Grundsätzliche Frage zu Luftschutzbunkern in Fabriksanlagen

#1
Hallo,

ich habe mal eine grundsätzliche Frage zu Luftschutzbunkern in (nicht kriegsrelevanten) Fabriksanlagen. Gab es in Nazideutschland Vorschriften/Gesetze, dass jede Fabriksanlage einen Luftschutzbunker haben musste? Wenn ja, wie hatte der auszusehen?

Hintergrund, ich erforsche gerade eine alte (Papier-) Fabrik in NÖ, die ca 100Jahre alt ist. Sehr viel ist seit Jahrzehnten unverändert, aber Bunker konnte ich bisher nicht finden. Kann es sein, dass es nie einen gab, oder muss es einen geben, und ich habe ihn nur noch nicht gefunden?

Grüsse,
Michael
 

cerberus9

Well-Known Member
#2
Hallo Hansi262
Nein, es muß keinen geben. Speziell Österreich galt lange Zeit als "Luftschutzkeller des Reiches". Es gab sogar eine Zeitspanne da durfen keine Luftschutzbauten errichtet werden. Stichwort Mangel an Baumateriel. Ob ein ein Bunker gebaut wurde oder nicht, hing von mehreren Faktoren ab.
Liegt die Firma in einem bombengefährdet Gebiet (Industriegebiet, Bahnalnlagen, etc,
Ist die Fa. kriegswichtig, ...
Meist wurden die Luftschutzanlagen auf Initiative der Firmenleitung angesucht und bei Genehmigung gebaut. (gab aber auch "Schwarzbauten")
Bunker wurden eher selten gebaut, wenn dann wurden bestehende Keller ausgebaut oder Luftschutzdeckungsgräben bzw. -stollen. Je nach örtlicher Gegebenheit. Letztere waren teilweise mehrer hundert Meter von Firmen entfernt. zB Fa. Semperit.

lg
Gerald
 
Zuletzt bearbeitet:
#3
Servus,

vielen Dank. Dann könnte es ja tatsächlich keinen geben.

Du schreibst "bei Genehmigung" gebaut. Ich nehme also an, dass es hier auch in Kriegszeiten für soetwas die üblichen Baugenehmigungen/Einreichpläne bei der Gemeinde/BH geben sollte, wie für alle anderen Bauvorhaben vor und nach dem Krieg.

Sprich, wenn auf der Gemeinde dazu nix vorliegt (trotz sehr dicken 100jährigen Bauakt), wirds wohl eher auch nix geben. Ausser jetzt, es wurde in den letzten Kriegsmonaten noch schnell was hingestellt...

Grüsse,
Michael
 

cerberus9

Well-Known Member
#4
Wenn alles nach Vorschrift ablief müssten es theoretisch bei der Gemeinde aufliegen. Aber wie gesagt es gab auch " Schwarzbauten".
Und wenn nix gebaut wurde, gibts auch nix.
 
#6
Servus,

vielen Dank. Dann könnte es ja tatsächlich keinen geben.

Du schreibst "bei Genehmigung" gebaut. Ich nehme also an, dass es hier auch in Kriegszeiten für soetwas die üblichen Baugenehmigungen/Einreichpläne bei der Gemeinde/BH geben sollte, wie für alle anderen Bauvorhaben vor und nach dem Krieg.

Sprich, wenn auf der Gemeinde dazu nix vorliegt (trotz sehr dicken 100jährigen Bauakt), wirds wohl eher auch nix geben. Ausser jetzt, es wurde in den letzten Kriegsmonaten noch schnell was hingestellt...

Grüsse,
Michael
Hallo hansi262
Ich weiß von meiner verstorbenen Oma, geb. 1925, dass damals auf der gegen über liegenden Seite von Süd Auwiesen, da wo die Holzbrücke über den Damm Richtung Au und Fluss Traun, wo jetzt eine Schrebergartensiedlung steht, im 2ten Weltkrieg ein sehr großes Herrenhaus stand das bombadiert wurde.
Meine Oma und mein Opa erbauten damals nur x 100 m entfernt neben dem Bach, ohne Baugenehmigung ein Haus. Das Herrenhaus lag in Trümmern. Überall waren noch die Krater vom Bobenangriff zu sehen. Wasseraufwärts xxx100 m weiter ist noch im Wald eine Steinunterführung sehr schmall und vl nur 3 m hoch.
Es ist ein Überrestl wo mal ein Zug unterwegs war. Warscheinlich gingen die Gleise richtung Ramsauerstraße.
Durch den Bau vom Haus meiner Großeltern ohne Baugenehmig, entstand das erste Haus der jetztigen Siedlung Kleinwöhrt!

Es wird dir jetzt den ersten Eindruck nicht ganz passend zu deinem Post vorkommen.
Aber ich will damit sagen, dass in der Kriegszeit, sehr wahrscheinlich viele Bauten ohne Baugenehmigungen entstanden.
Leider wurde das Haus meiner Großeltern nach dem Tot meiner Oma die am 12.02.2017 verstorben ist, abgerissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben