Durch die Corona-Krise werden Airports zu "Flugzeug-Parkplätzen"

josef

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#1
Diese Airlines haben die meisten Flieger am Boden
Zahlen des internationalen Luftfahrtverbandes IATA und der europäischen Eurocontrol zeigen, welche dramatischen Auswirkungen die Corona-Krise auf Airlines hat

Der Flughafen Wien wurde durch den Lockdown zu einem der größten Flugzeugparkplätze in Europa.
Foto: EPA/MÁRIO CRUZ

Die Auswirkungen der Corona-Krise führten global zu einem massiven Rückgang der Passagierzahlen. Airlines auf der ganzen Welt mussten ihre Maschinen grounden. Obwohl nun der Lockdown da und dort etwas gelockert wird, wird sich die Nachfrage wohl nicht so schnell erholen. Die AUA rechnet mit einer Normalisierung des Flugverkehrs auf Vorkrisenniveau gar erst 2023.

Der globale Luftfahrtverband IATA wiederum geht davon aus, dass im 3. Quartal eine begrenzte Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs in höherem Umfang stattfinden werde. Der Verband prognostiziert, dass man per 4. Quartal 2020 immerhin wieder auf 50 Prozent des ursprünglich geplanten Flugvolumens zurück sein wird. Gemessen wird dies an den RPK ("Revenue Passenger Kilometers"), also am Passagiervolumen – und nicht etwa an den Flugbewegungen an sich.
Eurocontrol hat seinerseits einen Überblick veröffentlicht, aus welchem hervorgeht, welche (europäische) Airline derzeit die meisten Flugzeuge gegroundet hat:
Grafik Eurocontrol

Die Airlines mit den jeweils größten Flotten führen dabei die Liste an. In den Top 5 finden sich Raynair, Lufthansa, Turkish Airlines, Air France und British Airways. Nicht angegeben wurde allerdings, wie viel Prozent der eigentlich verfügbaren Flotte bei den jeweiligen Airlines gegroundet ist.
Eurocontrol hat auf Twitter auch eine Übersicht gepostet, auf welchen europäischen Flughäfen die meisten Maschinen geparkt sind:
Grafik Eurocontrol

Angeführt wird dieses Ranking von Madrid, gefolgt von Istanbul – an dritter Stelle kommt bereits der Flughafen Wien.
(Markus Böhm, 21.4.2020)
Diese Airlines haben die meisten Flieger am Boden - derStandard.at
 

Varga

Mann aus den Bergen
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#3
Wie schon im Artikel erwähnt, die Prozentzahlen der gegroundeten Flugzeuge pro Airline, währe interessant.
Auch die Tabelle wo die Flugzeuge abgestellt sind, ist nicht aussagekräftig. Die meisten Flugzeuge z.B. der SWISS stehen auf dem Militärflugplatz Dübendorf, der in keiner Tabelle erscheint.

Gruss
Varga
 
Zuletzt bearbeitet:

Varga

Mann aus den Bergen
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#5
Hallo Josef,
Wenn schon, dann mit Flugzeugen der Flugschule Eichenberger AG in Buttwil, oder manchmal anderen Vermieter.

Gruss
Werner
 

josef

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#6
Beantwortung einer Mail-Anfrage:
Wie kommt man bei flightradar zu den Flugzeugdaten und die Anzeige der geflogenen Strecke?

-> Einfach ein Flugzeugsymbol anklicken!

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josef

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#7
Nach Zwangspause
Bedenken wegen „gestrandeter“ Flugzeuge
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Die Coronavirus-Krise hat den globalen Flugverkehr in ein tiefes Loch gerissen. Unzählige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren ihre Jobs oder wurden in Kurzarbeit geschickt. Aufgrund der Reisebeschränkungen konnten Airlines nur mehr einen Bruchteil ihrer Flugzeuge in der Luft halten. Und jetzt, wo die Zeichen zaghaft auf Besserung stehen, äußern Experten wegen der langen Zwangspause Bedenken.

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So mahnen sie Airlines, bei der Wiederinbetriebnahme von lange auf dem Boden gehaltenen (aber freilich dennoch regelmäßig gewarteten) Flugzeugen besonders vorsichtig zu sein. Insbesondere das bis dato unbekannte Ausmaß an nötigen Wartungen berge Gefahren. „Für jedes Flugzeug gibt es eigens Anweisungen für die Wartung, aber in diesem Umfang wurde das noch nie gemacht“, wurde Greg Waldron, Asienchef des Luftfahrtportals FlightGlobal, in der BBC zitiert.

Aufgrund der vielen Einlagerungen von Flugzeugen sei die Zahl der gemeldeten Probleme bei der Wiederinbetriebnahme sprunghaft angestiegen. So stellte die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) fest, dass die Zahl der Berichte über unzuverlässige Geschwindigkeits- und Höhenmessungen während des ersten Flugs nach dem Verlassen der Abstellflächen stark zugenommen haben. In einigen Fällen mussten Starts abgebrochen werden, oder das Flugzeug musste zur Basis zurückkehren.

Probleme durch Insekten oder Larven
Vielfach waren Probleme mit Geschwindigkeitsmessungen auf Insekten und Larven in den Pitotrohren des Flugzeugs zurückzuführen – diese Staudrucksonden sind das zentrale Element zur Erfassung der Geschwindigkeit. Diese Probleme sind in der Luftfahrtindustrie aber längst bekannt – deswegen sind sie üblicherweise einfach lösbar. Dennoch werde Fliegen laut Waldron jetzt nicht unsicher, insbesondere bei neueren Modellen könne es aber mangels Erfahrungswerten zu diesbezüglichen Problemen kommen.

AP/Chinatopix
Der weltweite Flugbetrieb lief 2020 auf einem Minimum – hier der Airport Wuhan im Jänner

Häufung von instabilen Landeanflügen
Ein weiterer Fokus der Bedenken richtet sich auf jene, die Flugzeuge auf dem Boden und in der Luft steuern: auf Pilotinnen und Piloten. Zwar halten sie sich mit Simulatoren vielfach einsatzfit bzw. wurden in den letzten Monaten von den Arbeitgebern zu vielen Extraeinheiten verpflichtet, doch äußerten Aufsichtsbehörden und Versicherer dennoch Sorge über Piloten und Pilotinnen, die aus der Übung sind.

Gary Moran, beim Versicherungskonzern Aon für das Fluggeschäft in Asien zuständig, sprach gegenüber der BBC von einem „großen Problem“. Insbesondere ein Umstand bereitet Kopfzerbrechen, nämlich dass die Zahl mangelhaft ausgeführter Landeanflüge und Landungen in diesem Jahr signifikant zugenommen hätte. Quelle für diese Angabe ist der globale Airline-Verband IATA. Mögliche Folgen können von harten Landungen bis zu schweren Unfällen reichen.

„Nicht wie Fahrradfahren“
Insbesondere in Asien war es im Vorjahr zu tödlichen Unglücken gekommen: Im Mai stürzte ein Flugzeug der Pakistan International Airlines nach einem instabilen Landeanflug ab – Dutzende Menschen kamen ums Leben. Der Untersuchungsbericht zeigte schwere Fehlentscheidungen der Piloten und Fluglotsen auf. Im August kamen bei einem ähnlichen Unfall 18 Menschen ums Leben, als eine Maschine der Air India Express nach einem instabilen Landeanflug abstürzte.

Angesichts solcher Vorfälle mahnen Experten zur besonderer Vorsicht: „Das Fliegen eines Flugzeugs ist sehr technisch. Wenn man es schon eine Zeitlang nicht mehr gemacht hat, ist das nicht so wie beim Fahrradfahren“, so FlightGlobal-Experte Waldron. Gleichzeitig betonte er, dass sich viele Fluggesellschaften des momentanen Problems bewusst seien und seitens der Pilotinnen und Piloten vielfach Zusatzeinheiten in Flugsimulatoren absolviert werden müssten.
08.01.2021, sime, ORF.at

Links:
Nach Zwangspause: Bedenken wegen „gestrandeter“ Flugzeuge
 

josef

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#8
Auf diesen Flugrouten ist momentan am meisten los
Auch wenn es derzeit den Anschein haben mag, dass am Himmel gar nichts los ist: Geflogen wird doch – wie die Zahlen der Analysten der OAG zeigen

Die Strecke Orlando – San Juan (im Bild) führt derzeit bei den verkehrsreichsten internationalen Flugstrecken.
Foto: AFP/RICARDO ARDUENGO

Eine Statistik über die verkehrsreichsten Flugrouten wirkt gegenwärtig fast wie aus der Zeit gefallen. Scheinbar ist am Himmel nichts los. Das freut die einen und betrübt die anderen – aus welchen Gründen auch immer. Die Gründe, warum sich nichts tut, sind aber wohl allen bekannt und müssen an dieser Stelle nicht näher erläutert werden.

Aber selbstverständlich werden die Zahlen weiterhin erhoben. Zum Beispiel von den Analysten der OAG. Und sie geben Aufschluss darüber, welche internationalen Routen in jüngster Vergangenheit besonders viel "beflogen" wurden und welche nicht. Jedenfalls sind es momentan nicht die, die man vielleicht erwartet hätte.

Letzten Monat war noch die Strecke Dubai – London Heathrow diejenige mit der höchsten Kapazität. Diese wird in Sitzplätzen gemessen: Mehr als 190.000 waren es noch im Jänner 2021. Dubai war deshalb so beliebt, heißt es unter anderem bei CNN, weil es für viele Briten als quarantänefreies Winterreiseziel angeflogen wurde. Das änderte sich schlagartig, als Großbritannien die Vereinigten Arabischen Emirate auf die "Rote Liste" setzten.

Von Paris in die französischen Überseegebiete
Damit flog die Route prompt aus dem Ranking, und eine andere übernahm im Februar den ersten Stockerlplatz: Orlando –San Juan, mit 135.244 Sitzen. Die dreistündige Reise von Floridas internationalem Flughafen Orlando nach San Juan, der Hauptstadt des amerikanischen Territoriums Puerto Rico, wird von der OAG als international eingestuft, obwohl US-Bürger keinen Reisepass benötigen, um die Reise anzutreten. Beide Städte sind beliebte Reiseziele, wobei Orlando die Heimat des Walt Disney World Resort ist und Puerto Rico für Amerikaner seit langem ein beliebtes karibisches Ziel ist.

Auf Platz zwei folgt die Strecke Dubai–Delhi (129.683 Sitze), während Kairo–Dschidda (128.665) an dritter Stelle liegt. Auf Platz vier kommt die Route Paris-Orly – Pointe-a-Pitre im französischen Überseeterritorium Guadeloupe mit 118.594. Offenbar haben dort einige Franzosen den Winter verbracht. Aus diesem Grund ist wohl auch die Route Paris-Orly – Fort-de-France auf Martinique (104.923) in den Top Ten vertreten. Reger Verkehr herrscht auch zwischen Teheran und Ankara. Diese Strecke kommt laut OAG auf 110.936 Sitze und damit auf Rang fünf. Innerhalb Europas wiederum setzte sich die Route Moskau -Domodedowo –Simferopol (76.786) an die Spitze.

Beliebteste Inlandsroute in Südkorea
Die Top-Ten-Inlandsrouten weltweit wurden von Asien dominiert, nur die saudi-arabische Strecke Dschidda–Riad (504.840) und die mexikanische Strecke Cancún – Mexiko-Stadt (374.972) liegen nicht in der Region. Die beliebteste Inlandsroute war Südkoreas Jeju-International nach Seoul-Gimpo (1.119.037). Die einzige andere Strecke, die die Millionengrenze überschritt, war die vietnamesische Strecke Hanoi–Ho-Chi-Minh-Stadt (1.085.472).

Laut OAG gab es erhebliche Kapazitätsreduzierungen im innerchinesischen Verkehr, wobei das Dreieck der Inlandsrouten zwischen Peking, Schanghai und Guangzhou aus den Top Ten herausfiel. Die Kapazität zwischen Peking und Schanghai ist um 60 Prozent und die zwischen Schanghai und Guangzhou um 55 Prozent gesunken.

Die vier verkehrsreichsten US-Inlandsrouten gingen alle von Atlanta aus, wobei Fort Lauderdale (215.248) an erster Stelle lag, gefolgt von Orlando, Miami und Tampa.
(red, 10.2.2021)
Auf diesen Flugrouten ist momentan am meisten los - derStandard.at
 

josef

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#9
Piloten halten sich im Trockentraining warm
Die Luftfahrt zählt nach wie vor zu den am stärksten von der Coronavirus-Krise betroffenen Branchen. Viele Flugzeuge in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) wurden stillgelegt. Damit Piloten und Fluglotsen in Übung bleiben, wird intensiv am Simulator trainiert.
Online seit heute, 7.19 Uhr
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Im Trainingszentrum für Austrian-Airlines-Pilotinnen und -Piloten am Flughafen in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) geht derzeit so gut wie nie das Licht aus. Weil sich ihre tatsächlichen Einsätze in der Luft meist auf einer Hand abzählen lassen, absolvieren die Crews ihre Flüge am Simulator. „Wenn es tatsächlich nur die fehlende Routine ist, dann stellen wir einen regulären Flug nach“, sagt Michael Kircher, Ausbildungsleiter der AUA.

„Wir simulieren einen Einsatz, beispielsweise von Wien nach München und wieder retour. Da kommen dann Kleinigkeiten vor, wie beispielsweise erschwerte Wetterbedingungen und dergleichen mehr“, so Kircher. Gleichzeitig laufen aber auch Trainings, in denen die Piloten gröbere Zwischenfälle meistern müssen: Feuer oder Rauch an Bord beispielsweise oder einen Triebwerksbrand.

Simulatoren derzeit 24 Stunden im Einsatz
Von außen haben die großen weißen Kuppeln, mit ihren hydraulisch bewegten Beinen wenig mit einem Flugzeug gemeinsam, innen sieht aber alles täuschend echt aus, wie in einem richtigen Cockpit. Von den 1.100 Pilotinnen und Piloten der AUA sind derzeit rund 700 einsatzfähig, die anderen Kollegen müssen nun auf bessere Zeiten warten.

Weil der Trainingsbedarf so groß ist, werden die sechs Simulatoren im Schwechater Ausbildungszentrum aktuell im 24-Stunden-Betrieb eingesetzt. „Es fühlt sich gut an, wenn man am Simulator im Einsatz ist, weil man das Gefühl hat in seiner Tätigkeit zu arbeiten“, beschreibt Kircher das Training. „Aber natürlich machen wir all das nur aus dem einzigen Grund, dass wir dann irgendwann wieder tatsächlich abheben können“, so der AUA-Ausbildungsleiter.

Fotostrecke
ORF/Thomas Birgfellner
In diesen Simulatoren halten sich die Pilotinnen und Piloten der AUA fit
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Von den 1.100 Pilotinnen und Piloten der AUA sind derzeit rund 700 einsatzfähig
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Geübt wird auch das richtige Verhalten u.a. bei erschwerten Wetterbedingungen, Feuer an Bord oder bei einem Triebwerksbrand
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Die Zahl der tatsächlichen Einsätze der Pilotinnen und Piloten lässt sich derzeit meist an einer Hand abzählen
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Auch die Fluglotsinnen und Fluglotsen der Flugsicherung Austro Control stellen in einem Trainingszentrum ihren Berufsalltag nach
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Trotz der Krise wird für den Tower in Schwechat Nachwuchs gesucht: Bis zu 40 neue Lotsinnen und Lotsen sollen heuer ausgebildet werden

Auch Fluglotsen üben an Simulatoren
So wie in den Cockpit-Simulatoren lässt sich auch der Berufsalltag der 350 Fluglotsinnen und Fluglotsen im Trainingszentrum der Austro Control in Wien-Erdberg vollständig nachstellen. Auch wenn am Schwechater Tower gerade um ein Drittel weniger Personal gebraucht wird, bleiben die Lotsen doch in Übung. „Vor Corona haben wir pro Tag am Flughafen Wien rund 900 Starts und Landungen gezählt, jetzt kommen wir an manchen Tagen nur mehr auf ein Zehntel davon“, sagt Hannes Schechtner, Tower-Training-Manager bei der Austro Control.
Das bedeute auch, dass die Routine, die durch das normale Arbeiten aufgefrischt wird, doch kürzer käme, so der Trainer. Um das auszugleichen, kommen die Lotsinnen und Lotsen nun verstärkt am Simulator zum Einsatz – nicht nur das Tower-Personal, sondern auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Überflugkontrolle. Denn die Zahl der Flugzeuge, die Österreich täglich überqueren, sei von 3.200 auf durchschnittlich 600 geschrumpft, sagt Schechtner.

Nachwuchs trotz Krise gesucht
Im Gegensatz zu den meisten Airlines stockt die Austro Control ihr Personal im Bereich der Flugsicherung auch in der Krise weiter auf. „Die Ausbildungszeiten sind relativ lange. Es dauert etwa zwei bis drei Jahre, manchmal auch vier, bis unsere Kandidatinnen und Kandidaten mit Matura die Ausbildung zur Lotsin oder zum Lotsen vollständig absolviert haben“, sagt Valerie Hackl, Geschäftsführerin der Austro Control. Auch heuer beabsichtigt das Unternehmen, zwischen 20 und 40 künftige Lotsinnen und Lotsen auszubilden.
03.04.2021, Thomas Birgfellner, noe.ORF.at

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