Salzburger Flughafen: Fluglärm - Anrainer verlangen bessere Flugverteilung
Mit mehr als 200 Starts und Landungen ist der Samstag auf dem Salzburger Flughafen einer der stärksten Verkehrstage im Jahr. Für Anrainer entlang der An- und Abflugrouten bedeutet der Wintercharter-Samstag auch eine starke Lärmbelastung. Kritik kommt aktuell wieder vom Anrainerschutzverband.
Online seit heute, 18.04 Uhr
Teilen
Am Vormittag startete der Großteil der Flugzeuge vom Salzburger Flughafen Richtung Süden. Zu den Stoßzeiten bleiben zwischen den Starts nur wenige Minuten. Die An- und Abflugrouten führen entweder über den Süden Richtung Grödig (Flachgau) oder über den Norden in Richtung bayerisches Freilassing.
In der Moosstraße in der Stadt Salzburg wird der Fluglärm von den Bewohnerinnen und Bewohnern aktuell unterschiedlich wahr: „Im Winter geht es uns nicht schlecht, da machen wir die Fenster nicht auf und dadurch halten wir den Lärm aus. Im Sommer ist es viel schlimmer“, schildert ein Anrainer. Ein anderer Bewohner hingegen beschreibt den Fluglärm auch im Winter als extreme Belastung: „Es ist derart laut, dass sie sich nicht im Freien aufhalten können. Wie wir vor 25 Jahren hergezogen sind, hat man fast nichts gehört.“
Kritik: „Abflug über Süden belastet ganze Stadt“
Kritik gibt derzeit vom Salzburger Anrainerschutzverband – er bemängelt, dass die Passagierflugzeuge an starken Tagen vor allem über den Süden abfliegen und dann eindrehen. Dadurch komme es zu einer Belastung im gesamten Stadtgebiet: „Das ist ein Umweg und man hat den Steigflug genau über den zentralen Stadtteilen und das Zentrum und erst dann fliegen die Maschinen Richtung Norden und dadurch wird dann der nördliche Raum belastet, sprich Freilassing und die Nachbargemeinden“, kritisiert Astrid Rössler vom Salzburger Anrainerschutzverband.
Freilassing: „Abende im Haus sind unerträglich“
Auch in Freilassing gibt es bereits seit Jahren Widerstand gegen den Fluglärm des Salzburg Airport. Kritisiert werden vor allem gegen die vielen Abflüge Richtung Norden an Wochentagen. Am Samstagvormittag fanden vor allem die Anflüge über den Norden statt – doch am Abend ändere sich das für gewöhnlich laut Anrainern: „Für den Norden ist der Abend furchtbar, weil ab einer bestimmten Uhrzeit fast alles über den Norden abgewickelt wird. Es ist unerträglich, auch im Haus“, schildert Bettina Oestreich vom Lärmschutzverband Rupertigau.
ORF
Flughafen: Sicherste Route wird gewählt
Koordiniert werden die An- und Abflüge im Tower am Salzburger Flughafen: Bei den Flugrouten müssten mehrere Faktoren beachtet werden, auch die geografische Lage in der Nähe von Bergen habe einen Einfluss, sagt Flughafensprecher Alexander Klaus: „Abhängig vom Wetter und Verkehr wird immer die sicherste Lösung für eine Landung und einen Start verwendet. Experten der Flugsicherung sitzen am Tower und besprechen die Lage auch mit den Piloten und die beste und sicherste Lande- und Startmöglichkeit wird dann genommen.“
Flughafen für Verzerrung auf Wochentage
Dass sich der Charterverkehr vor allem auf Samstage konzentriert, sei von der Tourismusbranche vorgegeben, heißt es vom Salzburg Airport. Seitens des Flughafens würde man eine Entzerrung auf mehrere Wochentage begrüßen, dann würde sich auch die Belastung für die Anrainerinnen und Anrainer in Folge weniger viele Flüge am Samstag reduzieren.
11.02.2023, red, salzburg.ORF.at
Fluglärm: Anrainer verlangen bessere Flugverteilung

Mit mehr als 200 Starts und Landungen ist der Samstag auf dem Salzburger Flughafen einer der stärksten Verkehrstage im Jahr. Für Anrainer entlang der An- und Abflugrouten bedeutet der Wintercharter-Samstag auch eine starke Lärmbelastung. Kritik kommt aktuell wieder vom Anrainerschutzverband.
Online seit heute, 18.04 Uhr
Teilen
Am Vormittag startete der Großteil der Flugzeuge vom Salzburger Flughafen Richtung Süden. Zu den Stoßzeiten bleiben zwischen den Starts nur wenige Minuten. Die An- und Abflugrouten führen entweder über den Süden Richtung Grödig (Flachgau) oder über den Norden in Richtung bayerisches Freilassing.
In der Moosstraße in der Stadt Salzburg wird der Fluglärm von den Bewohnerinnen und Bewohnern aktuell unterschiedlich wahr: „Im Winter geht es uns nicht schlecht, da machen wir die Fenster nicht auf und dadurch halten wir den Lärm aus. Im Sommer ist es viel schlimmer“, schildert ein Anrainer. Ein anderer Bewohner hingegen beschreibt den Fluglärm auch im Winter als extreme Belastung: „Es ist derart laut, dass sie sich nicht im Freien aufhalten können. Wie wir vor 25 Jahren hergezogen sind, hat man fast nichts gehört.“
Kritik: „Abflug über Süden belastet ganze Stadt“
Kritik gibt derzeit vom Salzburger Anrainerschutzverband – er bemängelt, dass die Passagierflugzeuge an starken Tagen vor allem über den Süden abfliegen und dann eindrehen. Dadurch komme es zu einer Belastung im gesamten Stadtgebiet: „Das ist ein Umweg und man hat den Steigflug genau über den zentralen Stadtteilen und das Zentrum und erst dann fliegen die Maschinen Richtung Norden und dadurch wird dann der nördliche Raum belastet, sprich Freilassing und die Nachbargemeinden“, kritisiert Astrid Rössler vom Salzburger Anrainerschutzverband.
Freilassing: „Abende im Haus sind unerträglich“
Auch in Freilassing gibt es bereits seit Jahren Widerstand gegen den Fluglärm des Salzburg Airport. Kritisiert werden vor allem gegen die vielen Abflüge Richtung Norden an Wochentagen. Am Samstagvormittag fanden vor allem die Anflüge über den Norden statt – doch am Abend ändere sich das für gewöhnlich laut Anrainern: „Für den Norden ist der Abend furchtbar, weil ab einer bestimmten Uhrzeit fast alles über den Norden abgewickelt wird. Es ist unerträglich, auch im Haus“, schildert Bettina Oestreich vom Lärmschutzverband Rupertigau.

Flughafen: Sicherste Route wird gewählt
Koordiniert werden die An- und Abflüge im Tower am Salzburger Flughafen: Bei den Flugrouten müssten mehrere Faktoren beachtet werden, auch die geografische Lage in der Nähe von Bergen habe einen Einfluss, sagt Flughafensprecher Alexander Klaus: „Abhängig vom Wetter und Verkehr wird immer die sicherste Lösung für eine Landung und einen Start verwendet. Experten der Flugsicherung sitzen am Tower und besprechen die Lage auch mit den Piloten und die beste und sicherste Lande- und Startmöglichkeit wird dann genommen.“
Flughafen für Verzerrung auf Wochentage
Dass sich der Charterverkehr vor allem auf Samstage konzentriert, sei von der Tourismusbranche vorgegeben, heißt es vom Salzburg Airport. Seitens des Flughafens würde man eine Entzerrung auf mehrere Wochentage begrüßen, dann würde sich auch die Belastung für die Anrainerinnen und Anrainer in Folge weniger viele Flüge am Samstag reduzieren.
11.02.2023, red, salzburg.ORF.at
Fluglärm: Anrainer verlangen bessere Flugverteilung