Hitlers Geburtshaus soll Wohnhaus werden

Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#21
Umbau von Hitlers Geburtshaus wird teurer

Hitlers Geburtshaus in Braunau am Inn gehört inzwischen der Republik, die dort eine Polizeidienststelle unterbringen will. Bis es so weit ist, wird es aber länger dauern als geplant – und das Projekt wird deutlich teurer.

Bauarbeiten sind keine zu erkennen. Von außen ist das Haus in der Braunauer Innenstadt, in dem Adolf Hitler zur Welt gekommen ist, nach wie vor unverändert. Das Innenministerium bestätigt am Donnerstag, dass der noch 2020 verkündete Zeitplan nicht halten wird. Der sah eigentlich vor, dass das aus einem europaweiten Architektenwettbewerb hervorgegangene Siegerprojekt eines Vorarlberger Büros rasch umgesetzt wird.

Baubeginn erst 2023

Ende 2022 sollte der Umbau inklusive einer Tiefgarage fertig sein und dann die Polizei einziehen. Nun heißt es aus dem Innenministerium, dass man von einem Baubeginn erst im Jahr 2023 ausgehe, wobei auch archäologische Untersuchungen durchgeführt werden sollen.
An der Nutzung durch die Polizei wird zwar festgehalten – diese wird aber voraussichtlich sogar erst 2025 einziehen können. Begründet wird die Verzögerung mit erforderlichen Behördenverfahren, der notwendigen Einigung mit Nachbarn sowie mit der aktuell angespannten Lage auf dem Bausektor.

Kosten mehr als verdoppelt

Gleichzeitig haben sich die veranschlagten Kosten des Projekts mehr als verdoppelt: War ursprünglich von fünf Millionen Euro die Rede, so geht das Ministerium derzeit von elf Millionen Euro aus – verantwortlich dafür sei vor allem die Entwicklung der Baupreise.

Lange Geschichte um Nutzung des Hauses

Der langen Geschichte rund um die Nutzung des historisch belasteten Gebäudes wird damit ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die frühere Besitzerin hatte ja einen viele Jahre dauernden Rechtsstreit geführt, an dessen Ende sie von der Republik enteignet worden war. Bis zuletzt wurde auch immer wieder diskutiert, ob künftig hier thematisiert werden soll, dass es sich um Hitlers Geburtshaus handelt.

Eine Expertenkommission kam zum Schluss, dass jede Form von musealer Aufarbeitung eine Verbindung mit der Person Hitler schaffen würde – genau das dürfe aber laut den gesetzlichen Vorgaben zur Enteignung nicht passieren, argumentiert das Innenministerium, warum es daher keinen Ausstellungsbereich geben wird. Einen Hinweis auf die besondere Geschichte des Hauses wird es aber trotzdem geben: Der Mahnstein vor dem Haus wird bleiben – der steht nämlich auf einem gemeindeeigenen Grundstück.

Kerzen vor Hitlers Geburtshaus

Am Mittwoch ist das Haus wieder in den Schlagzeilen gewesen. Denn zwei Männer haben sich Anzeigen nach dem Verbotsgesetz eingehandelt: Sie hatten vor Hitlers Geburtshaus Kerzen abgestellt, um an dessen Geburtstag zu erinnern – mehr dazu in Kerzen vor Hitlers Geburtshaus.

red, ooe.ORF.at
Quelle: Umbau von Hitlers Geburtshaus wird teurer
 

adasblacky

Well-Known Member
#22
Hallo,

ich hab mal wo aufgeschnappt, dass der Adolf nicht im bestehenden Haus geboren wurde, sondern in einem (nicht mehr vorhandenen) Gebäude im Hof des Bestehenden. Kann das wer bestätigen?
LG Blacky
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#23
Umbau von Hitlers Geburtshaus erneut teurer
Der Umbau des Hitler-Geburtshauses in Braunau verzögert sich erneut. Der Baubeginn soll jetzt erst im Herbst starten. Zudem wird das Projekt deutlich teurer. Ursprünglich waren fünf Millionen Euro vorgesehen, 2022 bereits elf Millionen Euro, jetzt soll der Umbau rund 20 Millionen Euro kosten.
Online seit heute, 11.23 Uhr
Teilen
Wie berichtet soll die Polizei in das Haus einziehen, die entsprechenden Pläne wurden schon vor drei Jahren präsentiert. Der Umbau soll jedoch nun erst im Herbst starten und 2026 abgeschlossen sein. Wegen des Coronavirus und der momentanen Lage in der Bauwirtschaft verzögere sich der Umbau, heißt es aus dem Innenministerium gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Freitag-Ausgabe).

2026 soll die Polizei einziehen
Bisher sollen nur Vorarbeiten für eine archäologische Ausgrabung im Gebäude stattgefunden haben. Heuer im dritten Quartal will man dann aber doch mit den Umbauarbeiten beginnen, dieser Termin hänge aber auch vom Ergebnis der Ausschreibung und dem Abschluss von Behördenverfahren ab. Ende 2025 soll der Umbau fertig sein, im Innenministerium geht man davon aus, dass im 1. Quartal 2026 die Polizei dort ihre Arbeit aufnehmen kann.

APA/MANFRED FESL
Hitlers Geburtshaus

Kosten von 20 Millionen statt fünf Millionen
Zudem wird das Projekt deutlich teurer. Ursprünglich waren fünf Millionen Euro vorgesehen, im April 2022 ging man bereits von elf Millionen Euro Kosten aus, jetzt soll der Umbau rund 20 Millionen Euro kosten.

Marte.Marte
So soll der Umbau aussehen

Langer Streit um Nutzung des Hauses
Der langen Geschichte rund um die Nutzung des historisch belasteten Gebäudes wird damit ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Die frühere Besitzerin hatte ja einen viele Jahre dauernden Rechtsstreit geführt, an dessen Ende sie von der Republik enteignet worden war. Bis zuletzt wurde auch immer wieder diskutiert, ob künftig hier thematisiert werden soll, dass es sich um Hitlers Geburtshaus handelt.

Eine Expertenkommission kam zum Schluss, dass jede Form von musealer Aufarbeitung eine Verbindung mit der Person Hitler schaffen würde – genau das dürfe aber laut den gesetzlichen Vorgaben zur Enteignung nicht passieren, argumentiert das Innenministerium, weshalb es daher keinen Ausstellungsbereich geben wird. Einen Hinweis auf die besondere Geschichte des Hauses wird es aber trotzdem geben: Der Mahnstein vor dem Haus wird bleiben – der steht nämlich auf einem gemeindeeigenen Grundstück.
13.01.2023, red, ooe.ORF.at
Umbau von Hitlers Geburtshaus erneut teurer
 

adasblacky

Well-Known Member
#25
Jetzt hab ich es gefunden ....

Das Haus mit der Adresse Salzburger Vorstadt 15 in Braunau am Inn war Adolf Hitlers Geburtshaus. Hitler lebte hier etwa drei Jahre. Das Biedermeierhaus steht noch immer, doch manche HistorikerInnen vermuten, dass Hitler möglicherweise im schon längst abgerissenen Hinterhaus des bestehenden Gebäudes geboren wurde.

LG Blacky
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#26
manche HistorikerInnen vermuten, dass Hitler möglicherweise im schon längst abgerissenen Hinterhaus des bestehenden Gebäudes geboren wurde.
Das ist eher eine sekundäre Geschichte. Wichtig ist, dass das bestehende Gebäude nicht zu einer "Schiklgruber-Wallfahrtsstätte" für Unbelehrbare wird!
 

Geist

Worte im Dunkel
Mitarbeiter
#27
Diskussion um Hitler-Geburtshaus

Die Diskussionen um die Zukunft des Hitler-Geburtshaues gehen weiter. Die Polizei plant eine Polizeiinspektion mit Menschenrechtsschulungen Die Initiative „Diskurs Hitlerhaus“ bezweifelt die Pläne und wünscht sich eine Öffnung auch für Schüler und Jugendliche.

Und Historiker weisen daraufhin, dass auch durch eine andere Nutzung das Gebäude immer als Geburtshaus von Hitler gelten werde, die Bevölkerung müsse lernen, mit diesem unerwünschten Erbe umzugehen. Bei einer öffentlichen Diskussion mit Experten in Linz zeigte sich, dass eine von allen Seiten akzeptierte Lösung schwer zu finden ist. Teilnehmer der Diskussion waren der Schriftsteller Ludwig Laher, Laura Langeder vom Haus der Geschichte, der Braunauer Bürgermeister Hannes Waidbacher, der Historiker Florian Kotanko, Mathias Vogl vom Verein für Zeitgeschichte und Sektionschef sowie im Innenministerium und Landespolizeidirektor Andreas Pilsl.

Loslösung von der Vergangenheit

Es ging in dem Gespräch vor allem um die Frage, ob das historisch vorbelastete Geburtshaus von Adolf Hitler von seiner Vergangenheit losgelöst werden kann, wenn man es anders widmet. Die Polizei verwies auf eine Entscheidung des damaligen Innenministers Wolfgang Peschorn. Außerdem könne durch eine Polizeiinspektion verhindert werden, dass etwa Neonazis in das Gebäude eindringen und Selfies machen.

Die Initiative „Diskurs Hitlerhaus“ dagegen zweifelt an den Schulungsplänen. Im vor kurzem eingereichten Plan für die Baugenehmigung sei in dem dreistöckigen Haus nur ein kleiner Raum für Schulungszwecke vorgesehen. Man wünscht sich – wenn es um Menschenrechte gehen soll- eine Öffnung nach außen auch für Schüler und Jugendliche.

Umgang mit unerwünschtem Erbe lernen

Historiker und Forscher verweisen darauf, dass man durch eine andere Nutzung des Gebäudes nichts an der historischen Verbindung von Hitler und Braunau ändern könne. Vielmehr müsse man lernen, mit dem unerwünschten Erbe umzugehen.

red, ooe.ORF.at
Quelle: Diskussion um Hitler-Geburtshaus
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#28
Montag startet Umbau des Hitler-Hauses
1695837454866.png

Kommenden Montag soll der Umbau des Geburtshauses von Adolf Hitler in Braunau starten. Bis voraussichtlich 2025 soll der Umbau dauern. 2026 sollen dann die Polizei Braunau sowie das Bezirkspolizeikommando dorthin übersiedeln.
Online seit heute, 16.14 Uhr
Teilen
Nachdem der Start mehrfach verschoben wurde, soll der Umbau des Geburtshauses von Adolf Hitler in Braunau am Inn nächste Woche tatsächlich beginnen, so der Sprecher des Innenministeriums, Patrick Maierhofer. „Wir können soweit bestätigen, dass der geplante Baubeginn mit Anfang Oktober auch dann wirklich am Montag, den 2. Oktober stattfindet. Hier sprechen wir davon, dass in erster Instanz jetzt mal Baustelleneinrichtungen und Sicherungsmaßnahmen stattfinden. Diese Schritte werden dann für die Bevölkerung auch ab nächster Woche sichtbar sein“, so Maierhofer. Nach dem Umbau sollen die Braunauer Polizei und das Bezirkspolizeikommando in das Geburtshaus Adolf Hitlers übersiedeln. Auch Menschenrechts-Schulungen sind geplant.

Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger

Verschiedene Ideen für Nutzung
Vielfach war über die Nutzung des Hauses diskutiert worden. Zuletzt hatten die österreichischen Freunde der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem vorgeschlagen, der Stadt Braunau ihre Wanderausstellung „Die Gerechten“ zu schenken, um sie in dem Gebäude dauerhaft zu zeigen. Das Innenministerium hatte daraufhin mit einem Gegenvorschlag reagiert. Man solle die Schau in Dienststellen des Innenministeriums präsentieren. Lesen Sie mehr in Neue Idee für Hitler-Geburtshaus (ooe.ORF.at).

Kritik an Umbau-Plänen
Immer wieder gab es in der Vergangenheit Kritik an der geplanten Nachnutzung, auch im Hinblick auf die internationale Wahrnehmung: Der Zeithistoriker Andreas Maislinger warb seit Langem für ein „Haus der Verantwortung“, in dem junge Leute aus aller Welt sich mit den Themen Demokratie und Antisemitismus auseinandersetzen und das einen neuen Namen etablieren würde. Die Initiative „Diskurs Hitlerhaus“ wendete sich vor allem gegen die Nutzung als Polizeistation und argumentierte mit einer Umfrage (market, März 2023, n=1.000), wonach nur sechs Prozent der Österreicher dies gutheißen würden. Die angestrebte Neutralisierung des Hauses – es einer Erinnerung an den Nationalsozialismus zu entziehen – werde zudem ad absurdum geführt, da vor dem Haus der Mahnstein stehen bleibt, so Eveline Doll, eine der Initiatorinnen von „Diskurs Hitlerhaus“.
Auch der Film „Wer hat Angst vor Braunau?“ hatte zuletzt die Debatte angefacht. Regisseur Günter Schwaiger war im Braunauer Stadtarchiv auf eine Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1939 gestoßen, wonach Hitler sein Geburtshaus gerne zu Kanzleien der Kreisleitung und somit für administrative Zwecke umbauen lassen würde. Durch die Pläne des Innenministeriums werde damit in letzter Konsequenz Hitlers Begehr erfüllt, so Schwaigers Schlussfolgerung, die vom Zeithistoriker Oliver Rathkolb, Mitglied der damals vom Ministerium eingesetzten Nachnutzungskommission, wiederum postwendend als „absurd“ bezeichnet wurde.
27.09.2023, red, ooe.ORF.at/Agenturen

Links:

Montag startet Umbau des Hitler-Hauses
 
Oben