Hammerschmiede in Aggsbach Dorf

josef

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#1
Anschließend an das Aggsbacher Kartausen-Gelände befindet sich die im 16. Jahrhundert errichtete Hammerschmiede.
Ein kurzer geschichtlicher Überblick:
Ehemalige Hammerschmiede Pehn - Aggsbach-Dorf Nr. 3
Die Hammerschmiede wurde im 16. Jh. als eine der Wirtschaftsbetriebe der damaligen Kartause Aggsbach am aufgestauten Wolfsteinbach errichtet. Das Objekt besteht aus der vollständig eingerichteten Hammerschmiede mit zwei Essen, Schwanzhammer, Wasserkanal mit ehem. drei Wasserrädern, anschließenden Wohn- und Kellerräumen sowie getrennt situiertem Lagergebäude.
Die Schmiede war bis 1956 unter der Leitung von Hammerschmiedemeister Josef Pehn in Betrieb. Nach Fassadensanierung des Schmiedegebäudes 1987, konnten 1998 Restaurierungs- und Wiederherstellungsarbeiten am "Wasserradhof" in Angriff genommen werden. Neben der Behebung von Schäden am Natursteinmauerwerk wurden auch die drei Wasserräder samt Fluder zum Antrieb des Schmiedehammers, des Blasbalgs und des Schleifsteines rekonstruiert. Die Hammerschmiede Pehn veranschaulicht somit eindrucksvoll den ehemaligen Handwerksbetrieb der Kartause Aggsbach.
© Bundesdenkmalamt (BDA): http://www.bda.at/text/136/1320/7370/Ehemalige-Hammerschmiede-Pehn_Aggsbach-Dorf-Nr-3

Noch mehr Infos gibt es hier:
Hammerschmiede



Nun Fotos v. 26.11.2014 der derzeit nur im Außenbereich zu besichtigenden Anlage – Teil 1:

1. Wehranlage am Wolfsteinbach. Von hier aus wird ein Teich oberhalb der Schmiede gespeist, von dem aus eine kurze Fluderrinne zu den Wasserrädern zum Antrieb der Hämmer führt.
2. Der Teich oberhalb der Schmiede.
3. Am Hang über dem Teich die Rückseite der Kartausen-Umfassungsmauer mit einem Wehrturm.
4. -6. Das historische Schmiedegebäude.
 

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josef

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#2
Hammerschmiede Aggsbach - Teil 2

Teil 2:

7. Der Wassergraben mit dem Fluder „Oberwasser“.
8. Eines der 3 Wasserräder vom „Unterwasser“ aus.
9. Durch einen offenen Fensterspalt war eine Aufnahme in die düstere Schmiedehalle mit dem Hammer im Vordergrund möglich.
10. Das Eingangstor ins Schmiedehaus.
11. Ein alter Holzbrunnen vor dem Schmiedehaus.
12.Bevor das Tageslicht ganz verschwindet noch ein Blick zurück auf den Teich…
 

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H

Harald 41

Nicht mehr aktiv
#3
Hallo Josef;
:danke für die interessanten Einblicke, ist schön anzusehen wenn solche Gebäude erhalten bleiben.

LG Harry
 

josef

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#4
"Steinstadel" Aggsbach Dorf

Harry :danke für das Lob!

In einem alten Nebengebäude der Hammerschmiede befindet sich das "Mineralienzentrum Steinstadel". Die dortige Mineraliensammlung soll Einblick in die Geologie des niederösterreichischen Zentralraumes bieten:

- Waldviertel und Dunkelsteinerwald als Bestandteil eines ehemaligen Urgebirges
- der Donaulauf von Strudengau bis zur Wachau, der die Gesteine und inneren Strukturen dieses Gebirges großartig erschließt
- die "Diendorfer Störung" mit ihrem Verlauf direkt durch Aggsbach-Dorf als Zeugnis aktueller geologischer Vorgänge
- das Alpenvorland und die nahen Kalkalpen als Zeugen des einstigen Urmeeres.


1. Der alte "Steinstadel"...
2. ...im Hintergrund.
3. Die Öffnungszeiten der Schmiede und des Steinstadels 2014 - betreffend eventuellen Änderungen für die Saison 2015 muss man sich halt im Internet "schlau machen" :)
 

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Geist

Worte im Dunkel
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#5
Der Eigentümer der Hammerschmiede Aggsbach hat mich kontaktiert und einige Neuigkeiten verkündet:

Seit 2014 ist aber auch schon wieder einige Zeit vergangen, v.a. der Zahn der Zeit hat das Seine getan. Kurz und gut: die Schmiede ist derzeit geschlossen, im Laufe des Frühjahrs wird sie von Grund auf saniert und im Laufe des Sommers soll sie wieder in Vollbetrieb gehen.
Daher gleich einige Bitten:
  • Die korrekte Anschrift ist: 3394 Aggsbach Dorf, Hauptstraße 24, meine TelNr 0676 526 8661.
  • Ein (realistischer) Fixpunkt ist der Tag des Denkmals am 25.9.2022.
  • Was nach Fertigstellung unbedingt geplant ist:
    • Führungen allgemein
    • Führungen speziell für Schulklassen und Reisegruppen
    • Schauschmieden (öfter als bisher, da sehr eindrucksvoll)
    • Schmiedekurse (1-2 WE, ca 15h-20h), bei denen ein einfaches Objekt geschmiedet wird
Sobald das Schauschmieden wieder möglich sein wird, bekommen wir Bescheid. Ich wünsche Gutes Gelingen!
 

Geist

Worte im Dunkel
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#6
Lt. Aussendung der Eigentümer*innen:

Die Hammerschmiede in Pehn wird am
Samstag, 3. September um 14 Uhr
feierlich eröffnet.

Vorläufiges Programm:
14.00 Begrüßung durch den Eigentümer, Bericht über das Projekt, Danksagung an die Förderer
14.20 Festreden (eingeladen sind u.a. die Frau Landeshauptfrau und der LAbg. Moser)
14.40 Dr. Gerhard Floßmann: Kulturgeschichtlicher Rundgang
15.00 Segnung, Eröffnung, Rundgang bzw. Führung durch die Schmiede, Schauschmieden
anschließend ein kleiner Umtrunk
Musikalische Umrahmung

Hammerschmiede Aggsbach Dorf
 

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josef

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#7
Kulturgut in Schönbühel-Aggsbach wieder eröffnet
NÖN-Melk, 09. SEPTEMBER 2022
Ewald Fohringer

Martin Grüneis mit Sohn Nikolaus, Silvia Rupp, Elfriede und Alois Kastenberger, Schmiedin Christine Wild und Bürgermeister Erich Ringseis

Die Tirolerin Christine Wild lässt sich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.
2 Fotos Ewald Fohringer

Alte Hammerschmiede in den Originalzustand versetzt.
Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten wurde die Hammerschmiede Pehn in Aggsbach-Dorf am vergangenen Samstag wieder eröffnet. Die Schmiede, die rein mit Wasserkraft betrieben wird, ist seit 180 Jahren in Familienbesitz und wurde in den vergangenen zwei Jahren in den Originalzustand versetzt.

Die Kosten dafür wurden großteils von der Eigentümerfamilie Kastenberger übernommen, aber auch von der Kulturabteilung des Landes und dem Bundesdenkmalamt gab es Förderungen. Bei der Eröffnung konnten sich die zahlreichen Gäste über Schauschmieden, Führungen sowie Speisen und Getränke freuen. Abt Georg Wilfinger spendete den Segen für die Hammerschmiede.

Kulturgut in Schönbühel-Aggsbach wieder eröffnet
 

josef

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#8
Der Retter der uralten Hammerschmiede
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Mehr als fünfhundert Jahre alt ist die Hammerschmiede in Aggsbach-Dorf, die jahrzehntelang vor dem Verfall stand. Alois Kastenberger, ein Nachkomme der Besitzer, rettete sie. Heute ist sie wieder in Betrieb. An der Feuerstelle steht eine Schmiedin.
Online seit heute, 16.25 Uhr
Als die Kartause Aggsbach (Bezirk Melk) im 14. Jahrhundert gegründet wurde, entstand gleich daneben eine Hammerschmiede, die noch bis ins vorige Jahrhundert aktiv betrieben wurde. In der Nachkriegszeit aber starb der Schmied. Eine der letzten wasserbetriebenen Hammerschmieden in Österreich drohte endgültig zu verfallen.

Ein Nachkomme der Besitzerfamilie, der eigentlich in Baden wohnt, revitalisiert den Betrieb – der pensionierte HTL-Lehrer Alois Kastenberger. Seine Familie hatte das Gebäude aus dem Gutsbesitz der Kartause vor 180 Jahren herausgekauft.


ORF
Schmiedebesitzer Alois Kastenberger

„Ich selbst bin dort noch geboren und war als Kind immer im Schmiedebereich unterwegs, wo mein Großvater und Urgroßvater gearbeitet haben. Es gab immer wieder Ansätze, die Schmiede zu erhalten, etwa als Museum, aber vor einigen Jahren drohte sie endgültig zu verfallen, das konnte ich nicht zulassen. Wenn man etwas geerbt hat, hat man eine Verpflichtung, das zu erhalten und nicht dem Verfall preiszugeben.“

Hammerschmiede statt Ferrari
Mit viel Mühe gelang diese Revitalisierung, und auch mit hohem finanziellen Aufwand für Kastenberger. Obwohl es Förderungen gab: „Es ist eine schöne alte Sparkasse. Ein Ferrari, den ich nie hatte.“

In der historischen Schmiede wird jetzt das Handwerk wieder betrieben, im Teich oberhalb des Hauses ist das Wasser aufgestaut, das die drei Wasserräder brauchen, die den Hammer, den riesigen Blasbalg und den Schleifstein antreiben. In der sogenannten Esse lodert das Feuer, glühendes Eisen wird von einer Schmiedin bearbeitet.

Fotostrecke mit 4 Bildern
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Die Schmiede in Aggsbach-Dorf
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Das Wasserrad sah vor wenigen Jahren noch sehr mitgenommen aus

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Heute treiben sanierte Wasserräder diesen Blasebalg an

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Die Schmiede wird von Christine Wild betrieben

Tirolerin zog nach Aggsbach-Dorf zum Schmieden
Die gebürtige Tirolerin Christine Wild lernte Alois Kastenberger bei einer Ausstellung ihrer metallenen Kunstwerke kennen. Er bot ihr den Betrieb der Schmiede an, inzwischen ist sie schon nach Aggsbach in die Schmiede gezogen und bringt Leben in die historischen Mauern: „Ich finde, dass Schmied für eine Frau nichts Außergewöhnliches ist. Ich lernte es an der HTL Steyr und habe mich regelrecht in dieses Handwerk verliebt. Es ist schön, eine Beschäftigung als Beruf zu machen, die man so gern hat. Ich fertige Skulpturen an und wir machen Schauschmieden und Kurse.“
Dabei unterstützt der ÖBB-Angestellte Klaus Kamleitner aus Rohrendorf (Bezirk Krems), der ebenfalls seit seiner Jugend eine Liebe zum Schmiedehandwerk pflegt. Die nächste Gelegenheit, die beiden inmitten der jahrhundertealten Werkstatt in Aktion zu bewundern, ist beim Schmiedeadvent in der Hammerschmiede in Aggsbach-Dorf.
20.11.2022, Robert Salzer, noe.ORF.at

Link:
Der Retter der uralten Hammerschmiede
 

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#9
Aussendung der Eigentümer zur Wiederaufnahme des Saisonbetriebs:

Liebe Freundinnen und Freunde der Hammerschmiede Pehn in Aggsbach Dorf

Die Hammerschmiede wird am Karsamstag, 8.4.2023, den Saisonbetrieb wieder aufnehmen.
Wir möchten Sie sehr herzlich zu der Eröffnung einladen, vorgesehen ist folgender Ablauf:

ab 13h: Buffet, Gastro (Getränke und Imbiß),
ab 13h: Standeln geöffnet: Schmuck, Wein & Brände, Wolle, Drechslerei,
ab 13h: Kinder wandern mit Lamas
ab 14h: Schmiede geöffnet für Rundgang
um 15h: Schmiedevorführung
um 16h: Dena Seidl erzählt Märchen für klein und groß, bei Schönwetter im Garten
ab 16h: Grillen mit dem Supergriller
Eintritt: Erw. 3€, Kinder frei.

Wir hoffen auf ein erträgliches Wetter und freuen uns auf Ihren Besuch und wünschen Euch "Frohe Ostern"
Familie Kastenberger

Internet:
Programmvorschau 2023: https://hammerschmiede-aggsbach.at
viele weitere Informationen: https://hammerschmiede-pehn.at
 
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