"Brandner Schifffahrt" beendet Linienverkehr in der Wachau - "DDSG Blue Danube" übernimmt die beiden Schiffe

josef

Administrator
Mitarbeiter
#1
Wachau: Brandner beendet Linienschifffahrt
1704886342272.png

Nach fast 30 Jahren beendet die Brandner Schifffahrt ihren Linienverkehr auf der Donau in der Wachau. Das Unternehmen mit Sitz in Wallsee (Bezirk Amstetten) verkaufte seine beiden Schiffe an die DDSG Blue Danube in Wien.
Online seit heute, 11.13 Uhr
Teilen
Wie am Mittwoch bekannt wurde, wurde der Vertrag zum Verkauf der beiden Schiffe „MS Austria“ und „ms austria princess“ der Brandner Schifffahrt am Dienstag unterzeichnet. Neuer Besitzer ist die DDSG Blue Danube, der bisherige Mitbewerber der Donauschifffahrt und Tochterunternehmen von „Verkehrsbüro“ und Wien Holding. Zur Verkaufssumme vereinbarten die Beteiligten Stillschweigen.

Für eine Stellungnahme gegenüber noe.ORF.at war Brandner bislang nicht erreichbar. In einer Aussendung von Mittwoch nannte Geschäftsführerin Barbara Brandner als einen der „wesentlichen" Gründe für den Verkauf: „Es war für mich wichtig, dass die ‚MS Austria‘, die Königin der Wachau, auch weiterhin hier in Würde eingesetzt wird.“
Die „ms austra princess“ soll ersten Informationen zufolge die niederösterreichischen Gewässer verlassen und von der DDSG künftig am Wiener Donaukanal eingesetzt werden. Die beiden Brandner-Schiffe werden der DDSG zufolge in die aus bisher sieben Schiffen bestehende Flotte „integriert und künftig im bekannten rot-weißen Design“ ablegen.

Personal wird übernommen
Die DDSG Blue Danube wird den Linienverkehr in der Wachau bereits in der bevorstehenden Saison „optimieren“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Dem nautischen Personal der Brandner Schifffahrt wird seitens der neuen Schiffseigentümerin „eine Weiterbeschäftigung angeboten“. Weitere Details zu den künftigen Plänen wollen die DDSG Blue Danube und ihre Eigentümer „im März 2024 im Rahmen eines Mediengesprächs bekanntgeben“.

BRANDNER Schiffahrt GmbH
Die MS Austria soll auch künftig in der Wachau unterwegs sein, das Schwesternschiff übersiedelt nach Wien

In einer ersten Stellungnahme kündigte DDSG-Blue-Danube-Geschäftsführer Wolfgang Fischer an, durch den Flottenzuwachs künftig „tägliche Linienfahrten in der Wachau an 150 Tagen in der Saison“ anbieten zu wollen und zudem „neue Kapazitäten für die stark nachgefragten Charter- und Themenfahrten“ zu bekommen. Durch den Kauf der beiden Brandner-Schiffe steigere die DDSG Blue Danube ihr Passagiervolumen „nach dem Rekordjahr 2023 um ein Drittel“.

Positive Reaktionen vonseiten Niederösterreichs und Wiens
Das Land Niederösterreich war in der Vergangenheit mit Brandner eng verbunden. Im Jahre 1996 hatte Brandner begonnen, eigene Schiffsanlegestellen zu bauen. Mit dem Land Niederösterreich wurde dann die erste Public and Private Partnership auf der Donau gegründet und der Betrieb der Anlegestellen in diese gemeinsame Gesellschaft ausgelagert. Das Ende dieser Zusammenarbeit folgte 2010, als sich Brandner und das Land Niederösterreich von ihrer Tochtergesellschaft trennten.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bezeichnete die Übernahme durch die DDSG Blue Danube als „gute österreichische Lösung für ein verlässliches und qualitativ hochwertiges Schifffahrtsangebot an der Donau, von dem die gesamte Region profitiert".

Ähnliche Worte kamen aus Wien von Wirtschafts- und Tourismusstadtrat Peter Hanke: Die DDSG Blue Danube sei weiter „auf Wachstumskurs und ein wichtiger Faktor in der touristischen Wertschöpfung“. Die DDSG Blue Danube schaffe "mit attraktiven Linien- und Themenfahrten ein vielfältiges und leistbares Freizeitangebot für die Menschen in der ganzen Region und Gäste aus aller Welt“.

Bereits in den nächsten Tagen würden die beiden Schiffe auf den nautischen Standard der DDSG Blue Danube gebracht, so die Auskunft von DDSG-Blue-Danube-Geschäftsführer Wolfgang Hanreich. Der Saisonstart ist dem Unternehmen zufolge am 30. März geplant.
10.01.2024, red, noe.ORF.at

Links:
Wachau: Brandner beendet Linienschifffahrt
 
Oben