Dänemark: Hobbyarchäologe fand mithilfe eines Metalldetektors 1.500 Jahre alten Goldschatz

josef

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1.500 Jahre alt: Außerordentlicher Goldschatz in Dänemark entdeckt
Fein ziselierte Medaillons und zu Schmuck verarbeitete römische Münzen mit einem Gesamtgewicht von fast einem Kilogramm
Ein Hobbyarchäologe hat mithilfe eines Metalldetektors nahe der dänischen Stadt Vejle einen Goldschatz entdeckt, der die Forscher in Dänemark in regelrechte Begeisterung versetzt. Nach Darstellung der Wissenschafter vom Museumsverbund von Vejle handelt es sich um einen der größten, wertvollsten und schönsten Goldschätze der dänischen Geschichte. Der Hort umfasst 22 Stücke und Fragmente, die vermutlich aus dem fünften Jahrhundert stammen und ein Gesamtgewicht von 945 Gramm besitzen.


Der Schatz besteht aus 22 Medaillons, Schmuckstücken und Fragmenten.
Foto: Konserveringscenter Vejle

Medaillons von enormer Größe
Der Fundort liegt in der Nähe von Jelling, das einst als wichtiges Zentrum des Landes galt und eine bedeutende archäologische Stätte ist. Der Schatz besteht aus fein dekorierten Medaillons und römischen Münzen, die zu Schmuck verarbeitet worden waren. Laut dem Forschungsleiter des Museums von Vejle, Mads Ravn, ist der Fund in vielerlei Hinsicht einzigartig: Einige Stücke weisen Motive und Runeninschriften auf, die man so noch nicht kannte und die auf damalige Herrscher hinweisen könnten, aber Bezug auf die nordische Mythologie nehmen.

"Und dann ist da noch die Größe dieser Medaillons", sagte Ravn. "Manche davon füllen eine Hand, während solche Stücke normalerweise die Größe eines Pfennigs haben." Laut den Forschern des Museums wurde der Schatz vor rund 1.500 Jahren von einer Person mit hohem sozialen Status in einem Langhaus vergraben. Dies zeige, dass der Ort ein Machtzentrum gewesen sei, sagte Ravn.


Die Medaillons zeigten Runen, Porträts und fein ziselierte Muster.
Foto: Konserveringscenter Vejle

Warum das Gold vergraben wurde, ist unklar. "Es wird aber angenommen, dass es mit dem Klimaeinbruch von 536 zusammenhängt, bei dem ein Vulkanausbruch zu kalten Sommern und Missernten führte", so Ravn. Es gäbe demnach eine Theorie wonach die Menschen in dieser Zeit den Göttern geopfert haben, um wieder besseres Wetter zu bekommen.

Forscher sprechen von "Traumfund"
Experte Morten Axboe vergleicht die Bedeutung der Artefakte mit den sogenannten Goldhörnern von Gallehus, zwei Trinkhörnern, die zu den bekanntesten Objekten der dänischen Geschichte gehören. Sein Kollege Peter Vang Petersen vom Nationalmuseum in Kopenhagen sprach von einem "Traumfund". Größe, Qualität und Verarbeitung seien außergewöhnlich.


Goldhörner von Gallehus (im Bild Repliken) wurden um 400 unserer Zeitrechnung hergestellt und im 17. und 18. Jahrhundert entdeckt.
Foto: Nationalmuseet

Der Museumsverbund betonte: "Die faszinierende Reise von Gold erzählt uns viel über den europäischen Kontinent, der bereits in der Eisenzeit eng durch Handel und Krieg verbunden war." Der Schatz soll vom 3. Februar 2022 im Rahmen einer großen Wikingerausstellung in Vejle gezeigt werden.
(tberg, red, 6.9.2021)

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