Achensee Dampf-Zahnradbahn

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Diver

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#1
Ich habe heute "zufällig" diese schöne Dampf-Zahnradbahn am Achensee in Tirol gesehen und dachte mir die könnte unseren Administrator @Josef gefallen.

Möchte mich mit diesen Fotos bei @Josef für seine stetige Hilfe bedanken, die er mir und anderen Usern in diesen Forum zukommen lassen hat. Ich weiß das die Arbeit eines Administrators nicht einfach ist und finde das diese Arbeit einmal gewürdigt werden sollte.

In diesem Sinne traue ich mich im Namen ALLER sagen: DANKE @Josef :danke:

Hoffe die Bilder gefallen dir.

Zitat aus dem Prospekt der Achensee Dampf-Zahnradbahn:

"Romantik erleben"

Pfeifend, fauchend und zischend arbeitet sich die Achenseebahn, mit den ältesten Dampf - Zahnradlokomotiven der Welt, den steilen Berg hoch zum Achensee, dem größten Gebirgssee Tirols.

Die Konzession für den Bau der Zahnradbahn wurde von Kaiser Franz Josef erteilt und seit 1889 befördert die Achenseebahn Sommerfrischler und Ausflugsgäste von Jenbach zur Dampferanlegestelle "Seespitz" am Südufer des Achensees. Der Bau der Bahn war eine Pionierleistung und nicht jedermann war anno dazumal überzeugt von diesem "neumodischen Zug".
Heute begeistern die 180 Pferdestärken mit ihrem alt ehrwürdigen Gründerzeit-Charme, nicht nur eingefleischte Eisenbahnliebhaber, wenn sie sich stampfend und dampfend, bei einer Maximalsteigung von 160 ‰ in 45 Minuten die knapp 7km Bergstrecke hocharbeiten.

Technische Daten
Konzession erteilt durch Kaiser Franz Josef I
Älteste, ausschließlich mit Dampf betriebene Zahnradbahn Europas, ausgehend vom 3-Spurweiten-Bahnhof Jenbach. Direktanschluss an die Achensee-Schifffahrt.
Technische Daten:
Erzeuger: Wiener Lokomotivfabrik
Floridsdorf
Baujahr: 1888/1889
Bauart: Bzt-n2
Baupläne: Lokomotivfabrik Esslingen
Leistung: 180PS oder 132kW
Gewicht: Lokomotive ausgerüstet 18,26 t
350 kg Kohle, 3 m³ Wasser pro Hin- und Retourfahrt

Kessel:

Heizfläche der Feuerbuchse: 4,6 m²
Heizfläche der Siederohre: 45,4 m²
Gesamte Heizfläche: 50 m²
Rostfläche: 0,91 m2
Anzahl der Siederohre: 169
Dm/Länge: 45/1900 mm
Betriebsdruck: 11 bar
Kesselneigung nach vorne: 1:1,625
Kesselspeisung: 2 nichtsaugende Injektoren

Triebwerk:

Zweizylinder-Zwillings-Maschine
Zylinderdurchmesser: 330mm
Kolbenhub: 500mm
Übersetzungszahnräder: 39/20 Zähne
Triebzahnrad: 890 DM/28 Zähne
Steuerung: Allan-Trick, innenliegend

Fahrwerk:

Spurweite: 1.000 mm
Adhäsionsräder: Dm 898 mm
Radstand: 2.350 mm
Länge über Puffer: 5.650 mm

Bremsen:

Gegendruckbremse nach Riggenbach
Rillenbandbremse am Vorgelege
Rillenklotzbremse am Bremszahnrad

Strecke:
Gesamtlänge: 6,7630 km,
davon Zahnstangenstrecke: 3.429,16 m
System Riggenbach, gemischter Betrieb Zahnstangen und Adhäsionsbetrieb
Größte Steigung Zahnstange 160‰
Größte Steigung Adhäsion 25‰
kleinster Radius Zahnstange 120 m, alle and. 150 m.
Jenbach: 530,80 m, Eben 970,98 m, Achensee 931,30 m ü.d. Adr. Meere

Allgemein:

Konzession: 1888 durch Kaiser Franz Josef I
Aktiengesellschaft: Gemeinden Eben, Jenbach, Achenkirch, Rest im Streubesitz.
Fahrtpersonal: Lokomotivheizer, Triebfahrzeugführer, Zugbegleiter, Bremser

Fuhrpark:
3 Zahnradlokomotiven, Nassdampf
1 Diesellokomotive zum Verschub
2 geschlossene und 4 offene Personenwagen a 55 Sitzplätze mit umlaufendem Trittbrett.
1 Salonwagen (Barwagon)
3 Güterwagen
1 Schiebebühne, Esslingen 1888
Quelle und weitere Informationen:

http://www.achenseebahn.at

Lg. Thomas
 

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josef

Administrator
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#6
Ich habe heute "zufällig" diese schöne Dampf-Zahnradbahn am Achensee in Tirol gesehen und dachte mir die könnte unseren Administrator @Josef gefallen.

Möchte mich mit diesen Fotos bei @Josef für seine stetige Hilfe bedanken,
Hallo Thomas,
zuerst einmal "DANKE FÜR DIE BLUMEN" :) ...hoffe, die Angelegenheit (PN) in deinem Sinne erledigt zu haben, hatte keine Zeit mehr für eine ordentliche Rückmeldung...
Hoffe die Bilder gefallen dir.
Natürlich! Erweckt schöne Erinnerungen, ist gut schon 20 Jahre her, dass wir mit der Bahn zum Achensee hochgefahren sind...

Möchte ebenfalls meinen Dank pauschal für alle deine Fotoserien aussprechen, weiter so! :superOK:superOK:superOK

lg
josef
 
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Diver

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#7
Hallo Josef!

die Angelegenheit (PN) in deinem Sinne erledigt zu haben, hatte keine Zeit mehr für eine ordentliche Rückmeldung..
DANKE für die Erledigung!! - Für mich ist es in Ordnung, hoffe das es auch für Robert so in Ordnung ist! Habe es leider nicht selber richtig stellen können, da das System nachwirkend eine Korrektur nicht zulässt.

Möchte ebenfalls meinen Dank pauschal für alle deine Fotoserien aussprechen, weiter so!
Danke, werde mich bemühen :D

Lg. Thomas
 

josef

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#9

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Soundy

† (17. Juli 2020)
#10
@Diver: Danke für die Fotos. Es ist schon viele Jahre her, da machte ich eine Woche Urlaub in Jenbach. Die Temperaturen im Inntal und Zillertal waren etwa wie derzeit in Wien (19.6.2013, 35 Grad), da bin ich jeden Tag zum Achensee mit der Zahnradbahn "geflohen" :D .

@josef: Es gab in Jenbach noch eine Spurweite! Der Steinbruch in Jenbach hatte früher eine Feldbahn mit 600 mm Spurweite. Diese Feldbahn hatte aber keine Verbindung zu den anderen Bahnen im Bahnhof Jenbach. Fotos habe ich leider keine, sie war damals nicht mehr in Betrieb.

Soundy
 

josef

Administrator
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#11
Jenbach

Es gab in Jenbach noch eine Spurweite! Der Steinbruch in Jenbach hatte früher eine Feldbahn mit 600 mm Spurweite. Diese Feldbahn hatte aber keine Verbindung zu den anderen Bahnen im Bahnhof Jenbach...
Dieser Steinbruch wird interessanterweise bei Wichert in der Objektnummern-Liste zum Stand 15.01.1945 genannt:
Deckname "Almandin"
Stollen Tiergartenberg bei Jenbach
Objekt Nr. 5018
Leider ohne weiteren Angaben...? Vermute eine nicht mehr fertiggestellte bzw. nur am Papier bestehende Anlage für "Heinkel AG"...
...in Wien (19.6.2013, 35 Grad),
...auch bei uns war es nicht kühler :D und das Lesen im Liegestuhl unter schattigen Bäumen im Garten zu anstrengend :)

lg
josef
 

otto

... nicht mehr im Dienst.
Mitarbeiter
#13
@Diver :danke für das schöne Bilderbuch rund um die Achenseebahn.

Leider konnte ich die Achenseebahn so noch nicht in Augenschein nehmen.
Der Shoot ist vom gegenüber liegenden Ufer des Achensees.

Gruß
Gerd
 

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josef

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#14


Achenseebahn: Anrainer „sehen oft schwarz“
Den Anrainern der Achenseebahn stinkt es. Seit Jahren fordern sie eine Modernisierung und Elektrifizierung der alten Dampf-Bahn, die mit Kohle betrieben wird. Das Problem ist bekannt, eine Lösung scheitert derzeit offenbar am Geld.
Vor knapp 120 Jahren wurde die Zahnradbahn auf den Achensee feierlich eröffnet. Seitdem bringt sie im Sommer mehrmals am Tag schnaubend Personen - mittlerweile hauptsächlich Touristen - von Jenbach nach Eben, Maurach und zum Seespitz. Betrieben wird die Bahn seit jeher mit Dampf, geheizt wird mit Steinkohle. Die Rauchentwicklung während der Fahrt ist gewaltig, für die Anrainer entlang der Stecke aber dementsprechend belastend.


ORF

Salatbeet entlang der Trasse undenkbar
Vor allem bei Windstille verflüchtige sich der beißende Rauch kaum, schildert ein Anrainer gegenüber ORF Tirol. Fenster schließen laute dann die einzige Devise. Ebenso unmöglich sei es, ein ungeschütztes Gartenbeet zu betreiben, beklagt eine Anrainerin und bei einem weiteren habe sogar unlängst der Balkon gebrannt.

Stichwort Brand: Für die Feuerwehr Jenbach ist die Achenseebahn Garant für viele Einsätze im Sommer. Auch wenn der Vorstand der Achenseebahn AG, Georg Fuchshuber erklärt, dass heuer in Bezug auf Böschungsbrände ein eher gutes Jahr sei, stehen in der Statistik der Feuerwehr schon elf bahnbedingte Brandeinsätze zu Buche. Brandursache ist in aller Regel Funkenflug.


ORf
Bisher elf Mal musste die Feuerwehr Jenbach heuer entlang der Achenseebahn-Strecke schon Brände löschen.

Mögliche Finanzierung wird geprüft
Bei der Achenseebahn räumt man ein, dass es Belastungen gebe. Dort gibt es bereits Pläne für eine Modernisierung. Die scheitern bislang aber am Geld. Direktor Georg Fuchshuber argumentiert, dass die Achenseebahn aus dem Mittelfristigen Investitionsprogramm des Bundes für Privatbahnen gefallen ist. Ohne Geld der Öffentlichen Hand sei die Bahn ohnehin nicht zu betreiben.

Von Seiten des Landes heißt es in einer Stellungnahme, dass der Sanierungsbedarf der Achenseebahn dem Land Tirol bekannt sei. Derzeit werde geprüft, ob und in welcher Form seitens des Bundes Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden könnten. Eine Stellungnahme dazu sei im Herbst zu erwarten.


ORf
Die Anrainer warten seit Jahren auf eine Lösung

Elektrifizierung war und ist Thema
Die Bahn mit Strom zu betreiben, war schon vor über 100 Jahren Thema, wurde aber nie umgesetzt. Mittlerweile sind auch fünf elektrische Triebwägen im Besitz der Achenseebahn AG, zum Einsatz kommen können diese aber nur, wenn die Trasse großzügig umgebaut wird. Dafür fehle derzeit aber das Geld, heißt es. Die Achenseebahn ist eine Aktiengesellschaft. Aktionäre sind neben zwei Privatpersonen, die Gemeinden Jenbach, Eben, Achensee und die Sparkasse Schwaz.

Link:
Publiziert am28.08.2018
Achenseebahn: Anrainer „sehen oft schwarz“
 

HF130C

Well-Known Member
#15
Die Anrainerproteste erscheinen durchaus plausibel, würden doch die an die Bahn angrenzenden Liegenschaften durch eine Bahneinstellung/Elektrifizierung preislich erheblich aufgewertet. In den allermeisten Fällen wurden die Wohnhäuser erst nach dem Bahnbau errichtet und der Grund infolge der Bahnnähe günstiger erworben.

Möglich wäre auch, dass aktuell billigere und rauchfreudigere Kohle verwendet wird, oder aber das Wissen über die raucharme Feuerung einer solchen Lokomotive verloren gegangen ist. Naturgemäß wird es immer schwerer, die ideale Lokomotivkohle zu bekommen. Die bisher in Polen erhältlichen brauchbaren Sorten werden mit der laufenden Einstellung der dortigen Gruben rarer und man muss wohl für wirklich gute Lokomotivkohle auf britische Lieferanten zurückgreifen, was natürlich ein treibender Kostenfaktor ist.

Bezüglich der vorhandenen Dampflokomotiven wäre auch eine Beurteilung sinnvoll, ob nicht eine Umstellung auf Heizölbetrieb technisch machbar wäre. Am Schafberg fahren ja bekanntlich Heizol betriebene Zahnradloks, die jedoch für diese Art der Kesselfeuerung gebaut wurden.

Eine Elektrifizierung bei gleichzeitiger Aufwertung des Betriebes zu einem ganzjährigen Verbund-Verkehrsmittel abseites des derzeitigen Touristenbetriebes wäre allgemein zu begrüßen.

Ob nun die aktuell als Vorausleistung für eine Elektrifizierung aus der Schweiz angeschafften Zahnradtriebwägen eine sinnvolle Investition waren, wird sich zeigen. Für die nicht-niederflurigen Triebwagen wird man nur mit entsprechend umzubauenden Bahnsteigkanten eine Zulassung für den Alltagsverkehr erlangen. Für den reinen Touristenverkehr erscheinen die Aufwendungen für eine Elektrifizierung und Umbau/Zulassung der Wagen wiederum zu hoch zu sein.

Es ist zu hoffen, dass diese Triebwagen nicht dasselbe Schicksal erleiden, wie die seinerzeit zahlreich für die Mariazellerbahn nach St. Pölten gekarrten Triebwagen der Schweizer Waldenburgerbahn, die nach jahrelanger Abstellzeit letztendlich doch verschrottet worden sind.
 

josef

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#16
Land zieht bei Achenseebahn die Notbremse
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Das Land Tirol will der Achenseebahn AG keine weitere finanzielle Unterstützung gewähren. Weitere Zahlungen seien fahrlässig, teilte das Land am Montagabend in einer Aussendung nach einem Gespräch mit Vertretern der Achenseebahn mit.
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Die wirtschaftliche Lage der Achenseebahn habe sich trotz intensiver Bemühungen nicht verbessert, daher seien dem Land aktuell die Hände gebunden, erklärten LHStvin Ingrid Felipe (Die Grünen) und LHStv Josef Geisler (ÖVP) nach dem Gespräch am Montagabend: "Auch eine zuletzt eingeholte externe Rechtsexpertise bestätigt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt fahrlässig wäre, weitere Mittel durch das Land zur Verfügung zu stellen“.

ORF
Die Achenseebahn fährt auf der Strecke Jenbach – Seespitz am Achensee nur mit Dampflokomotiven

Dies sei insbesondere für die Achenseeregion sehr unerfreulich, erklärten beide Politiker. Allerdings seien weitere Fördergelder des Landes unter den aktuellen Voraussetzungen nicht mehr zu verantworten.

Achenseebahn erhielt mehrmals Zahlungen vom Land
Noch Anfang Februar kündigte das Land an, der Achenseebahn 300.000 Euro zu überweisen – mehr dazu in Achenseebahn: Betrieb vorerst gesichert. Damit sollten neben bereits getätigten Investitionen auch die Gehälter der insgesamt 14 Angestellten bezahlt werden.

Das Land hatte die Bahn wenige Monate zuvor mit einer Finanzspritze von 1,2 Millionen Euro unterstützt und erwartete sich eine Auflistung der monatlichen Fixkosten und einen Plan der notwendigen Sanierungsmaßnahmen und damit verbundenen Investitionskosten, wie es damals hieß. Zudem sollte ein mittel- bis langfristiges Betriebskonzept vorgelegt werden.
10.03.2020, red, tirol.ORF.at
Land zieht bei Achenseebahn die Notbremse
 

josef

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#17
Achenseebahn ist im Konkurs

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Nun ist es offiziell, dass die Achenseebahn insolvent ist. Am Mittwoch wurde über das Vermögen der Achenseebahn AG am Landesgericht Innsbruck ein Konkursverfahren eröffnet. Laut dem KSV1870 sind 17 Dienstnehmer betroffen, ein Weiterbetrieb sei unsicher.
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Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Insolvenzantrag auf 1,4 Millionen Euro. Nachdem das Land Tirol weitere Zuschüsse abgelehnt hatte, fehlten der Bahn liquide Mittel. Das Szenario, dass die Achenseebahn für immer eingestellt wird, sei nicht ausgeschlossen heißt es vom KSV1870.

Nicht überschuldet, aber Mittel fehlen
Die sechs Kilometer lange Bahnstrecke vom Bahnhof Jenbach bis zur Station Seespitz am Ufer des Achensees wurde im 1889 eröffnet. 2019 habe die Bahn einen Umsatz von 1,5 Millionen Euro erwirtschaften können, dabei habe sie aber einen Verlust von 250.000 Euro eingefahren. Aufgrund der vorhandenen Aktiva dürfte die Schuldnerin nicht überschuldet sein, heißt es vom KSV1870. Die Voraussetzung für die Eröffnung der Insolvenz liege trotzdem vor, da bei der Schuldnerin nicht ausreichend liquide Mittel für die Bedienung der kurzfristig fälligen Verbindlichkeiten vorhanden seien.

Hermann Hammer
Zwischen Jenbach und Eben ist die Achenseebahn eine Zahnradbahn

Der Insolvenzverwalter werde zu entscheiden haben, ob die Vorbereitungen für die Aufnahme des operativen Betriebes weiter vorangetrieben werden und es damit zu einem während des Insolvenzverfahrens kommt. Dabei bringe die aktuelle Situation im Zusammenhang mit dem Coronavirus zusätzliche Unsicherheiten. Aus der Sicht der Schuldnerin ist eine Schließung des Unternehmens nur dann vermeidbar, wenn von dritter Seite kurzfristig liquide Mittel beigebracht werden, heißt es vom KSV weiter.
Der KSV-Regionalleiter West, Klaus Schaller, stuft die Zukunft der Bahn als unsicher ein. Das Szenario, dass die Bahn den Betrieb zwischen Jenbach und Maurach am Achensee für immer einstelle, könne derzeit nicht ausgeschlossen werden.

Bürgermeister unterstützen Sanierungsbemühungen
Der Vorstand der Bahn erklärte im Insolvenzeröffnungsantrag, dass er den Insolvenzverwalter bei seinen Bemühungen um den Fortbetrieb mit anschließender Sanierung, welche auch den Erhalt aller Konzessionen bedeuten würde, nach Kräften unterstützen werde. Nach Angaben im Insolvenzantrag unterstützen die Bürgermeister der Eigentümergemeinden die Sanierungsbemühungen der Schuldnerin. Zum Insolvenzverwalter wurde der Innsbrucker Rechtsanwalt Herbert Matzunski bestellt.
25.03.2020, red, tirol.ORF.at
Achenseebahn ist im Konkurs
 

josef

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#18
Land Tirol will Achenseebahn retten
Die Tiroler Landesregierung hat die Absicht, den Betrieb der Achenseebahn zu erhalten. Die in den Konkurs geschlitterte Bahn soll aber unter einem neuen Eigentümer verkehren. In diesem Jahr wird es keinen Betrieb geben.
Online seit gestern, 13.01 Uhr
3,4 Millionen Euro will die Landesregierung vorbehaltlich der Zustimmung des Landtages in die Achenseebahn investieren, über die im März das Konkursverfahren eröffnet wurde. Das Geld soll einerseits für dingend notwendige Sanierungen und die Aufrechterhaltung eines Teilbetriebs für die voraussichtliche Dauer des Insolvenzverfahrens verwendet werden. Der Teilbetrieb ist unter anderem nötig damit die Bahn nicht die eisenbahnrechtliche Konzession verliert.
ORF
Einen touristischen Betrieb wird es im Jahr 2020 nicht geben

Die Planung des Teilbetriebes sowie die Erarbeitung des notwendigen Sanierungskonzeptes für die Infrastruktur will das Land Tirol in enger Abstimmung zwischen dem Masseverwalter, dem Betriebsleiter und den Fachabteilungen des Landes vornehmen. Einen Bahnbetrieb werde es in der heurigen Saison aufgrund der notwendigen Sanierungsarbeiten an der Strecke und dem Wagenmaterial nicht geben. Das vollständige Sanierungsprogramm für die Infrastruktur solle bis Juli dieses Jahres erarbeitet werden und eine detaillierte Vorausschau auf die folgenden Jahre beinhalten.

Zerschlagung soll verhindert werden
Ziel des Landes ist es laut den LHSTv Inrid Felipe und Josef Geisler, „eine Zerschlagung des Unternehmens zu verhindern und eine mittelfristige Wiederinbetriebnahme der Achenseebahn zu touristischen Zwecken durch einen neuen Eigentümer zu ermöglichen. Die Achenseebahn ist eine Tourismusattraktion. Diese gilt es gerade jetzt zu sichern, um der Tourismusregion nach der Krise wieder auf die Beine zu helfen.“

Aus rechtlichen Gründen sei es dem Land Tirol nicht möglich gewesen, die Mittel vor der Einleitung des nunmehr laufenden Insolvenzverfahrens zuzusichern. Bisheriger Eigentümer der Bahn war die Achenseebahn AG, an der die vier Anrainergemeinden beteiligt waren.
12.04.2020, red, tirol.ORF.at
Land Tirol will Achenseebahn retten
 
#19
Letztes Wochenende besuchte ich die Werkstatt der AB und traf einen sehr zuversichtlichen Martin Uhlig, hier ein paar Eckpunkte aus einer langen Unterhaltung:

Das Hauptaugenmerk liegt derzeit bei der Beseitigung der unglaublichen Mißstände, die er von der gegangenen Betriebsführung übernommen hat, auszugsweise ein paar Punkte:

der hoch bejubelte Mehrwegetraktor ist zu schwach für die Zahnradstrecke, eine Aufrüstung würde unnötiges Geld verbrennen - wird wahrscheinlich abgegeben;
für die nach dem Brand schwergängige Schiebebühne wurde eine Rampe gebaut, um sie mit einem Stapler beweglich zu machen, dafür ist nun das hangseitige Gleis nicht mehr befahrbar. Es soll nun die beschädigte Einfassung der Schiebebühnengrube erneuert werden;
die Rahmen der Loks wurden von einem "Fachmann" versteift (Öffnungen zugeschweißt), was die Schmierung der innenliegenden Lager extrem erschwerte und zu Schäden durch die Steifigkeit geführt hat;
derselbe "Fachmann" beschaffte neue Antriebswellen für die Loks, vergaß aber, auf die richtige Materialqualität zu achten - fabriksneuer Edelschrott;
ein originales Güterwagenuntergestell wurde unter einem Gebüsch der Verrottung überlassen, statt es für interne Transporte aufzuarbeiten (wozu brauch ma des?), das wird jetzt nachgeholt;
und die Misere mit den Appenzellerwagen ist ja sowieso allgemein bekannt. Uhlig hofft, sie vor der Verschrottung retten zu können (Abgabe nach Afrika, noch sehr unsicher).

Zwei Wagen sind bereits komplett aufgearbeitet und in der originalen, grünen Farbe betriebsbereit, ein dritter Wagen gerade in Arbeit, der Salonwagen der Gaisbergbahn soll in einer Fachwerkstatt innen authentisch hergerichtet werden.

Lok 3 steht betriebsklar im Schuppen
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Kessel und Fahrgestell der Lok 2, die als einzige noch das originale, gerade verzahnte Vorgelege hat
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Wagen 6, teilzerlegt zur Generalüberholung
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Arbeitszug zur Grünschnittbeseitigung am 18.5. (Foto M.Uhlig)
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josef

Administrator
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#20
Achenseebahn soll UNESCO-Welterbe werden
Die in Konkurs geschlitterte Achenseebahn soll als Weltkulturerbe ausgewiesen und damit erhalten bleiben. Dafür setzt sich der österreichische Denkmalrat ein. Die Achenseebahn sei die älteste mit Dampfloks betriebene, authentische Zahnradbahn Europas.
Online seit heute, 6.21 Uhr
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Die 1886 geplante und 1889 in Betrieb gegangene Zahnrad-Dampfbahn sei Österreichs älteste Anlage ihrer Art, hieß es in der Stellungnahme des Österreichischen Nationalkomitees des Internationalen Rats für Denkmalpflege (ICOMOS Austria). „Teilweise mit Zahnradantrieb, teilweise im Adhäsionsbetrieb erklimmt die kleine Bahn 440 Höhenmeter zum Achensee.


Achenseebahn
Was sie weltweit einzigartig macht, ist ihr bis heute authentisch erhaltener Betrieb mit den Dampflokomotiven und Wagons der Eröffnungstage“, so die Verfechter einer Unterschutzstellung.

Strecke samt Gerät statt Klöster und Kirchen
Die Bahn hätte aufgrund ihrer Einzigartigkeit durchaus Potential, zum Kulturerbe der Menschheit (UNESCO-Welterbe) ernannt zu werden, so der österreichische Denkmalrat. Denn die Strategie der UNESCO richte sich in Europa nicht mehr auf Klöster, Kirchen oder Schlösser, von den unzählige in Europa bereits zum Welterbe zählten. Sehr wohl aber fänden Verkehrswege in den einschlägigen Strategie-Papieren für Europa noch Erwähnung.
Fotostrecke mit 14 Bildern
privat
Ein Zug der Achenseebahn mit Lok Nr.3 um 1900
Achenseebahn
Aufnahme aus dem Jahr 2010

Slupetzky
Lok Nr. 3 bei der Hauptuntersuchung

Mackinger
Schild auf der Lok Nr. 3

Mackinger
Die Lokomotive Nr. 3, Georg, nach der Hauptuntersuchung im Mai 2020

Mackinger
Das Zahnstangensystem Riggenbach beginnt neben der Dampflokhalle in Jenbach und endet in Eben

Mackinger
Passagierwagen Nr. 4 nach der Restaurierung im Mai 2020

MackingerDer einzige geschlossene Güterwagen

Skupetzky
Einer der beiden offenen Güterwaggons

Achenseebahn
Lokomotive Nr. 4

privat
Diese Aufnahme aus dem Jahr 1890 zeigt die Dampflokhalle mit der Schiebebühne und der Lok Nr. 1

privat
Der Ort Eben am Achensee im Jahr 1917

privat
Die Station Eben um das Jahr 1900

Achenseebahn
Die Station Eben im Jahr 2015 – der berg- und der talwärts fahrende Zug passiert die Station

UNESCO definiert offener als nationaler Denkmalschutz
Das Österreichische Nationalkomitee des Internationalen Rats für Denkmalpflege (ICOMOS) engagiert sich seit Bekanntwerden des Konkursverfahrens um die Anerkennung als Welterbe. Die UNESCO-Welterbekonvention erkenne, im Unterschied zum nationalen Denkmalschutz, technische Ensembles explizit an, so der Rat für Denkmalpflege, der sein Anliegen mit einem Gutachten bekräftigt.

In einem weltweiten Apell, einem Heritage Alert, wird gefordert, die Achenseebahn als vollständig erhaltenes Kulturgut zu schützen und zu erhalten. ICOMOS spricht daher die dringliche Empfehlung aus, die Achenseebahn zu erhalten und zu restaurieren, anstatt sie zu verkaufen oder abzureißen.

Konkurs könnte Sammlerherzen höher schlagen lassen
Der Denkmalrat befürchtet, dass ein Konkurs die Zerschlagung der Eisenbahn und „die Versilberung“ ihrer Einzelteile zur Folge hat. Lokomotiven und Waggons vom Eröffnungstag 1889 könnten in diversen Museen landen, die Zahnstange in Funchal auf Madeira. Das Konkursverfahren, für das die Prüfungstagsatzung für Montag angesetzt ist, könnte wegen der zahlreichen Interessenten für die Einzelteile rasch abgeschlossen sein.
24.05.2020, red, tirol.ORF.at

Link:
Achenseebahn soll UNESCO-Welterbe werden
 
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