Die "Eisschneider" vom Zeller See
Vor der Erfindung von maschinellen Aggregaten zur künstlichen Kühlung bei der längerfristigen Lagerung von Lebensmittel, Getränken usw. in großen Mengen wie sie z.B. bei Fleischhauern, Lebensmittellagern, Gaststätten und auch im industriellen Umfeld wie Schlachthöfen, Bierbrauereien usw., benötigte man für diese Zwecke große Mengen von Natureis.
Das Natureis wurde in den Wintermonaten aus der Eisdecke von zugefrorenen Teichen, Flüssen und Seen gewonnen. Diese witterungsabhängige saisonale Arbeit wurde von "Eisschneidern" durchgeführt, die mit Sägen und Hacken die benötigten Eisblöcke aus der Eisdecke der Gewässer herausbrachen bzw. sägten. Das so gewonnene Eis wurde in entsprechend isolierten Eishäusern zwischengelagert bzw. bei entsprechend tiefen Temperaturen in die "Eiskeller" bzw. "Eisgruben" der Auftraggeber gebracht.
Dazu fand ich einen Artikel in den SN, wo berichtet wird, dass am "Zeller See" im Pinzgau bis ca. 1950 Natureis von den Eisschneidern gewonnen wurde. Große Mengen des Eises wurde sogar per Bahn nach München geliefert, wo hauptsächlich die dortigen Großbrauereien als Abnehmer fungierten.
Textauszug des SN-Artikels:
Chronik / Panorma aus Salzburg
In einer Bildchronik von Zell am See fand ich dazu auch einige historische Fotos: (Quelle: http://rrym.org/00zell/Zell_am_See/alt/Chronik.htm )
Vor der Erfindung von maschinellen Aggregaten zur künstlichen Kühlung bei der längerfristigen Lagerung von Lebensmittel, Getränken usw. in großen Mengen wie sie z.B. bei Fleischhauern, Lebensmittellagern, Gaststätten und auch im industriellen Umfeld wie Schlachthöfen, Bierbrauereien usw., benötigte man für diese Zwecke große Mengen von Natureis.
Das Natureis wurde in den Wintermonaten aus der Eisdecke von zugefrorenen Teichen, Flüssen und Seen gewonnen. Diese witterungsabhängige saisonale Arbeit wurde von "Eisschneidern" durchgeführt, die mit Sägen und Hacken die benötigten Eisblöcke aus der Eisdecke der Gewässer herausbrachen bzw. sägten. Das so gewonnene Eis wurde in entsprechend isolierten Eishäusern zwischengelagert bzw. bei entsprechend tiefen Temperaturen in die "Eiskeller" bzw. "Eisgruben" der Auftraggeber gebracht.
Dazu fand ich einen Artikel in den SN, wo berichtet wird, dass am "Zeller See" im Pinzgau bis ca. 1950 Natureis von den Eisschneidern gewonnen wurde. Große Mengen des Eises wurde sogar per Bahn nach München geliefert, wo hauptsächlich die dortigen Großbrauereien als Abnehmer fungierten.
Textauszug des SN-Artikels:
Der Zeller See als Eislieferant
Früher war das Eis ein Wirtschaftsfaktor und ein wichtiger Veranstaltungsort. Im 19. Jahrhundert erlebte das Eisschneiden einen großen Aufschwung. Blöcke wurden mit langen Sägen aus dem Eis geschnitten und für die Kühlung in Brauereien oder Gasthäusern verwendet. 1884 war das Eis 60 Zentimeter dick. Rund 450 Arbeiter waren in diesem Jahr beim Eisschneiden beschäftigt, davon über 100 aus Bayern. Denn ein Großteil des Eises wurde mit der Bahn an die Brauereien in München geliefert. 1900 Waggons voller Eis gingen in diesem Winter nach Deutschland. 1899 errichteten die Zeller einen eigenen Gleisanschluss zur Eisverladung. In den 1950er-Jahren wurde das Eisschneiden aufgegeben. Kunsteis hatte sich überall durchgesetzt.
Früher war das Eis ein Wirtschaftsfaktor und ein wichtiger Veranstaltungsort. Im 19. Jahrhundert erlebte das Eisschneiden einen großen Aufschwung. Blöcke wurden mit langen Sägen aus dem Eis geschnitten und für die Kühlung in Brauereien oder Gasthäusern verwendet. 1884 war das Eis 60 Zentimeter dick. Rund 450 Arbeiter waren in diesem Jahr beim Eisschneiden beschäftigt, davon über 100 aus Bayern. Denn ein Großteil des Eises wurde mit der Bahn an die Brauereien in München geliefert. 1900 Waggons voller Eis gingen in diesem Winter nach Deutschland. 1899 errichteten die Zeller einen eigenen Gleisanschluss zur Eisverladung. In den 1950er-Jahren wurde das Eisschneiden aufgegeben. Kunsteis hatte sich überall durchgesetzt.
In einer Bildchronik von Zell am See fand ich dazu auch einige historische Fotos: (Quelle: http://rrym.org/00zell/Zell_am_See/alt/Chronik.htm )
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