Alte und neue Bahngebäude in Österreich

MHSTG44

Well-Known Member
Ehem. Haltestelle Gerichtsberg und Gerichtsbergtunnel der Leobersdorfer Bahn:
Sehr interessante Bilder! Wie ich sehe wurde der Tunnel bereits abgesichert. Dies war vor ca. 5 Jahren noch nicht der Fall. Zudem hatte ich bei meinem Besuch damals etwas Glück und konnte auch das innere des Bahnhofes betrachten. Traf einen Herrn vor Ort der noch dazu diesen Bahnhof erwerbte und sich damit seinen Jugendtraum erfüllte.

Aus einem kurzen Gruß entwickelte sich schließlich ein ganz langes Gespräch, wobei ich sehr viel über die Bahnlinie und den Bahnhof erfahren durfte. Der Herr ist nämlich nicht bloß in (irgend)einem Bahnhof aufgewachsen, sondern er hat seine ganze Kindheit in genau DIESEM Bahnhof verbracht. Sein Vater war der Stationsvorsteher. Und so erhielt ich am Schluss noch eine persönliche Führung durch das historische Bahnhofsgebäude. Darin ist die ganze manuelle Stellwerkstechnik - auf Hochglanz poliert - noch im Original zu besichtigen. Leider hab ich hiervon keine Bilder gemacht.
 
Ich habe jahrelang dienstlich diese Stellwerksanlage gewartet und entstört. Sie lief trotz ihres alters völlig problemlos. Nur im Winter war der Bahnhof ein Dauerproblem. Die Vorsignale konnten wegen des Schneezustandes ganzen Winter nicht gestellt werden. Auch die mech. Schrankenanlagen waren sehr anfällig. Vor Betriebseinstellung drang auch noch Wasser in die Drahtzugleitungsschächte unter den Bahnsteigen ein und gefror. Dann war alles blockiert (Weichen, Signale, EK). Der Tunnel war so undicht, dass immer Wasser von der Decke auf die Drahtzugleitungen tropfte und diese ebenfalls gefrieren ließ. Das war also ein reiner Sommerbahnhof, wo jeder Dienst machen wollte. Nur im Winter wollte keiner dort sein, denn da war es Schwerarbeit, den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Gruß
Flughund
 
Bahnhof Drosendorf im Waldviertel:
Der Bahnhof Drosendorf bildet die an der böhmischen Grenze gelegene Endstation der 41 Kilometer langen, in den Jahren 1908 bis 1910 von der Niederösterreichischen Landes-Lokalbahn-Gesellschaft errichteten Strecke von Retz nach Drosendorf. Das 1909 erbaute Aufnahmgebäude besteht aus zwei Trakten. Der über annähernd quadratischem Grundriss erbaute zweigeschossige Gebäudeteil wendet sich mit dem Giebel dem Bahnsteg zu. Der lang gestreckte ebenerdige Trakt wird gleisseitig von einem auf Holzständern aufruhenden Vordach abgeschlossen. Einfach profilierte Fensterumrahmungen, Gesimse und Putzquaderung gliedern die Fassaden der Beiden Baukörper.
Quelle:
Das Industrielle Erbe Niederösterreichs von Gerhard A.Stadler in Google Books
Weiterführende Infos über die Lokalbahn Retz-Drosendorf
und Hinweise zu Reblaus Express Drosendorf - Retz

14.jpg
 

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HF130C

Well-Known Member
Danke für die Bilder.

Diese Miniaturburgen gemäß Bild 13 fanden sich bei so manchem Bahnhof, etwa Bruck a.d.Leitha, Schladming etc. Es wäre interessant, ob die in Drosendorf vorhandene Burg bereits original vorhanden war oder aus musealen Gründen von einem anderen Bahnhof hierher gesiedelt wurde.

An sich kann ich mich in früheren Zeiten nicht an eine solche Burg in Drosendorf erinnern, allerdings ist die Anzahl meiner Besuche zu Zeiten des regulären Betriebes nicht allzu groß gewesen. Schon möglich, dass die Burg übersehen wurde..

Diese Burgen wurden in der Regel von Eisenbahnern gebaut und standen an für Reisende gut sichtbaren Plätzen, in Bruck a.d. Leitha sogar mitten in der Gleisanlage des Personenbahnhofes.

Ob es heute noch solche Burgen gibt (Westösterreich?) weiß ich leider nicht.
 

josef

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Diese Miniaturburgen gemäß Bild 13 fanden sich bei so manchem Bahnhof, etwa Bruck a.d.Leitha, Schladming etc. ...
Beim ehemaligen Stellwerk am Westkopf des Bahnhofes Krems (Richtung St.Pölten bzw. Wachau) gab es vor Jahren ebenfalls so eine, vom Stellwerkspersonal gepflegte, Burganlage mit Blumenbeet und Miniaturteich...
 

josef

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Bahnhof Mürzzuschlag

Der Bf. Mürzzuschlag liegt an der Südbahnstrecke und ist der südliche Ausgangspunkt der Bergstrecke über den Semmering.

Jedenfalls sah ich schon belebtere und freundlicher wirkende Bahnhöfe! :( Das aus der Anfangszeit der Südbahn stammende Gebäude wurde meines Erachtens "tot" renoviert... Bei meinem Rundgang sah ich keinen einzigen Bahnbediensteten außer die Triebfahrzeugführer der rangierenden Vorspannloks für die Güterzüge...

Mehr Details sind in den Links zu finden... (Alle Aufnahmen vom 17.10.2018)

Fotos Teil 1:

1. - 2. Das Bahnhofsgebäude von der Straßenseite...
3. ...und von der Gleisseite
4. Die kühl und unpersönlich wirkenden Bahnhofshalle, geschlossener Fahrkartenschalter, nur Automat (zumindest bei meiner "Begutachtung" um ca. 12.30 h...)
5. Der Personentunnel als Zugang zu den Bahnsteigen, ein Ambiente wie der Hauptbahnhof in Bratislava, nur menschenleer...
6. Die Galerie des Hausbahnsteiges
7. Die Rundbogenfenster als typisches Merkmal der historischen Südbahnbauten, die "Färbelung" lockert die Tristesse ein wenig auf!
8. Ein Personal- und Bürohaus im Anschluss an das Aufnahmegebäude
9. Die schon irgendwo einmal besprochene "Höhenangabe" des Bahnhofes
10. Auf der dem Aufnahmegebäude gegenüberliegenden Seite herrscht etwas mehr Leben! Südbahnmuseum und jede Menge Vorspann-Loks für die Bergstrecke beleben etwas die Szene...
 

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josef

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Mürzzuschlag - Teil 2:
Ehemalige "Lokmontierhalle" und Werkstätte und Rundlokschuppen der Zugförderung, heute Standort des "Südbahn-Museums"

schräg gegenüber des Aufnahmegebäudes:


1539982485707.png
(Quelle der Darstellung: Info-Blatt Südbahn-Museum)

1. Links die ehemalige Werkstättenhalle - nunmehr Teil des Museums. Noch vom morgendlichen Herbstnebel verschont, im Hintergrund der Rundlokschuppen. Rechts die Wartegleise für die Vorspannloks.
2. - 3. Nochmals das nunmehrige Museumsgebäude
4. Bildtafel mit der letzten Ausbesserung einer Dampflok in der Werkshalle: Oktober 1999 - Dampflok 310.23
5. Beschreibung der in der Werkstätte unterflur installierten "Achssenke"
6. Wartungsgang unterhalb des Hallenbodens, neben diversen Bildinstallationen erkennt man an der Decke die Abdeckung der Öffnungen auf Gleisniveau und im Hintergrund die "Achssenkvorrichtung"
7. Detail der Achssenke
8. Blick in die Halle mit den Exponaten des Museums, der Hallenkran erinnert noch an die "Werkstatt-Zeiten"...
 

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josef

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Mürzzuschlag - Teil 3:
Schiebebühne im Hallenvorfeld


Die Zu- und Abfuhr der zu reparierenden Fahrzeuge zu den Reparaturständen erfolgte mittels einer "Schiebebühne" im Hallenvorfeld:

Die auf der Bühne stehende ausgemusterte Elektrolok 1040.010 und die Schiebebühne selbst zeigen schon deutliche Rostspuren...

1539983677377.png
 

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josef

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Mürzzuschlag - Teil 4:
Rundlokschuppen der früheren "Zugförderung", dann "Traktionsstandort" und jetzt "Produktionsstandort"...


Im Lokschuppen befindet sich eine sehenswerte "Draisinen-Sammlung" sowie einige abgestellte Dampf- und E-Loks (dazu kommt später ein eigener Bericht...):

1539984246495.png
 

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josef

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Mürzzuschlag - Teil 6:

1. Die Bahnhofsgleise Blickrichtung Semmering-Bergstrecke im morgendlichen Nebel
2. Wartegleise für Vorspannloks: Auf der Bergstrecke über den Semmering nach Gloggnitz benötigen die schweren Güterzüge nach wie vor eine 2. Lok...
3. Während des Museumsbesuchs hat sich der Nebel verzogen: Bahnhofsausfahrt Richtung Süden, links verläuft die Strecke weiter ins Mürztal Richtung Bruck a.d.Mur. Rechts zweigte früher die Stichbahn nach Neuberg ab. Die Gleisreste werden für das Abstellen von Wagen bzw. zur Holzverladung genutzt.
4. Zoombild, links die Hauptstrecke, rechts die ehemalige Strecke nach Neuberg an der Mürz...
 

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Bahnhof Unter Radlberg:
Bei meinem letzten Besuch in der Traisenau, machte ich auch zu diesem Objekt einen Abstecher!
Der hohe, zweigeschoßige Bau wurde 1885 im Zuge der Errichtung der Tullnerfelder Bahn erbaut. Die Putzfassade weist historische Elemente auf, die Giebelflächen sind bretterverschlagen.

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