Eis der heimischen Gletscher ging weiter zurück, Hoffnung für die nachfolgenden Gletscherjahre

josef

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Gletscher gehen weiter zurück
Das Gletscherjahr 2017/2018 hat sich erneut sehr ungünstig ausgewirkt. Das Eis der heimischen Berge ging weiter zurück. Das gab der Gletschermessdienst des Österreichischen Alpenvereins (ÖAV) am Freitag bekannt.
Der Gletscherrückgang der vergangenen Jahrzehnte nimmt kein Ende. Von den 93 vom ÖAV-Messteam untersuchten Gletschern in Österreich sind 89 weiter zurückgegangen, nur vier sind gleichgeblieben. Kein einziger ist gewachsen.


ÖAV
Der Gepatschferner mit seiner aktuellen Gletscherzunge

Das „ewige Eis“ schmilzt dahin
Der durchschnittliche Rückgang des Gletschereises betrug seit dem Vorjahr 17,2 Meter. Der größte Längenverlust im aktuellen Gletscherjahr wurde mit 128 Metern bei der Zunge des Viltragenkees in der Venedigergruppe in Osttirol gemessen.

Seit 28 Jahren werden die Gletscher in Österreich vom ÖAV gemessen. Für den aktuellen Bericht war ein 24-köpfiges ehrenamtliches Team unter der Leitung von Gerhard Karl Lieb und Andreas Kellerer-Pirklbauer vom Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz unterwegs.


APA/ÖAV/M. STRUDL
Blick vom Schweikertsee auf den Schweikertferner und den Fuß des Rofelewand-Massivs in den Jahren (v.l.) 2011, 2014, 2016 und 2018

Neben Längenmessungen wurden auch Fließgeschwindigkeiten und Höhenänderungen der Gletscheroberfläche am Hintereisferner (Ötztaler Alpen) und auf der Pasterze (Glocknergruppe) erfasst. Außerdem werteten die Wissenschaftler Webcambilder von der Pasterze, dem Dachstein und dem Sonnblick für ihren Bericht statistisch aus.


ÖAV
Die Gletschermesser des ÖAV sind ehrenamtlich für die Wissenschaft im Einsatz

Reichlicher Schnee schützte das Eis
Trotz des überdurchschnittlich warmen Sommers im Berichtsjahr hätte es den Gletschern noch schlechter ergehen können. Im schneereichen Winter waren die Gletscher zumindest teilweise vor der Abschmelzung geschützt. So fiel der Rückzug von 17,2 Metern bei 76 gemessenen Gletschern geringer aus als die 25,2 Meter des Jahres davor. So zogen sich zumindest vier Gletscher zuletzt nicht weiter zurück. Bei keinem dieser Gletscher sei das aber ein Hinweis auf eine Trendwende, stellte Gletscherforscher Gerhard Karl Lieb fest.

Publiziert am 12.04.2019
Gletscher gehen weiter zurück
 
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