"Historischer Weg mit Orten der Kraft" von Brunn am Wald bis Loiwein

Bunker Ratte

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#1
Der historische Rundweg führte mich zu einigen Stationen, manche historisch, die anderen verfallen und die eine oder andere Entdeckung wirkte ein wenig mystisch!

Zu Beginn möchte ich ein wenig über die Geschichte des Ortes erzählen:
Wir sind in Brunn am Wald, einem Ort der eng mit der Geschichte des Schlosses verbunden ist. Im 13.Jahrhundert Kuenringer Besitz, wahrscheinlich bis 1355, dann häufiger Besitzerwechsel.
An der Straßenkurve, inmitten der Ortschaft und von einem breiten Wassergraben im Geviert umgeben, liegt das 1584 unter Johann Hartmann von Trauttmannsdorff erbaute Wasserschloss.
Einfache, charakteristische, reine Renaissance-Formen: Vorzüglich proportionierter, schlichter Kastenbau, Rundbogenportal in Quaderfassung, an den Gebäudeecken kräftige Putzquaderung, am Dachgesimse kleine umlaufende Konsolenreihe, Fenster in Steinrahmungen, am 1. Stockwerk von Putzrahmen (teilweise in barocken Formen Mitte 18. Jahrhundert.) eingefaßt, große, reich profilierte Rauchfänge vom sogenanntem venezianischen Typus.
Am Schloss und seinen Nebengebäuden sind einige Zutaten wie Steinvasen aus Granit, Löwenfiguren und Puttos, alle neobarock Mitte 19. Jh. Quadratischer Innenhof, seine Wände wie die Außenflächen gegliedert.
Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz. Seit 1998 wurde es umfangreich umfangreich renoviert. Die Ortschaft selbst entwickelte sich nordwestlich des Schlosses in einer Talmulde.

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Schloss Brunn
Quelle: Marktgemeinde Lichtenau
 

Bunker Ratte

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#2
Historischer Eiskeller:
Diese Eisgrube wurde 1801 errichtet und gehörte zum Schloss Brunn. Im Winter wurde auf dem Schlossteich und den umliegenden Teichen das Eis geschnitten und durch die Einwurföffnung in die Eisgrube eingebracht, wo es schmolz. Die durch den Schmelzvorgang entstandene kalte Luft – sogenannte Verdunstungskälte, strömte durch die Überstromöffnungen in die umliegenden Gänge, die als Aufbewahrungsräume für Fleisch dienten. Man kann diesen Keller als „Vorläufer“ eines Kühlschrankes – mit Nutzung natürlicher Energie – bezeichnen. Der Eiskeller stand bis zum 2. Weltkrieg in Betrieb.
Quelle: Bildtafel auf Bild1


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Bunker Ratte

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#4
Die Hubertuskapelle (Gruftkapelle):
Die Kapelle (ehemalige Gruftkapelle) wurde 1865 von Leopold Freiherr von Ehrenfels errichtet. Sie diente einige Jahrzehnte als Gruftkapelle der Barone von Ehrenfels, den damaligen Besitzern der Schlösser und Güter Brunn am Wald und Lichtenau.
Während der Besatzungszeit nach dem 2. Weltkrieg wurden die Särge von sowjetischen Soldaten aufgebrochen. 1988 erfolgte die Renovierung und Umgestaltung in eine „Hubertuskapelle“ durch die Jägerschaft. Die gut erhaltenen menschlichen Überreste der hier Bestatteten wurden dabei eingemauert. Heute werden hier zu bestimmten Anlässen Gottesdienste gefeiert. Die Kapelle steht im Eigentum der Familie Malaschofsky, der auch die angrenzende große Waldfläche in den Katastralgemeinden Brunn am Wald und Loiwein gehört. Bei der Kapelle, insbesondere unmittelbar hangabwärts, sind ungewöhnlich starke Erdstrahlen und Kraftfelder festzustellen. Von diesem Kraftplatz aus erschließt sich dem Besucher ein herrlicher Ausblick in die nähere Umgebung, bei klarem Wetter hin bis zum Alpenvorland.
Quelle: Bildtafel Bild 30

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Bunker Ratte

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#6
Ehem. Elekrizitätswerk Loiwein:
Grund und Boden wurden 1920 von Johann Pappenscheller, Loiwein Nr. 23 und Gustav Reigl, Loiwein Nr. 33 erworben.
Pappenscheller war Bürgermeister, Reigl Gemeinderat.
Unmittelbar südlich der einstigen Zifferermühle, neben dem Herrengrabenbach, wurde dann das Elektrizitätswerk für den Ort Loiwein errichtet. Wegen bestehender Uneinigkeit erfolgte die Errichtung nicht von der Gemeinde, sondern durch eine Genossenschaft von 19 Teilnehmern mit 22 Häusern, denen 150 Flammen zur Verfügung gestellt wurden. Die Baukosten betrugen 300.000 Kronen. Als Werkmeister war Leopold Wimmer tätig. Das Werk war nicht ganz sachgemäß erbaut worden; das oberschlächtige Wasserrad mit einem Durchmesser von 8 Metern und mehrere Vorgelege nahmen einen großen Teil der erzeugten Kraft weg, außerdem vereiste das Rad im Winter. Dazu kam noch, daß die Teilnehmer, da keine Zähler vorhanden waren, rücksichtslos die Birnen brennen ließen. Als auch noch eine Mauer einstürzte, blieb das Werk von selbst stehen. Es musste daher 1926 mit einem Kostenaufwand von 10.000 Schilling umgebaut werden.
Betriebsleiter im genossenschaftlichen E-Werk war aus dem Litschgraben stammende Rudolf Winkler. Im Jahr 1938 wurde die Anlage den Genossenschaftlern von der Stadtgemeinde Krems als Besitzerin des E-Werkes Hohenstein abgelöst und stillgelegt.
Quelle: Bildtafel auf Bild 50

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Bunker Ratte

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#7
Die Ruinen der Zifferermühle:
An dieser Stelle wurde einige Jahrhunderte eine damals bedeutende Mühle betrieben. Sie führte verschiedene Namen: Hoismühle 1635, Ötschermühle 1641, Kirnmühle 1656, Untere Moosmühle 1753 und seit 1825 nach dem damals neuen Besitzer Zifferermühle. Dieser Name verblieb trotz weiterer Besitzerwechsel.
1894 wurde Franz Ramsauer Mitbesitzer. Er stellte den Mühlbetrieb ein und widmete sich lediglich der Landwirtschaft.
Im Juli 1919 erschossen Unbekannte des Nachts die Besitzerin Sophie Moser vor dem Hause. Gerüchte sprachen damals auch von anderen Todesumständen. In den Sterbematriken hieß es „Tod durch Erschießen“. In den folgenden Jahrzehnten wurde das Anwesen dem Verfall preisgegeben. Die Ruine führte heute noch die Adresse „Loiwein Nr. 45“.
Quelle: Bildtafel auf Bild 60

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Bunker Ratte

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#9
Naturdenkmal „Heidnische Opferstätte“:
Dieses Naturdenkmal besteht aus mehr als 410 Millionen Jahre altem vulkanischen Gestein (Basalt). Geformt wurde die Steinformation im Zuge von Gebirgsbildungen, die im Waldviertel früher ein Hochgebirge entstehen ließen. Den Namen Heidnische Opferstätte dürften die Felsblöcke aufgrund der kreisrunden Ausschnitte erhalten haben. Da die Herkunft dieser Ringe nicht sicher ist, wurde angenommen, daß sie in vorchristlicher Zeit für kultische Zwecke dienten und wahrscheinlich geformt wurden. Das Gebiet um Lichtenau ist seit der Jungsteinzeit nachweislich besiedelt.
Andere Deutungen gehen davon aus, daß aus dem Felsen Mahl- und Schleifsteine herausgearbeitet wurden. Jedenfalls regen die ungewöhnlich Schalensteine schon seit undenklichen Zeiten die Fantasie der Menschen an. Unmittelbar oberhalb der Gesteinsformationen – etwa im Bereich des vorbeiführenden Weges – wurde ein Kraftfeld festgestellt.
Quelle: Bildtafel auf Bild 80

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MHSTG44

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#11
Der Bericht ist großartig! Die historische Vergangenheit die man auf diesen Weg erblickt, könnte nicht besser dargestellt werden. Ist der Eiskeller für die Öffentlichkeit frei zugänglich, oder nur zu gewisse Zeiten geöffnet? Wochenende?
 

Bunker Ratte

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#12
Der Bericht ist großartig! Die historische Vergangenheit die man auf diesen Weg erblickt, könnte nicht besser dargestellt werden. Ist der Eiskeller für die Öffentlichkeit frei zugänglich, oder nur zu gewisse Zeiten geöffnet? Wochenende?
Hallo MHSTG44,
erstmals bedanke ich mich für die Blumen:). Der Eiskeller ist nicht versperrt, ist rund um die Uhr geöffnet und seit seiner Renovierung frei zugänglich. Es gibt eine installierte Beleuchtung die hat aber nicht funktioniert bemerkte nur, daß die Glühbirnen entwendet wurden.
Lg
Michi
 

MHSTG44

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#13
Hallo MHSTG44,
erstmals bedanke ich mich für die Blumen:). Der Eiskeller ist nicht versperrt, ist rund um die Uhr geöffnet und seit seiner Renovierung frei zugänglich. Es gibt eine installierte Beleuchtung die hat aber nicht funktioniert bemerkte nur, daß die Glühbirnen entwendet wurden.
Lg
Michi
Danke für die Informationen! Vermutlich ist das Licht ein Dauerbrenner, also wird zu oft vergessen abzuschalten. Demnach finde ich es trotzdem toll, daß eine Photovoltaik Anlage installiert wurde, zumindest hat dies den Anschein auf Bild 2 in #2.
 
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