Atombunker in Mühlhausen/Thür.

#1
Letzte Woche in unserem Regional-Käseblatt:

http://muehlhausen.tlz.de/web/muehl...ic/Muehlhausen-Ueberleben-im-Bunker-557988370

Die Rosenhof-Kaserne liegt mitten in der Stadt, an der B247.
Wollten sich die Bonzen doch glatt direkt unter der Stadt verstecken...

Ist übrigens dasselbe Mühlhausen, in dem auch schon der sagenumwobene Fuchsbau steht, der 5-U-geschössige, befahrbare WWII-Bunker, der hier auch schonmal heiß diskutiertes Thema war...
 
#3
Das scheint der ja tatsächlich zu sein... Wie kommst Du an solche Fotos, wo der doch lt. Zeitung das erste Mal seit 20 Jahren geöffnet wurde ? :gruebel
Die schreiben auch was über nen fertig gestellten Bunker in HIG, weißt Du da was drüber?

"Kleinstadt bei Eisenach" is aber auch bißchen tiefgestapelt ;)
 

Edgar

CN 5. Kolonne
#4
Eben!

Die Jungs, die den Bunker dokumentiert haben, werden netterweise "bei Eisenach" geschrieben haben...:D

Ich versteh's ja. Die lieben Bunkertouristen sollen doch noch was zu tun haben:D

Wobei ich bei der ersten Veröffentlichung eigentlich der festen überzeugung war, dass H.stadt gemeint ist. Bei den ersten Bildern ist nämlich ein Haufen Grünfläche um den Eingang und den Luftschacht. Nee, fertig war keiner. Das, was veröffentlicht ist, war alles Rohbau.

Ist ja durchaus möglich, dass beides zutrifft. Beide Ortschaften waren ja Standort eines Grenzregimentes. Eisenach als Sitz eines Grenzausbildungsregimentes (GAR-11) hatte jedenfalls nix dergleichen.

Vielleicht weiß noch ein anderer User ein paar Details??

Gruß Edgar
 
G

gaxdd

Nicht mehr aktiv
#5
Thueringer Allgemeine Leserseite Unstrut-Hainich-Kreise 06.04.2011

Hallo,

heute war folgender Artikel hier dazu zu finden:

Thueringer Allgemeine 06.04.2011 Leserseite Unstrut-Hainich Kreis


"Bunker war für die Verteidigung Gefechtsstände für Armeestäbe ausgebaut

Zu unserem Beitrag „Überleben im Bunker“ vom 2. April 2011 schrieb uns der Diplom-Militärwissenschaftler Schröder.

Als letzter NVA-Kommandeur der Rosenhof-Kaserne wäre ich zu dem Beitrag „Überleben im Bunker“ wohl der bessere Ansprechpartner gewesen, als ein Oberst der Bundeswehr, der die Zusammenhänge gar nicht kennen konnte. Der Bunker hat eine Vorgeschichte. Diese liegt in der geänderten Militärdoktrin des Warschauer Vertrages ab 1986. War die alte Doktrin, „den Gegner auf seinem Territorium vernichtend zu schlagen“, so war die neue unter Gorbatschow eindeutig auf Verteidigungshandlungen des eigenen Territoriums beschränkt. Aus diesem Grund musste der Regimentskommandeur der Rosenhof-Kaserne mit drei seiner Stellvertreter im Oktober 1987 in Strausberg in einem Bunker.
Für zwei Tage von der Außenwelt abgeschnitten wurden die neuen Gefechtsdokumente für den Abschnitt Mühlhausen erarbeiten. Diese hatten auch die höchste Geheimhaltungsstufe „Geheime Kommandosache“.
Der Inhalt war, dass im Raum Mühlhausen die 52. Garde-Armee der Sowjetunion die Verteidigungslinie entlang der ehemaligen Grenze bezogen hätte. Aus diesem Grund wurden in den grenznahen Objekten die Gefechtsstände für die Armeestäbe ausgebaut. Dazu wurde im Objekt der Rosenhof-Kaserne dieser Bunker von Baupionieren der NVA aus Leipzig gebaut. Übrigens: wer Bunker baut, greift nicht an. Das war ein wichtiger Bestandteil der Doktrin.
Mit den neuen Marschflugkörpern der Nato, die bis auf einem Meter genau Ziele trafen, war die Zeit der Gefechtsstände im Wald vorbei. Aus diesem Grund wurden vor 20 Jahren diese Anlagen gebaut. Das war auch nicht geheim, denn dazu wurde auf dem ehemaligen Sportplatz der Kaserne eine riesige Baugrube ausgehoben und der Bunker gebaut.
Die Aussage, dass dort die Funktionäre mit ihren Familien Unterschlupf gefunden hätten, ist Meinungsmache. Eine Armee des Warschauer Vertrages hatte bis zu sechs Divisionen.
Eine Division hatte 11 000 Mann. Da können Sie sich vorstellen, was so ein Stab an Personal hatte. Da wäre garantiert kein Platz für Funktionäre und ihre Familien in dem Bunker gewesen.
Noch eine Wahrheit möchte ich in diesem Zusammenhang aussprechen. Um diese Truppen im Ernstfall so schnell wie möglich heranzuführen, waren in Mühlhausen drei Kampfsätze an Munition eingelagert, etwa 7000 Panzerminen. Ich will das nur sagen, welche Verantwortung gerade zur Wende auf unseren Schultern lag, dass diese Munition nicht in die falschen Hände gelangte. Dazu habe ich übrigens auch zum Runden Tisch in Mühlhausen Aussagen getroffen."
 
I

Ingwer

Nicht mehr aktiv
#8
@gaxdd,
Noch eine Wahrheit möchte ich in diesem Zusammenhang aussprechen. Um diese Truppen im Ernstfall so schnell wie möglich heranzuführen
Das ist militärische Theorie...Warum auch nicht.

Ich war nur ein kleines Licht und meines bescheidenen Wissens nach waren
die Einheiten der NVA und der russischen Einheiten in vorderster Linie nur
"Futter" und hatten eine verschwindend geringe Standzeit in den
strategischen Planungen. Diese Kräfte waren nach fünf Stunden "abgeschrieben"!

Wollen wir froh sein, dass es nur Theorie war!
 
Oben