Die vllt ältesten Bauernhäuser (18. Jhdt.) des Marchfelds wurden wegen Einsturzgefahr und angeblicher Gefahr für Dritte ("anonyme Anzeige") vor kurzem abgerissen.
Siehe auch:
Gebäude abgerissen: Einzigartige Bauernhäuser in Breitstetten sind Geschichte
Gemeinde stellte Abbruchbescheid für denkmalgeschützte Häuser aus
Liste der denkmalgeschützten Objekte in Leopoldsdorf im Marchfeld – Wikipedia

Siehe auch:
Gebäude abgerissen: Einzigartige Bauernhäuser in Breitstetten sind Geschichte
Gemeinde stellte Abbruchbescheid für denkmalgeschützte Häuser aus
Liste der denkmalgeschützten Objekte in Leopoldsdorf im Marchfeld – Wikipedia
Gemeinde stellte Abbruchbescheid für denkmalgeschützte Häuser aus
Thomas Schindler Thomas Schindler SH Stefan Havranek
Laut Sachverständigen bestehe aufgrund des desolaten Zustandes der Gebäude Gefahr für Dritte.
FOTO: Dorner
FPÖ-Landtagsabgeordneter Dieter Dorner aus Pframa schlägt Alarm: Zwei alten Marchfelder Bauernhäusern, die unter Denkmalschutz stehen, droht der Abbruch. Für den freiheitlichen Bezirksparteichef wäre dies ein „Verlust einzigartiger Kulturdenkmäler“.
Konkret geht es um die Gebäude in Breitstetten mit den Hausnummern 16 und 17. Es sollen die ältesten Bauernhöfe des Bezirks sein. „Nach einer anonymen Anzeige sah sich die Gemeinde gezwungen, wegen Gefahr in Verzug einen Abbruchbescheid für die beiden Objekte zu erlassen“, so Dorner.
Die beiden Streckhöfe mit Bauteilen aus dem 18. Jahrhundert seien die letzten Zeugen der bäuerlichen Kultur des besagten Jahrhunderts im Marchfeld. „Trotz jahrelanger Bemühungen von Gemeinde, Bundesdenkmalamt und Landeskonservator war es bis jetzt nicht möglich, diese Häuser zu retten“, bedauert der Blaue.
FPÖ-Landtagsabgeordneter Dieter Dorner: „Das Marchfeld verliert trotz Denkmalschutzes einzigartige Kulturdenkmäler. Damit stirbt ein Stück unserer Heimat.“
FOTO: FPÖ
Bei einer Besichtigung der Gebäude durch Sachverständige des Gebietsbauamtes Korneuburg wurde zuletzt festgestellt, dass aufgrund des desolaten Zustandes der Objekte Gefahr für Dritte bestehe und die Gemeinde zu handeln habe. Dorner zum drohenden Verlust der Gebäude: „Das Marchfeld verliert trotz Denkmalschutzes einzigartige Kulturdenkmäler. Zeugnisse unserer Vergangenheit werden vernichtet – damit stirbt ein Stück unserer Heimat.“
Einst ein prächtiges Bauernhaus, jetzt so gut wie eine Ruine.
FOTO: Dorner
Genauso sieht es auch Markus Landerer von der „Initiative Denkmalschutz“. Diese setzt sich für den Erhalt gefährdeter Kulturgüter ein: „Wir beobachten die Entwicklung um die Gebäude mit großer Sorge und hoffen, dass die für das historische Ortsbild so wichtigen Häuser gerettet werden.“
Was Landerer nicht versteht: „Der Verfall ist schon seit über zehn Jahren offensichtlich. Wir fragen uns deshalb, warum bis jetzt keine Behörde entsprechend reagiert hat, um den Verfall zu stoppen.“ Er ortet einen Fehler im Denkmalschutzgesetz: „Dort gibt es keine aktive Erhaltungspflicht, sondern nur ein Verbot der Zerstörung. Es sei denn, es werden Gelder von dritter Seite zur Verfügung gestellt.“ Dafür gebe es sogar einen eigenen Denkmalfonds im Kulturministerium.
Landerer ortet einen Fehler im Denkmalschutzgesetz: „Dort gibt es keine aktive Erhaltungspflicht, sondern nur ein Verbot der Zerstörung. Es sei denn, es werden Gelder von dritter Seite zur Verfügung gestellt.“ Dafür gäbe es sogar einen eigenen Denkmalfonds im Kulturministerium. Dieser wurde aber offenbar nicht abgerufen.
Bürgermeister Clemens Nagel: „Wir haben alles versucht, die Grundeigentümer zu überzeugen, die Gebäude zu retten - leider vergeblich."
FOTO: SPÖ
Was sagt die Gemeinde zur Situation? SPÖ-Bürgermeister Clemens Nagel: „Breitstettens Ortsvorsteherin Erika Kolm und ich versuchen seit mehr als zwei Jahren, die Eigentümerfamilie zu überzeugen, die Baudenkmäler wenigstens straßenseitig zu retten. Ich weiß von meinen Vorgängern im Amt, dass diese Überzeugungsarbeit seit mehr als 40 Jahren geleistet wurde.“ Auch das Bundesdenkmalamt habe dies jahrzehntelang versucht – ohne Erfolg.
Gibt es bereits einen Abbruchbescheid von der Gemeinde? Nagel: „Aufgrund des NÖ Auskunftsgesetzes, das das Amtsgeheimnis zu laufenden Verfahren in diesem Fall aufhebt, muss ich diese Frage mit ,Ja' beantworten: Es gibt einen Abbruchauftrag, weil Gefahr im Verzug ist. Bei der Begehung mit dem unabhängigen Amtssachverständigen konnte ich mich vom enormen Verfall der Liegenschaften überzeugen.“ Straßenseitig stehen die Mauern und Giebel noch, aber innen seien Dach und Decke gänzlich eingestürzt oder drohen, demnächst einzustürzen.
Große Teile der Innenräume seien nicht begehbar, es wachsen Sträucher und Bäume darin. Nagel habe sich während der Bestandsaufnahme nicht sicher gefühlt. „Ich sehe angesichts der offensichtlichen Ablehnung von Hilfsangeboten durch die Grundeigentümer kein geeignetes Rechtsmittel, um den Totalverfall der Bauruinen rückgängig zu machen“, so der Bürgermeister.
Und abschließend: „Die beiden Häuser sind aber nicht die letzten Zeugen der bäuerlichen Kultur des 18. Jahrhunderts. Gleich daneben steht nämlich ein liebevoll restauriertes Baudenkmal aus der gleichen Zeit, das erhalten bleibt.“
Thomas Schindler Thomas Schindler SH Stefan Havranek

Laut Sachverständigen bestehe aufgrund des desolaten Zustandes der Gebäude Gefahr für Dritte.
FOTO: Dorner
FPÖ-Landtagsabgeordneter Dieter Dorner aus Pframa schlägt Alarm: Zwei alten Marchfelder Bauernhäusern, die unter Denkmalschutz stehen, droht der Abbruch. Für den freiheitlichen Bezirksparteichef wäre dies ein „Verlust einzigartiger Kulturdenkmäler“.
Konkret geht es um die Gebäude in Breitstetten mit den Hausnummern 16 und 17. Es sollen die ältesten Bauernhöfe des Bezirks sein. „Nach einer anonymen Anzeige sah sich die Gemeinde gezwungen, wegen Gefahr in Verzug einen Abbruchbescheid für die beiden Objekte zu erlassen“, so Dorner.
Die beiden Streckhöfe mit Bauteilen aus dem 18. Jahrhundert seien die letzten Zeugen der bäuerlichen Kultur des besagten Jahrhunderts im Marchfeld. „Trotz jahrelanger Bemühungen von Gemeinde, Bundesdenkmalamt und Landeskonservator war es bis jetzt nicht möglich, diese Häuser zu retten“, bedauert der Blaue.
FPÖ-Landtagsabgeordneter Dieter Dorner: „Das Marchfeld verliert trotz Denkmalschutzes einzigartige Kulturdenkmäler. Damit stirbt ein Stück unserer Heimat.“
FOTO: FPÖ
Bei einer Besichtigung der Gebäude durch Sachverständige des Gebietsbauamtes Korneuburg wurde zuletzt festgestellt, dass aufgrund des desolaten Zustandes der Objekte Gefahr für Dritte bestehe und die Gemeinde zu handeln habe. Dorner zum drohenden Verlust der Gebäude: „Das Marchfeld verliert trotz Denkmalschutzes einzigartige Kulturdenkmäler. Zeugnisse unserer Vergangenheit werden vernichtet – damit stirbt ein Stück unserer Heimat.“

Einst ein prächtiges Bauernhaus, jetzt so gut wie eine Ruine.
FOTO: Dorner
Genauso sieht es auch Markus Landerer von der „Initiative Denkmalschutz“. Diese setzt sich für den Erhalt gefährdeter Kulturgüter ein: „Wir beobachten die Entwicklung um die Gebäude mit großer Sorge und hoffen, dass die für das historische Ortsbild so wichtigen Häuser gerettet werden.“
Was Landerer nicht versteht: „Der Verfall ist schon seit über zehn Jahren offensichtlich. Wir fragen uns deshalb, warum bis jetzt keine Behörde entsprechend reagiert hat, um den Verfall zu stoppen.“ Er ortet einen Fehler im Denkmalschutzgesetz: „Dort gibt es keine aktive Erhaltungspflicht, sondern nur ein Verbot der Zerstörung. Es sei denn, es werden Gelder von dritter Seite zur Verfügung gestellt.“ Dafür gebe es sogar einen eigenen Denkmalfonds im Kulturministerium.
Landerer ortet einen Fehler im Denkmalschutzgesetz: „Dort gibt es keine aktive Erhaltungspflicht, sondern nur ein Verbot der Zerstörung. Es sei denn, es werden Gelder von dritter Seite zur Verfügung gestellt.“ Dafür gäbe es sogar einen eigenen Denkmalfonds im Kulturministerium. Dieser wurde aber offenbar nicht abgerufen.
Bürgermeister Clemens Nagel: „Wir haben alles versucht, die Grundeigentümer zu überzeugen, die Gebäude zu retten - leider vergeblich."
FOTO: SPÖ
Was sagt die Gemeinde zur Situation? SPÖ-Bürgermeister Clemens Nagel: „Breitstettens Ortsvorsteherin Erika Kolm und ich versuchen seit mehr als zwei Jahren, die Eigentümerfamilie zu überzeugen, die Baudenkmäler wenigstens straßenseitig zu retten. Ich weiß von meinen Vorgängern im Amt, dass diese Überzeugungsarbeit seit mehr als 40 Jahren geleistet wurde.“ Auch das Bundesdenkmalamt habe dies jahrzehntelang versucht – ohne Erfolg.
Gibt es bereits einen Abbruchbescheid von der Gemeinde? Nagel: „Aufgrund des NÖ Auskunftsgesetzes, das das Amtsgeheimnis zu laufenden Verfahren in diesem Fall aufhebt, muss ich diese Frage mit ,Ja' beantworten: Es gibt einen Abbruchauftrag, weil Gefahr im Verzug ist. Bei der Begehung mit dem unabhängigen Amtssachverständigen konnte ich mich vom enormen Verfall der Liegenschaften überzeugen.“ Straßenseitig stehen die Mauern und Giebel noch, aber innen seien Dach und Decke gänzlich eingestürzt oder drohen, demnächst einzustürzen.
Große Teile der Innenräume seien nicht begehbar, es wachsen Sträucher und Bäume darin. Nagel habe sich während der Bestandsaufnahme nicht sicher gefühlt. „Ich sehe angesichts der offensichtlichen Ablehnung von Hilfsangeboten durch die Grundeigentümer kein geeignetes Rechtsmittel, um den Totalverfall der Bauruinen rückgängig zu machen“, so der Bürgermeister.
Und abschließend: „Die beiden Häuser sind aber nicht die letzten Zeugen der bäuerlichen Kultur des 18. Jahrhunderts. Gleich daneben steht nämlich ein liebevoll restauriertes Baudenkmal aus der gleichen Zeit, das erhalten bleibt.“
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