Ehemaliger Pferdestall der Bregenzer "Bilgeri-Kaserne" soll Konzertsaal werden

josef

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#1
Alter Pferdestall soll Konzertsaal werden

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Früher hat man in der Bilgeri-Kaserne in Bregenz Pferde gehalten. Das ist lange vorbei, der alte Rossstall ist verwaist. Seit mehr als 15 Jahren wird überlegt, wie man den unter Denkmalschutz stehenden Stall nutzen könnte. Es gibt Initiatoren, die dort einen Proberaum und Konzertsaal errichten wollen – und diese Pläne werden immer konkreter.
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Laut Wolfram Baldauf, einer der Initiatoren des Projekts, hat das Land bereits eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Auch wie der Bau finanziert werden soll, stehe größtenteils fest. Veranschlagt sind derzeit Kosten von sechs Millionen Euro. Das Verteidigungsministerium werde die Hälfte davon übernehmen, zudem werde das Land zwei bis zweieinhalb Millionen Euro beisteuern, so Baldauf: „Dann versuchen wir noch eine Beteiligung der Stadt Bregenz zu erreichen.“ Eine endgültige Zusage der Stadt fehle nach den Neuwahlen im Herbst allerdings noch.

Archiv Militärkommando Vorarlberg
Der alte Rossstall, als er noch seinem ursprünglichen Zweck diente: zur Unterbringung von Pferden des Militärs.

Probenstätte für mehrere Blaskapellen und Orchester
Geht es nach den Initiatoren, werden der umgebaute Rossstall und ein dann angrenzender Neubau die neue Probenstätte für die Militärmusik Vorarlberg, die Polizeimusik, das Symphonieorchester Vorarlberg, das Symphonische Blasorchester Vorarlberg sowie für das Hobbyorchester Musikfreunde Bregenz. Auch die Musikschule Bregenz habe bereits großes Interesse angemeldet, sagt Baldauf.

Der neu gestaltete Gebäudekomplex soll mittels Einzäunung vom Kasernen-Gelände abgetrennt werden. Der direkte Zugang wird über eine Seitenstraße ermöglicht. „Es gibt keine Beeinträchtigung der militärischen Nutzung dieser Liegenschaft“, so Initiator Baldauf, „im Gegenteil: Es ist eine Aufwertung, weil endlich dieses denkmalgeschützte Gebäude einem guten Zweck zugeführt wird“.

Internationale Ausschreibung
Es habe schon zuvor viele Ideen gegeben, diese seien allerdings immer gescheitert. „Aber jetzt hat es glaube ich Aussicht auf Erfolg“, ist Baldauf optimistisch. Er hofft, dass das Projekt bald vollständig finanziert werden kann. Und wenn öffentliche Gelder im Spiel sind, dann muss das Projekt auch international ausgeschrieben werden. Bis der alte Rossstall aber mit musikalischem Leben erfüllt wird, dürfte es noch ein paar Jahre dauern.
01.03.2021, red, vorarlberg.ORF.at
Alter Pferdestall soll Konzertsaal werden
 

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#2
60 Jahre Militärkommando Vorarlberg
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Das Militärkommando Vorarlberg hat gleich zwei Jubiläen zu feiern. Einmal das 60-jährige Bestehen des Kommandos und dann noch 160 Jahre Bilgeri-Kaserne. Die Herausforderungen haben sich in all der Zeit gleich mehrfach verändert, das Militärkommando Vorarlberg hat sich aber zu einem ernst zu nehmenden militärischen Stützpunkt entwickelt.
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Die Bilgeri-Kaserne hat sich merhfach gewandelt im Laufe der 160-jährigen Geschichte – und auch nicht immer so geheißen. Nach zwei überstandenen Weltkriegen gab es auch wiederholt Diskussionen, ob überhaupt und wenn ja, wie sich ein Militärkommando in Vorarlberg zu positionieren hat.

„Also sehr kritisch war es sicher in den 60er/70er Jahren bis Anfang der 80er Jahre, wo die ersten Sanierungen begonnen haben, weil die einzige Tradition in der österreichischen Armee der chronische Geldmangel ist“, erzählt Militärhistoriker Erwin Fitz, Oberst im Ruhestand. Alte Dokumente belegen, dass man immer wieder neuen Verputz aufgetragen habe, weil die Mittel für echte Sanierungen fehlten: „Als ich in diese Kaserne eingezogen bin, waren da noch Waschtröge, die einstmals emailliert gewesen sind und an denen aber nurmehr Spuren von Emaille vorhanden waren.“

Mangelnde Mobilisierung rückt in den Fokus
Inzwischen ist die Bilgeri-Kaserne ordentlich und schön renoviert, die Infrastruktur passt also. Jetzt rückt die mangelnde Mobilisierung der Rekruten in den Fokus, geburtenschwache Jahrgänge sind nur einer von mehreren Aspekten, erklärt der Militärkommandant von Vorarlberg, Brigadier Gunther Hessel: „Also von dem kleinen Reservoir kommt nur ein Teil zum Bundesheer, ungefähr die Hälfte macht den Zivildienst. Somit haben wir zum Beispiel bei einem Einrückungstermin in der Walgau-Kaserne beim Hochgebirgs-Jägerbataillon 23 statt 300 bis 400 Rekruten nurmehr 150.“

Ausweitung der Wehrdienstdauer
Auch wenn Hessel sonst voll des Lobes für Verteidigungsministerin Klaudia Tanner ist, eine große Forderung bleibt: Es brauche nicht nur mehr, sondern auch länger ausgebildete Grundwehrdiener. Hessel hält deshalb eine Ausweitung der Wehrdienstdauer für sinnvoll: „Zum Beispiel durch bessere Bezahlung oder durch die Verlängerung des Zivildienstes und dass man den Grundwehrdienst wieder verlängert. Es gibt keine Wehrpflichtigen-Armee der Welt, die glaubt, Landesverteidigung mit sechs Monaten Wehrpflicht durchzuführen. Die kürzeste Zeit sind acht Monate.“

ORF

Schutzeinheit gegen „hybride“ Kriegführung
Während des Höhepunktes des kalten Krieges zwischen Ost und West wurden die hier stationierten Soldaten vor allem als klassische militärische Sicherungstruppe gesehen. Inzwischen wird das Heer hauptsächlich als Schutzeinheit gegen eine sogenannte „hybriden“ Kriegführung positioniert, erläutert Hessel: „Ein Gegner, der sich im Untergrund organisiert, entweder eine Art Terrororganisation oder auch staatliche Kräfte, die von einem verfeindeten Staat eingeschleust werden und die aus dem Untergrund heraus agieren sollen, um zum Beispiel über Social Media die Gesellschaft zu spalten, über Cyberangriffe die Gesellschaft massiv zu stören und am Ende mittels Anschlägen das Land zu destabilisieren.“

Die Lage und die Funktion des Militärs mögen sich in den 60 Jahren des Bestehens des Militärkommandos Vorarlberg also immer wieder ordentlich gewandelt haben. Die Lage der Bilgeri-Kaserne selbst bleibt seit 160 Jahren attraktiv und stabil.
20.09.2023, red, vorarlberg.ORF.at

60 Jahre Militärkommando Vorarlberg
 

josef

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#3
Wenn das Foto der Kasernenanlage aktuell ist, dürfte der geplante Konzertsaal noch immer in der "Warteschleife" sein! Der ehemalige Pferdestall sieht noch immer aus wie auf der Abbildung in Beitrag #1 ;)...
 
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