Die Leiden der Reisenden mit der Deutschen Bahn

josef

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#1
Das Leben in vollen Zügen
Die Leiden der Reisenden in der Deutschen Bahn und die wiedererstarkte ÖBB-Liebe
Wer schon einmal mit der Deutschen Bahn unterwegs war, gewinnt die österreichische in einem Anfall begrenzten Patriotismus gleich ein kleines bisschen lieber, auch wenn die Letztgenannte neuerdings durchaus Bestrebungen zeigt, es der Erstgenannten nachzumachen.


Wer schon einmal mit der Deutschen Bahn unterwegs war, gewinnt die österreichische in einem Anfall begrenzten Patriotismus gleich ein kleines bisschen lieber.
IMAGO/Volker Preußer

Dennoch liegen noch Welten dazwischen: Wer noch nie mit der DB auf dem Weg von Berlin nach Wien um Mitternacht in Prag strandete, der werfe den ersten Stein! Oder auf einem kleinen unbeleuchteten Bahnhof mitten in der verschlafenen deutschen Pampa und somit auch mit keinem Anschluss wohin auch immer hängenblieb in einem Trauerspiel, das auch Fahren mit Godot heißen könnte. "Wir warten auf den Zugführer. Er wird nicht kommen."

Reservierungen, vor allem rechtzeitige, sollen vor Sturm und Drang in vollen Waggons bewahren. Im Prinzip: ja. Wenn der reservierte Zug in bestem Eisenbahnerdeutsch "aufgelöst" wird, gilt das allerdings wiederum nur sehr begrenzt. Das Eisenbahnerische bietet überhaupt ein sehr bewegtes und bewegendes Erleben. Von vielversprechenden Durchsagen wie "Dieser Zug wird jetzt endlich verkuppelt" – immerhin wird heutzutage noch verkuppelt, denkt man sich. Wenigstens ist hier einer nicht auf dem Abstellgleis gelandet! Bis hin zu weniger erfreulichen Nachrichten jener Art, die man in Österreich eher nie zu hören bekäme. Schon allein wegen Sigmund Freud. "Die Türen schließen sich zwanghaft!"
(Julya Rabinowich, 8.12.2024)

Das Leben in vollen Zügen
 
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