eigene Militärhund durch den jeweiligen Militärhundeführer gefüttert wird. Es gibt auch eine durchgängige Kameraüberwachung, sodass zu jeder Zeit auch eingegriffen werden könnte, wenn es erforderlich ist.“

Die Militärhunde seien wichtiger Bestandteil des Jagdkommandos, hieß es bei der Eröffnung. „Sie sind bei Spezialaufklärungseinsätzen dabei, können gegnerische Kräfte gut und oft besser erkennen als der Mensch, sind auch bei Kommandounternehmen dabei und lenken den Gegner ab, wenn eine Geiselbefreiung durchzuführen ist“, erklärt der Kommandant. Bis zu drei Jahre dauert es, bis ein Militärhund tatsächlich einsatzfähig ist. Als besonders geeignet gelten belgische Schäferhunde, sie werden früh an das Jagdkommando gewöhnt, leben als Familienmitglied beim Hundeführer, untertags werden sie in der Militärhundeanlage untergebracht. Über vier Millionen Euro wurden am Standort investiert.
01.12.2023, Doris Henninger, noe.ORF.at

Moderne Anlage für Militärhunde eröffnet
 
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