Allround-Düsenflugzeug Saab-105 OE auf Abschiedsflug

josef

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#1
Saab-105-Kampfflugzeuge auf Abschiedsflug
Ein ungewöhnlicher Anblick hat sich am Donnerstagnachmittag bei prachtvollem Herbstlicht über Salzburg geboten. Zwei Saab-105-Abfangjäger der Luftstreitkräfte sind in rund 300 Metern Höhe über das Stadtgebiet geflogen – zum Abschied nach fast 50 Jahren in Diensten Österreichs.
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Hintergrund ist eine Abschiedstour dieser Kampfflugzeuge des Bundesheeres, die vor fast 50 Jahren in Schweden gebaut und von dort auch unter Bundeskanzler Bruno Kreisky nach Österreich geliefert wurden. Mit ihnen wurden geopolitische Neutralität und heimische Lufträume seither überwacht und verteidigt – auch noch lange zwischen den Fronten im Kalten Krieg der Großmächte.

Bald im Hangar 7?
Zwei Mal haben die beiden Saab am Donnerstag die Salzburger Altstadt und die Festung umrundet – mit an Bord waren auch Kameraleute des Bundesheeres. Die Saab-Jets werden 2021 beim Bundesheer außer Dienst gestellt. Kaum ein anderes Baumuster weltweit war so lange im regulären Einsatz. Die Saab 105 haben auch viele Fans im zivilen Leben. Und einige hoffen, dass ein bis zwei Exemplare in der historischen Luftflotte eines Salzburger Getränkeherstellers in flugfähigem Zustand bleiben und „überleben“.

Fotostrecke
ORF / Michael Hufnagl
Die Saab 105 bleibt bei ihrer Höchstgeschwindigkeit unter der Schallmauer. Der Typ gilt bis knapp zu dieser technisch-physikalischen Grenze noch immer als sehr robust und extrem wendig – mit hoher Steigrate. Laut Experten gibt es für einige Rumpf- und Leitwerkteile kaum noch Ersatz. Deshalb werde die Saab aus Sicherheitsgründen bald ausgemustert
ORF / Gerald Lehner
Die beiden Maschinen mit Nockstein und Gaisberg am Donnerstag
ORF / Gerald Lehner
ORF / Michael Hufnagl
ORF / Michael Hufnagl
ORF / Gerald Lehner
ORF / Michael Hufnagl

Noch Abstecher zum Kolomansberg
Um 15.10 Uhr sollten die SAAB 105 via Adnet bzw. Hallein (Tennengau) im Salzburger Zentralraum auftauchen. Sie waren fünf Minuten vorher da – blitzschnell und nicht so leise wie Katzen auf Samtpfoten.

Auf ihrer Abschiedstour haben die beiden Maschinen viele Sehenswürdigkeiten in ganz Österreich für Foto- und Filmzwecke überflogen, bevor sie zu ihrem Stützpunkt in Hörsching bei Linz zurückkehrten. Zuvor umrundeten die Piloten noch den Kolomansberg bei Thalgau (Flachgau) – zum Gruß der militärischen Radar-Spezialisten, die dort eine wichtige Station zur Luftraumüberwachung betreiben. Ihr elektromagnetisch-elektronisches Auge reicht – dem Vernehmen nach – fast bis zum Atlantischen Ozean, nach Skandinavien und in den Westen Russlands.

„Ein wenig wehmütig bin ich schon, wenn ich diese Bilder sehe“, sagte dem ORF dazu der ehemalige Salzburger Kampfpilot Stefan Auer aus Adnet, der als IT-Ingenieur heute im oberösterreichischen Mühlviertel eine Software-Firma betreibt. Er absolvierte viele Flugstunden und Abfang-Einsätze auf einer Saab 105. Sein Zwillingsbruder Martin Auer fliegt noch immer beim Bundesheer – auf einem Eurofighter Typhoon.
25.11.2020, Andreas Heyer, Gerald Lehner - salzburg.ORF.at

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Saab-105-Kampfflugzeuge auf Abschiedsflug
 
#2
Sehr schöne Bilder,
schade das die beiden Maschinen nach 50Jahren ihre Zeit streichen müssen,
der berühmt Zahn der Zeit.
Aber gibt es denn auch Ersatz dafür (bei den heutigen Preisen)?
Hat das BH eigendlich eine Übersichtsliste was den Bestand an Flugzeugen / Hubschraubern betrifft?
Gruß
 

josef

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#3

josef

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#4
Nach 50 Jahren geht Saab 105 in Pension

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Nach 50 Jahren und 156.502 Flugstunden gehen die Saab 105 mit Jahresende in Pension. Beim offiziellen Fly-out am Freitag am Fliegerhorst Vogler in Hörsching appellierte Streitkräftekommandant Franz Reissner an die Politik, die nötigen Ressourcen für die Luftraumüberwachung zur Verfügung zu stellen.

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In einem coronavirusbedingt klein gehaltenen Festakt wurde unter anderem den 14 Piloten und Technikern gedacht, die mit der Saab tödlich verunglückt sind. Eine Flugshow fiel wetterbedingt aus.

„Überschallknall oft als Lärmbelästigung empfunden“
Der Überschallknall, der bei den Flügen immer wieder zu hören sei, wurde leider öfter als Lärmbelästigung denn als „Sound of Freedom“ empfunden, betonte Reißner die Bedeutung der Luftraumüberwachung für die Freiheit eines Staates. „Ich wünsche mir mehr Stolz, mehr Anerkennung und die faktische Bereitschaft, die erforderlichen Ressourcen zur Verfügung zu stellen, von der Politik, den Medien und der Gesellschaft.“

„Wiege der Pilotenausbildung“
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) lobte die Saab 105 als „großartiges Flugzeug“, das die „Wiege der Pilotenausbildung“ und ein wichtiger Teil der Luftraumüberwachung sei. Aber auch das beste Gerät komme einmal in die Jahre, „das ist nicht einfach für die Mitarbeiter, vor allem hier in Hörsching“, so die Ministerin. Sie betonte, dass „ihre Arbeitsplätze und der Standort Hörsching erhalten bleiben“ und in letzteren sogar investiert werde. Hörsching soll als Ausweichflughafen in den nächsten Jahren eine Aufwertung erfahren, war aus dem Ministerium zu hören.

Zwölf Saab 105 verunglückten
Die Saab 105-Flieger sind in Österreich seit 1970 im Einsatz. Von den ursprünglich 40 angeschafften Stück waren zuletzt noch zwölf im Dienst, 15 wurden als Ersatzteillager verwendet, ein Exemplar steht in Zeltweg im Museum. Zwölf Flieger sind verunglückt. 14 Piloten und Techniker kamen dabei ums Leben. In den vergangenen 17 Jahren verlief der Betrieb aber unfallfrei.

167 Militärpiloten ausgebildet
167 Militärpiloten wurden auf dem zweistrahligen Düsenflugzeug ausgebildet. Jene 19, die zuletzt noch damit geflogen sind, werden – ebenso wie die Wartungstechniker – umgeschult, unter anderem sollen sie künftig Hubschrauber steuern. Die Saab 105 wurde als Schul- und Identifizierungsflugzeug eingesetzt, transportierte ein für eine Transplantation gedachtes Herz und sammelte Luftproben zum Nachweis von Radioaktivität oder Vulkanasche. Heuer übernahmen die Flieger noch rund 20 Prozent der Luftraumüberwachung, in früheren Jahren waren es bis zu 40 Prozent.

Die Flugzeuge würden noch bis Jahresende ihren Dienst versehen, dann übernehme der Eurofighter ihre Aufgabe, sagte Tanner. Wie es mit der Luftüberwachung in Österreich weitergeht, bleibt allerdings weiter offen.
11.12.2020, red, ooe.ORF.at/Agenturen

Nach 50 Jahren geht Saab 105 in Pension
 
#5
3. Februar 2020
Extra nachproduzierte Bolzen wurden in die 50 Jahre alten Jets wieder eingebaut

Wien – Die zwölf Saab-105-Jets des Bundesheeres sind wieder in der Luft. Die beschädigten Zugbolzen, die die Trainingsflieger für zwei Monate am Boden hielten, wurden nachproduziert und werden nun laufend eingebaut. Das bestätigt das Verteidigungsministerium. Die Zugbolzen verbinden den Heckteil mit dem Mittelrumpf. Die Kosten für die Reparatur beliefen sich auf 39.000 Euro.

Die fast 50 Jahre alten schwedischen Düsentrainer, die mit Jahresende 2020 aus Altersgründen aus der Flotte ausscheiden werden, mussten wegen Rissen in Bolzen seit Ende November am Boden bleiben. Die gesamte Luftraumüberwachung wurde seither mit den im Betrieb zehnfach teureren Eurofightern absolviert. Nun übernehmen die Saab bis Jahresende wieder 20 Prozent der aktiven Luftraumüberwachung.

Quelle: Hier



Die insgesamt zwölfte Saab 105 hat das Bundesheer bei einem Absturz in Niederösterreich verloren. Von 1971 bis 2003 sind 13 Personen - Piloten und Bordtechniker - gestorben. Bei einem spektakulären Flugunfall stürzte 1981 eine Saab auf das Haus von Karl Musil, Solotänzer der Wiener Staatsoper. Er, seine Frau und deren beide Kinder erlitten schwerste Verbrennungen.
5. Oktober 1971
Die beiden Piloten einer Saab 105 OE, die bei Oberzeiring im oberen Murtal in der Steiermark abstürzt, retten sich mit Fallschirmen.
9. Jänner 1973
Eine Saab 105 OE zerschellt beim Landeanflug auf den Flugplatz Hörsching (OÖ). Die beiden Piloten erliegen im Krankenhaus ihren Verletzungen.
7. Mai 1975
Während eine Saab nahe des Stausees Dobra im Waldviertel abstürzt, rettet sich der Pilot per Schleudersitz und Fallschirm. Er landet im Kamptal-Stausee und überlebt mit Unterkühlungen und Wirbelverletzungen.
1. Dezember 1976
Absturz einer Saab bei Kraubath in der Obersteiermark. Der Pilot hat offenbar noch versucht, den Schleudersitz zu betätigen. Er kommt ums Leben.
14. Mai 1977
Eine Saab zerschellt wieder beim Landeanflug auf Hörsching. Der Pilot wird getötet.
11. Oktober 1977
Zwei Tote fordert der Absturz einer Saab 105 OE im Raum Zeltweg.
6. August 1981
Ein Jet stürzt in Grub im Wienerwald auf das Wohnhaus von Karl Musil, Solotänzer an der Wiener Staatsoper. Der Künstler, seine Frau und seine zwei Kinder erleiden schwere Verbrennungen. Die beiden Piloten werden getötet.
6. April 1988
Bei einem Übungsflug stürzt eine Saab 105 OE in der oberösterreichischen Gemeinde Eggelsberg ab. Der Pilot kommt genau an seinem 45. Geburtstag ums Leben.
27. Mai 1988
Bei einem Durchstartmanöver auf dem Flughafen Salzburg platzt ein Reifen einer Saab 105 OE. Das Fahrgestell knickt ein, die rechte Tragfläche berührt den Boden, die Maschine gerät in Brand. Der Pilot bringt das Flugzeug noch zum Stehen und springt aus dem Jet.
13. September 1991
Im Gebiet von Micheldorf (Bezirk Kirchdorf an der Krems) in Oberösterreich kommen beim Absturz einer Saab 105 OE Pilot und Bordtechniker ums Leben. Das Wrack brennt aus.
3. März 1995
Südöstlich des Katschberges in Kärnten stürzt eine SAAB 105 OE bei einem Übungsflug ab. Pilot und Bordtechniker sterben.
17. April 2003
Im Bereich des Truppenübungsplatzes Allentsteig in Niederösterreich muss ein Pilot mit dem Schleudersitz aussteigen und bleibt fast unverletzt.

Quelle: Hier
 

josef

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#6
Möchte zu den Verlusten von "Menschen und Material" noch anmerken, dass Gerüchten zufolge einige Abstürze nicht den Fluggeräten zuzuschreiben sind, sondern auf "fliegerischen Übermut" der Piloten bei streng verbotenen "Verwandtschaftsbesuchen" zurückzuführen sind.
Tote soll man ruhen lassen, aber ein Funken Wahrheit steckt hinter jedem Gerücht...
 

josef

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#7
Nochmals 3 Bilder zum Abschied:

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Eine Rotte bei einem Überwachungsflug im Donautal südöstlich von Krems


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2 Maschinen mit Sonderlackierung der "Tigerstaffel"


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Abschiedsflug mit Sonderlackierung "50 Jahre Saab 105OE bei den Luftstreitkräften" im Bereich des Attersees in Oberösterreich


Bilder 1 und 2 aus öfh-Nachrichten Heft 3/20 - Fotos Bundesheer,
Bild 3 aus öfh-Nachrichten Heft 4/20 - Foto Bundesheer
 

josef

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#8
Vorerst einmal bis Sommer im "Hangar 7" ausgestellt:

Saab landet zum letzten Mal in Salzburg
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Am Salzburger Flughafen wird am Mittwoch zum letzten Mal ein Saab-Düsenjäger des Bundesheers landen. Es ist einer der letzten Flüge dieses Modells, da die Saab-Flotte heuer nach 50 Jahren und insgesamt mehr als 150.000 Flugstunden außer Dienst gestellt wird.
Online seit heute, 6.40 Uhr
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Beim Überstellungsflug nach Salzburg werden zudem Eurofighter einen Abfangeinsatz üben und die Saab 105 in Salzburg zur Landung „zwingen“. Für Mittwoch 14 Uhr ist am Salzburger Flughafen die Landung einer Saab 105 geplant. Nach 50 Dienstjahren im Bundesheer wird der Düsenjet bis Sommer im Hangar 7 ausgestellt.

Überstellungsflug auch für Übungszwecke genutzt
Der Überstellungsflug von Linz-Hörsching wird gleichzeitig zu Übungszwecken genutzt. Zwei Eurofighter der Einsatzbereitschaft aus Zeltweg (Steiermark) werden die Saab 105 abfangen und in Salzburg zu Landung auffordern, sagt Oberst Peter Schinnerl von den Luftstreitkräften.
„Zuerst muss man dem abgefangenen Flugzeug den Platz zeigen. Nach einer Platzrunde kann die Saab 105 dann landen. Die Eurofighter bleiben währenddessen noch in der Luft und überwachen diese Landung. Dieses Verfahren ist auch international üblich, und auch jeder zivile Pilot lernt, was er tun muss, wenn er von einer Militärmaschine abgefangen wird. Und gerade jetzt, wo am Flughafen Salzburg ja leider wenig Flugbetrieb ist, nutzen wir diese Möglichkeit auch bei diesen winterlichen Wetterlagen“, schildert Schinnerl.

Kurzzeitig Fluglärm möglich
Durch das Flugmanöver könne es kurzzeitig zu Fluglärm kommen, so ein Bundesheersprecher. Die in Salzburg ausgestellte Maschine trägt die goldene Jubiläumslackierung der Tigerstaffel.
13.01.2021, red, salzburg.ORF.at
Saab landet zum letzten Mal in Salzburg

13.01.2021, Update 14.50 Uhr:
Am Salzburger Flughafen ist am Mittwoch zum letzten Mal ein Saab-105-Düsenjäger des Bundesheers gelandet
 
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