Hard am Bodensee: Stamm einer 2000 Jahre alten Eiche ausgegraben

josef

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Ein besonderer Zeitzeuge: 2.000 Jahre alte Eiche
Bauarbeiter haben tief im Boden in Hard am Bodensee einen alten Baum gefunden. Wie sich herausgestellt hat, handelt es sich dabei um eine rund 2.000 Jahre alte Eiche. Experten sprechen von einer ganz besonderen Rarität.

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Der Baum wurde im vergangenen Sommer in Hard auf einer Baustelle für eine Wohnanlage entdeckt. Die Eiche war mit bis zu sieben Meter Schlick überdeckt. Nachdem der Baum freigelegt worden war, wurde er nach Dornbirn gebracht und genau untersucht.

Anhand der Baumringe, die aus dem Stamm entnommen wurden, lässt sich sagen, dass die Eiche vor rund 2.000 Jahren im Gebiet zwischen Chur und Feldkirch gestanden ist und durch Wind oder Pilzbefall umgefallen ist.

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Derzeit liegt er auf einem Lagerplatz in Dornbirn
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Experten haben den Baum untersucht und …
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… anhand der Baumringe das Alter bestimmt.
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Im vergangenen Sommer wurde der Baum …
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… auf dieser Baustelle gefunden und …
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… mit einem Laster nach Dornbirn gebracht
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18 Tonnen mussten von Hard nach Bregenz transportiert werden
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Bald soll er der Öffentlichkeit präsentiert werden

Ein Zeitzeuge der Natur- und Menschheitsgeschichte
Nach Angaben von Baumexperte Conrad Amber ist es ganz selten, dass ein Baum in diesem Alter noch so gut erhalten ist. Er spricht von einer besonderen Rarität: „Der Baum ist nicht nur ein Zeitzeuge aus über 2.000 Jahre Naturgeschichte, sondern er trägt auch kulturelle Merkmale.“ Darum sei die Eiche eine Kombination der Geschichte der Menschheit und der Geschichte der Natur.
Derzeit laufen Gespräche mit der Stadt Dornbirn, wo und wie der zwölf Meter lange und 18 Tonnen schwere Baum für die Öffentlichkeit präsentiert werden kann.

31.03.2021, red, vorarlberg.ORF.at
Ein besonderer Zeitzeuge: 2.000 Jahre alte Eiche
 

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Urzeit-Eichhörnchen in 2.000 Jahre alter Eiche gefunden
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Nachdem man einen 2.000 Jahre alten Baum im Schlick des Bodensees gefunden hat, gibt es jetzt eine weitere Überraschung. Bei näheren Untersuchungen am Baum konnte man in einem Loch ein ebenso altes und gut konserviertes Eichhörnchen entdecken. Klaus Zimmermann von der inatura in Dornbirn klärt auf, was es mit dem Tier auf sich hat.
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Zimmermann wurde vor einigen Tagen vom Dendrochronologen Klaus Pfeifer kontaktiert um den historischen Fund zu begutachten. Vor Ort sah Zimmermann, dass an der Stelle, an der die Krone der 2.000 Jahre alten Eiche beginnt, Reste von einer Kobel eines Eichhörnchens zu finden waren. Das sei grundsätzlich keine Überraschung weil es öfters vorkomme.

Das Besondere an dieser Kobel war aber, dass darin noch ein ziemlich gut erhaltenes Eichhörnchen zu finden war. Nach der ersten Begutachtung sahen beide, dass das Tier etwas groß für ein normales Eichhörnchen sei. Zudem erkannten die Beiden, dass das Tier noch sehr gut erhalten sei. Es müsse wohl mit dem Baum im Schlick eingegraben worden sein.
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Der Fund des prähistorischen Eichhörnchens sorgte für reichlich Diskussion bei den Experten

Sogar Fellreste erkennbar
Dadurch dass das Eichhörnchen noch so gut erhalten ist, könne man sogar noch Fellreste sehen, so Zimmermann. Zu seiner Verwunderung sind diese Fellreste aber grau und nicht wie bei gewöhnlichen Eichhörnchen rot-braun. Die Farbe entspreche dem amerikanischen Grauhörnchen, von dem man eigentlich vermutete, dass es erst viel später nach Europa eingeschleppt wurde.

Für die Wissenschaft sei das eine große Sensation, da man bisher davon ausging, dass das Grauhörnchen nur durch menschlichen Einfluss von Amerika nach Europa kam.

Der Sensationsfund soll nun weiter untersucht werden. Noch am Donnerstag soll das gut konservierte Lebewesen für weitere Untersuchung in das Wiener Institutslabor für Technik und Zeitgeschichte geschickt werden.
01.04.2021, red, vorarlberg.ORF.at

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