Fliegerhorst Hörsching - ab 1955

josef

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#1
Nachstehend 3 Bilder aus 1972 vom Flh. Hörsching. Damals wurde der zivile Flugverkehr noch über einen alten LW-Hangar im Südteil des Platzes (Fliegerhorstgelände) abgewickelt. Eine Trennung des zivilen vom militärischen Teil erfolgte erst durch die Inbetriebnahme der neuen Anlagen im Norden gegen Ende der 1970iger Jahre. Damals wurde am Gelände des neuen Zivilflughafens auch ein neuer Tower errichtet und der seit 1964 in Betrieb befindliche alte Kontrollturm im südlichen Militärgelände abgerissen.

Vorweg entschuldige ich mich für die schlechte Bildqualität, die Aufnahmen stammen von fast 39 Jahre alten Dias.

1. Blick von der alten Verbindungsstraße Pasching - Hörsching (vor der Pistenverlängerung) Richtung S mit Werfthalle und 2 Hangars. Vor der mittleren Halle sind 2 Saab J29 (Fliegende Tonnen - Alarmrotte ?) gerade noch erkennbar. Waren damals am Ende ihrer Einsatzzeit...

2. Gleiche Blickrichtung nach S mit den 3 LW-Hangars und dem 1964 errichteten Tower. Der Hangar in Blickrichtung rechts vom Tower diente damals dem zivilen Flugverkehr. Links vom Tower sind Teile der 3 weiteren Hangars auf der O-Seite des Horstgeländes zu erkennen.

3. Der damalige Zivilhangar mit dem später abgerissenen alten Tower.
 

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#9
Hallo Josef,

herzlichen Dank für die Fotos des alten Towers und der SAAB J-29. War '65/'66 in Hörsching stationiert und diese Bilder bringen viele Erinnerungen zurück. Natürlich waren damals die "Fliegenden Tonnen" noch aktiv. Arbeitete damals neben der Jabo Staffel in der Fliegerzentralwerft (später Fliegerwerft 3 benannt) als Flugzeug Elektriker unter Wachtmeister Ellerböck und Major Dipl Ing Walter Lorinser.
Sah zu der Zeit auch den hell-blauen Ford Mustang fast täglich, den (der damalige) Lt Berger als Preis von den Amerikanern erhielt. Er war der beste Pilot von 151 in seinem Kurs, in dem 20 Österreicher, 40 Deutsche und der Rest Amerikaner waren. Der letzte unserer Piloten erhielt Platz 40. Unter den 6 ersten Plätzen waren 4 Österreicher!
Hatten zu der Zeit auch etliche Amerikaner in Hörsching, denen Autorotation in unseren Agusta/Bell AB 204 gelehrt wurde. Hinterher behaupteten die Amerikaner, daß sie die Autorotation entwickelten! :) Nichts wie Angeber! Hatten fast jeden Tag einen Iroquois in der Werkstätte, der Kufen reparaturen oder neue Kufen brauchte. Mindestens zwei Hubschrauber mussten total ersetzt werden, da Reparaturen unökonomisch waren. Die Amerikaner hatten beim Landen den ganzen Teil zum Heckrotor abgebrochen! Kufen und Kabine waren auch schwer beschädigt. Amerika ersetzte diese Maschinen ohne Schwierigkeiten.

Günter
 

josef

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#10
Ehemalige Towers in Hörsching

Bei der Ausstellung "100 Jahre Militärluftfahrt in Österreich" im Hangar 8 am Flh. Zeltweg fand ich auch einige Bildtafeln mit den längst verschwundenen Towers am Flh. Hörsching:

1. Alter USAF-Tower hinter den LW-Hangars, Ausschnitt und Vergrößerung aus einem Foto v. Febr. 1953.
2. Originalbild vom Februar 1953.
3. Tower-Neubau Anfang der 1960iger Jahre, daneben der damalige Zivilhangar.
4. Backside einer J-29F am Vorfeld, dahinter Tower-Baustelle.
5. Der alte Tower 1970.
6. Der neue Tower im gegenüber des Flh. neu errichteten Zivilteil mit C-130 "Hercules"

Quelle nachstehender Anhänge: Bildtafeln Ausstellung 2011 Flh. Zeltweg, Hangar 8
 

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josef

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#11
Lubi Flugplatz Linz-Hörsching ca. 1978-79

Hier noch ein Lubi des Flugplatzes Linz-Hörsching. Leider keine Datumsangabe, dürfte aber aus Ende 1978, Anfang 79 stammen. Damals wurde die westliche Pistenverlängerung fertiggestellt und im Nordteil des Geländes mit dem Bau des neuen Zivilteiles begonnen. Deutlich ist nördlich des Pistenmittelteiles noch die 2. Start- u. Landebahn aus der LW-Zeit, die parallel zur nunmehrigen Hauptbahn verlief, erkennbar. Ebenso noch gut sichtbar (vor der gänzlichen Verbauung durch den neuen Verkehrsteil) sind die befestigten Rollwege der Tankpositionen entlang der Platznordgrenze ( ebenfalls aus der LW-Zeit).

Unteralb der Piste erkennt man die in W - O Richtung angeordnete Werfthalle und 3 Großhangars sowie die weiteren 3 Großhangars in N - S Richtung. Unten, in Bildmitte, befinden sich die Objekte der Kaserne Hörsching. Schräg durch den Bereich in der oberen linken Ecke verläuft die Westbahntrasse Linz - Wels, spiegelbildlich in der unteren rechten Ecke ist die B1 zu erkennen.

Quelle: Bildtafel Ausstellung 2011 Flh. Zeltweg, Hangar 8
 

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#12
alte Umgebungskarte

Fand eine alte Umgebungskarte "Linz-Wels-Steyr" aus den 1950iger Jahren! Darauf sind die beiden parallel in W - O Richtung verlaufenden 1.200 m langen Betonpisten aus der LW-Zeit ersichtlich. Auch die Rollwege zu den Hangars der Auflockerungsflächen außerhalb des Horstgeländes sind erkennbar.

Noch ein wenig historisches zu Hörsching: http://www.geheimprojekte.at/flugplatz_hoersching.html

Kartenausschnitt aus: Kartogr.Anst.Freytag-Berndt u. Artaria, Wien; "Umgebung von Linz-Wels-Steyr", ca. 1950
Hallo Josef,

herzlichen Dank für die alte Umgebungskarte. Als ich Trindorf darauf sah, fluteten Erinnerungen meiner Grundausbildung in der 2. Kompanie zurück. Rückte am 1. April 1965 ein. Kurz vor dem Übungsgelände waren die Furchen in der Dreckstraße oft mit Regenwasser gefüllt.

"MG von rechts - DECKEN!" So mancher Rekrut verschwand plötzlich unter Wasser. :))

Überfliegende Agusta/Bell 204 wurden jedesmal als "Ziel" für unsere StG58 Platzpatronen benutzt. Im Ernstfall wäre kein Hubschrauber davongekommen - alle wurden "abgeschossen". "Ziele" waren der Kopf des Piloten und die Triebwerke.

Erinnerungen, Erinnerungen ....

Günter
 
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#13
"Fliegende Tonne"

Fand noch 2 Dias von einem weiteren Besuch in Hörsching, 1975 oder 76?. Jedenfalls war der öffentlich zugängliche "Zivil-Teil" noch im Süden des Geländes, inmitten des Fliegerhorstes.

Am Parkplatz stand eine ausgemusterte "Tonne"...
Hallo Josef,

zu meiner Zeit in Hörsching (1965/66) flogen die J-29 noch. Da ich neben der JABO in der Fliegerzentralwerft war, sah ich sie täglich.

Es könnte manche Leute interessieren, wie "Schnellstlandungen" mit diesen "Tonnen" gemacht wurden. Relativ hoher und schneller Anflug - seitliches "Abrutschen" (das auch die Geschwindigkeit schnell verringerte) - kurz über dem Boden wurde die Maschine wieder waagrecht und landete.

Ausrollen wurde am Heckrad gemacht, so daß die Flügel als starke Bremsen funktionierten und nur relativ wenig Rollstrecke gebraucht wurde. Solche Anflüge fand ich immer spektakulär! Nehme an, daß nur die besten Piloten dieses Manöver beherrschten! Auch nur der kleinste Fehler bei einer solchen Landung wäre sehr böse ausgegangen.

War einmal dabei, als das Bugrad bei der Landung nicht ausfuhr. Die "Tonne" rollte aus und erst als sie fast gestoppt hatte, neigte sie sich langsam nach vorne. Mit ärgster Hecktrimmung brauchten wir nur einen Mann am Heck und konnten dann die Nase heben. Ein einziger Schlag mit einem Gummihammer ließ das Bugrad herauskommen und die Maschine konnte normal zum Hangar zurück! Das beweist für mich, daß SAAB damals schon sehr gut gebaut war.

Der Ankauf von Eurofighter Typhoons muß rein politisch gewesen sein, da die SAAB JAS-39 Gripen NG meiner Meinung nach weitaus besser für Österreich geeignet wäre (und auch weitaus billiger). Kein Bremsschirm nötig und nur 10 Minuten für`s Auftanken und Wiederbewaffnen bei nur 6 Mann. 800m Landebahn ist auch nicht ohne!

YouTube hat etliche gute Videos für die Gripen, die sehr schön ihre Vorteile zeigen!

Günter
 
#14
Es könnte manche Leute interessieren, wie "Schnellstlandungen" mit diesen "Tonnen" gemacht wurden. Relativ hoher und schneller Anflug - seitliches "Abrutschen" (das auch die Geschwindigkeit schnell verringerte) - kurz über dem Boden wurde die Maschine wieder waagrecht und landete.
Das wird heute noch so bei Passaigermachinen in der Landung gemacht, ein slip, eine Tragflaeche zeigt bei der Landung nach unten. Fuer manche Passagiere ungewohnt, dennoch ein kontrollierter Flugzustand.

In Nordamerika habe ich es oefter erlebt, meist auf Grund der Wetterverhaeltnisse oder wenn Hoehe rasch reduziert warden soll, ohne an Geschwindigkeit zu gewinnen.
 
#15
Am Parkplatz stand eine ausgemusterte "Tonne"...
...welche dann vor der HTL Paul-Hahn-Straße aufgestellt wurde, wo sie heute noch steht.
Nur ist es eigenartig, dass in der Kas Hörsching im Bereich der Hangars noch immer eine Saab J29 (Fliegende Tonnen) auf einem Standrohr montiert ist. (kürzlich selbst gesehen)
 
#16
Alte Bilder aus dem Fliegerhorst Hörsching

Wer alte Bilder aus dem Fliegerhorst Hörsching sehen möchte, muss mit der US Bezeichnung ( Camp McCauley ) die Bilder googeln :)
 
#17
Hallo hier mal die Tonne die ich zusammen mit meinem Team
restauriert habe ( Gul H ).
Steht im Hangar de Österreichischen Luftfahrtmuseums
am Grazer Flughafen.

lG Gunti

PS: Stand zuerst vor Schule und war ein richtiger Schandfleck.
Ist nun gerettet.
 

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#20
Link flh-vogler

Die Seite ist mir bereits seit geraumer Zeit bekannt.
Kenne den Autor sogar von früher her.
Zur Doku hatte er sicher Unterstützung seiner Kollegen.
Sind sehr interessante Bilder dabei.
Hat er toll gemacht. :bravo:
 
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