Burgenland: Suche nach verschwundener Burg "Roy" im Leithagebirge

josef

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Suche nach Burg Roy
Viele burgenländische Historiker und Archäologen haben schon nach dem Standort der Burg Roy gesucht. Die Burg, die im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt wurde, dürfte am Leithagebirge im Raum Donnerskirchen gestanden sein, glaubt jetzt ein Baumeister.
Wolfgang Watzke findet in den Wäldern rund um seinen Wohnort Donnerskirchen Ruhe und Entspannung. Eines Tages fielen dem Baumeister am Wegesrand mehrere Steinquader ins Auge. „Ich bin darauf gekommen, dass sie keine natürliche Form haben und habe mir das genauer angesehen. Ich bin draufgekommen, dass hier eine Anhäufung von geschlichteten Steinen vorhanden ist. Das hat meinen Entdeckergeist geweckt“, so Watzke.


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Diese Steine waren der Auslöser für die Forschungen

Watzke beginnt die Gegend genauer unter die Lupe zu nehmen. Könnte es sich bei den Steinfunden möglicherweise um die Reste der mittelalterlichen Burg Roy handeln? Diese von mährischen Adeligen um das Jahr 1270 errichtete Anlage soll alten Aufzeichnungen zufolge Anfang des 15. Jahrhunderts abgerissen worden sein. Über ihren einstigen Standort gibt es widersprüchliche Angaben.


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Baumeister Wolfgang Watzke sucht Burg Roy


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Wolfgang Watzke erarbeitete eine Karte

Karte entwickelt
„Dieser Graben ist interessant, weil er an und für sich eine Art Burggraben sein könnte, der entlang der vermuteten Anlage verläuft und diese auch eingrenzt“, sagte Watzke. Wolfgang Watzke beschritt das Gebiet Meter für Meter. Er fand Hinweise auf Türme, Wege, Mauern. Mit den Kenntnissen eines Baumeisters ging er die Sache systematisch an und entwickelte eine Karte.

„Ich habe diese Fundstelle versucht über Satellitenbilder zu recherchieren. Ich habe dabei auch festgesellt, dass weitere geradlinige Bauten in diesem Gelände vorhanden sind. Ich habe diese dann herausgezeichnet und letztendlich einen Grundriss entwickelt, wie diese Anlage damals gewesen sein müsste“, so Watzke.


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Irgendwo im Leithagebirge in der Nähe von Donnerskirchen dürfte Burg Roy gestanden sein

Professionelle Hilfe erwünscht
Die Überlegungen des Hobby-Forschers sind durchaus schlüssig. In Absprache mit dem burgenländischen Landesmuseum machte sich Watzke auf die Suche nach Metall und Keramik, um Hinweise auf das Alter der Anlage zu bekommen. Dazu hat er sich eigens einen Metalldetektor gekauft - und tatsächlich wurde er fündig. „Ich bin mir nicht sicher, was ich gefunden habe. Es könnte ein Türbügel sein. Es ist jedenfalls sehr alt, wie man an den Aufwerfungen des Eisens sieht. Man müsste das bestimmen lassen“, so Watzke.

Watzke würde sich generell professionelle Hilfe bei der Erforschung und Aufarbeitung dieses Areals wünschen. Denn sicher ist - hier war einmal etwas. Vielleicht war es bloß eine einfache Siedlung, vielleicht aber tatsächlich die verschollene Burg Roy.

Publiziert am12.07.2018
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