Das Gipfelkreuz auf dem 3.798 Meter hohen Großglockner steht nun unter Denkmalschutz

josef

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Großglockner-Kreuz unter Denkmalschutz
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Das erste und höchste Gipfelkreuz Österreichs auf dem 3.798 Meter hohen Großglockner steht seit vergangener Woche unter Denkmalschutz. Das hat am Freitag die Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG) mitgeteilt, die die Unterschutzstellung durch das Bundesdenkmalamt initiiert hat.
Online seit heute, 17.17 Uhr
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Das Kreuz aus dem Jahre 1880 ist damit das einzige unter Denkmalschutz stehende Gipfelkreuz Österreichs.

Bergführer aus Kals stellten Gipfelkreuz auf
Noch am Nachmittag der Erstbesteigung von Österreichs höchstem Berggipfel am 28. Juli 1800 wurde ein erstes Gipfelkreuz auf den Berg gebracht und am Folgetag von vier Zimmerleuten aufgestellt. Aufgrund der exponierten Lage verfiel das Holzkreuz jedoch nach wenigen Jahren. 1879 sicherte sich der Österreichische Alpenklub (ÖAK) anlässlich des 25-jährigen Ehejubiläums von Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth den Grund zur Errichtung eines neuen Kreuzes. Am 2. Oktober 1880 wurde das drei Meter hohe und 300 Kilogramm schwere eiserne „Kaiserkreuz“ von Bergführern aus Kals am Gipfel aufgestellt.

Denkmalamt attestiert Kreuz guten Zustand
Zum 200-jährigen Jubiläum der Erstbesteigung wurde das Glocknerkreuz im Jahr 2000 ins Tal geflogen und restauriert. Im August 2010 wurde es durch Blitzschlag aus seiner Verankerung im Fels gerissen, drohte abzustürzen und musste in einer aufwendigen Aktion neu fixiert werden. Der Zustand des Gipfelkreuzes ist laut Bundesdenkmalamt trotz Blitzeinschlägen und der extremen Ausgesetztheit hervorragend, was vermutlich auch auf die geringere Oxidation in der Höhe zurückzuführen sei.

APA/BDA/GERD PICHLER

Kreuz besteht aus dutzenden Einzelteilen
„Ursprünglich gingen wir davon aus, dass das Gipfelkreuz vom Architekten des Wiener Rathauses, Dombaumeister Friedrich von Schmidt entworfen wurde, da sich Zeichnungen dazu von seiner Hand im Wien Museum erhalten haben. Seine Vorstellungen waren aber aufgrund der Größe und des Gewichts des Kreuzes damals nicht realisierbar“, teilte Gerd Pichler vom Bundesdenkmalamt in einer Aussendung der GROHAG mit. Darum entwarf ein Mitglied des Alpenklubs, Hermann Behrendt, eine besondere Konstruktion für das Kreuz, das schließlich aus 60 eisernen Einzelteilen gefertigt wurde. Ein Bauteil durfte nicht schwerer als 16 Kilogramm sein, um das Gipfelkreuz in Einzelteilen auf den Gipfel tragen zu können, wo es zusammengeschraubt und -gesteckt wurde.

Pichler bestieg im September 2023 selbst den Großglockner, um das Gipfelkreuz zu begutachten und ein Sachverständigengutachten zu erstellen. Darin kommt er zum Schluss, dass die Schutzwürdigkeit wegen der geschichtlichen, künstlerischen und kulturellen Bedeutung gegeben ist. Der entsprechende Bescheid des Bundesdenkmalamts wurde mit 8. Februar 2024 rechtskräftig. Eigentümer des Gipfelkreuzes ist nach wie vor der ÖAK, dem auch 114 Quadratmeter Gipfelfläche auf Tiroler Seite des Berges und die Erzherzog-Johann-Hütte (3.454 Meter) auf Kärntner Seite des Berges gehören.
16.02.2024, red, tirol.ORF.at/Agenturen

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