Granatverschüttung

Stoffi

Well-Known Member
#1
Liebes Allwissendes Forum....

Meine Schwester macht gerade Familienforschung und da ist sie über einen Deutschmeister der nach einer "Granatverschüttung" 6 Monate im Lazarett war, allerdings ohne körperliche Veletztung...

was könnte das gewesen sein?

a) Der schützengraben wurde durch eine Granate verschüttet?
b) durch die Druckwelle eine Trommelfellverletzung und dann eine Gleichgewichsstörung?
c).... ?
 

cerberus9

Well-Known Member
#2
Könnte du raus psychologischer Natur sein. Stelle dir vor du wirst verschüttet, und wirst nach einiger Zeit unverletzt ausgegraben. Das kann schon gewisse Ängste oder andere Zustände auslösen, die je nach schwere, dich in deinem weiteren Leben beeinträchtigen.
 
#3
Bei mir in der Familie wurde jemand in der Stadt Orel in Russland verschüttet.
Eine sehr hohe Hausmauer stürzte ein und auf ihn und den anderen Kameraden drauf - kann z.B. durch Granatbeschuss sein.
Er wurde ausgegraben (die ober ihm waren tot), ohne körperlicher Verletzung und war dann auch monatelang im Lazarett - wegen befürchteter/aktueller Verletzung der Lunge etc.
Lt. eigenen Aussagen hat er nach diesem Erlebnis seinen Lazarettaufenthalt wesentlich in die Länge gezogen und man konnte ihm nichts nachweisen.
 
#4
Wenn man im Zeitungsarchiv der Nationabibliothek ein bisschen schmökert, sieht das nach einem Begriff aus, der zumeist als Ursache für die Veränderung des Charakters herangezogen wird. (z.B. als mildernder Umstand für Trunkenheit)
Ist aber auch oft als Todesursache vermerkt, oder als Auslöser für Ohrenschäden oder Stottern.

Heute würde man wahrscheinlich die mechanischen Schäden besser diagnostizieren und den Rest als kriegsbedingte post-traumatische Belastungsstörung zusammenfassen.

Der Begriff kam offensichtlich noch vor dem 2.Weltkrieg wieder aus der Mode, mit einer Ausnahme finden sich kein Treffer nach 1935.
 
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