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#21
Fliegerhorst Brumowski soll umbenannt werden
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Die Benennung des Fliegerhorsts in Langenlebarn (Bezirk Tulln) nach dem Jagdflieger Godwin von Brumowski aus dem Ersten Weltkrieg ist schon lange umstritten. Die Militärhistorische Denkmalkommission sprach sich nun für eine Umbenennung aus.
Online seit heute, 13.52 Uhr
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In den Februarkämpfen 1934 hat Godwin von Brumowski, ein hochdekorierter Jagdflieger aus dem Ersten Weltkrieg, einen Kampfeinsatz gegen den Goethe-Hof in Wien-Kaisermühlen geflogen und auf sozialdemokratische Schutzbündler geschossen. Dennoch ist der Fliegerhorst Langenlebarn des Bundesheeres seit 1967 nach Brumowski benannt.

Der Name beschäftigt die Militärhistorische Denkmalkommission schon länger. Und sie ist sich auch schon länger einig, dass die Benennung des Fliegerhorsts nach dem Flieger-Ass aus der Monarchie wegen seines Kampfeinsatzes gegen Bürger der Republik zu ändern sei.

Flugkartenargument sorgte für Verzögerung
Aus dem Heer war allerdings der Wunsch gekommen, „man möge damit zurückhaltend umgehen, denn es müssten alle Flugkarten geändert werden“, sagte Kommissionsvorsitzender Dieter Binder im Gespräch mit Ö1-Journalist Stefan Kappacher. Diese Argumentation stellte sich allerdings als Unsinn heraus, als man erneut über die Causa beriet. Denn der internationale Code sei von der Namensgebung nämlich völlig unabhängig und dieser Code bleibe erhalten.

Damit stehe aus Sicht der Denkmalkommission einer Umbenennung des Fliegerhorsts nichts mehr entgegen, so Professor Binder. Kritische Medienberichte hätten das Ihre dazu beigetragen. „Es hat innerhalb des Ressorts, innerhalb der aktiven Truppe auch sicherlich zunehmend Diskussionen gegeben“, meinte Binder im Ö1-Mittagsjournal, „jedenfalls wurde die Militärhistorische Denkmalkommission im letzten Herbst noch einmal mit der Sache befasst, und wir haben uns für eine Umbenennung ausgesprochen. Die Ressortleitung hat dem grundsätzlich zugestimmt.“
Gespräche mit der Garnison und dem Militärkommando Niederösterreich seien sehr konstruktiv verlaufen, betonte der Historiker, der nun auf Vorschläge wartet. Diese werden anschließend von der Kommission überprüft, das Ergebnis werde dann wiederum der Ressortleitung übermittelt.

Wunsch: Benennung nach Bundesheervertreter
Geht es nach Binder, dann soll der Fliegerhorst Langenlebarn nach einem verdienstvollen Vertreter des Bundesheers der Zweiten Republik benannt werden. So wie das 2023 auch bei der Umbenennung der Georg-Goess-Kaserne in Klagenfurt gehandhabt wurde, die zuvor nach dem verurteilten Kriegsverbrecher Alois Windisch benannt war. Der neue Namensgeber Goess war ein wichtiger Kärntner Brigadekommandant in den 1990er Jahren – mehr dazu in Windischkaserne nach Georg Goess benannt (18.4.2023, kaernten.ORF.at).
13.02.2024, red, noe.ORF.at

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