„Niederösterreichisch-steirische Kalkalpen“

josef

Administrator
Mitarbeiter
#41
Ich weiß nicht ob der (Hohe) Lindkogel noch zu den niederösterreichisch-steirischen Kalkalpen gehört...
Passt schon!
Wird zwar landschaftlich schon dem Wienerwald zugeordnet, geologisch jedoch noch Teil der nördlichen Kalkalpen -> siehe Auszug aus Wiki Wienerwald::
Die höchsten Erhebungen im Wienerwald sind mit 893 m ü. A. der zur Flyschzone Sandstein gehörende Schöpfl mit der Matraswarte und der benachbarte Mitterschöpfl (882 m ü. A.), auf dem sich das Leopold Figl-Observatorium der Wiener Universität befindet. Vom Schöpfl reicht der Blick oft 100 km zum Ötscher, Schneeberg und weiteren Zweitausendern der steirisch-niederösterreichischen Kalkalpen.
Südwestlich des Schöpfls liegt der Gföhlberg mit 885 m ü. A., sowie im Südosten der zu den nördlichen Kalkalpen gehörende Hohe Lindkogel (834 m ü. A.) und der Peilstein (716 m ü. A.) mit seiner markanten Kletterwand.
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#43
Ergänzend zu den Beiträgen #13 - #15:
Ötscher-Panoramastraße


Steiniger Weg: Panoramastraße seit Jahren gesperrt
1656516215538.png

Zwischen Trübenbach und Puchenstuben (Bezirk Scheibbs) ist die Panoramastraße seit zwei Jahren gesperrt. Der Grund: Ein riesiger Gesteinsblock droht auf die Straße zu stürzen. Die Gemeinde Puchenstuben, das Land und der Bund versprechen jetzt eine Lösung.
Besonders beliebt und bekannt ist die kurvenreiche Panoramastraße bei Ausflüglern und Motorradfahrern. Auf einer Strecke von zwölf Kilometern führt sie von Trübenbach über Erlaufboden und Treffling nach Puchenstuben. Die Straße geht auf weiten Bereichen durch felsenbesetztes Kalkgebirge, wodurch es immer wieder zu Steinschlägen aufgrund von Witterungsverhältnissen kommt.

Besonders eine Stelle gegenüber der Aussichtsplattform „Toter Mann“ bereitete der Gemeinde im November 2020 Sorgen. Der Steinschlag dort war dermaßen massiv, dass die gesamte Straße wegen „Gefahr in Verzug“ gesperrt werden musste, heißt es. Knapp zwei Jahre lang hat die zuständige Gemeinde Puchenstuben gemeinsam mit Expertinnen und Experten der „Wildbach- und Lawinenverbauung NÖ, Wien und Burgenland“ und den „Österreichischen Bundesforsten“ nach einer Lösung gesucht, um die Straße wieder öffnen zu können.

ORF
Die Sperre der Panoramastraße führt dazu, dass Anrainer und Ausflügler Umwege in Kauf nehmen müssen

Gasthäuser verlieren Umsatz, Anrainer verlieren Zeit
Auf diese Lösung warten auch die ansässigen Gastronomiebetriebe. Seit der Sperre klagen Wirtinnen und Wirte über fehlende Gäste wie Wanderer und Motorradfahrer. Auch Maria Schweiger, Wirtin eines Gasthauses am Ende der Panoramastraße in Trübenbach, appelliert: „Seit der Sperre haben wir einen Drittel unseres Umsatzes verloren. Es kommt ja keiner mehr vorbei, wenn er nicht auf der Straße weiter kommt. Es wird Zeit, dass was getan wird, sonst ist das schlecht für die gesamte Gegend.“

Auch Anrainer Erich Hobel hält von den kilometerlangen Umwegen aufgrund der gesperrten Straße wenig: „Wenn man zum Hausarzt muss oder auch nur kurz einkaufen fahren will, muss man jetzt immer über Wastl am Wald fahren. Das sind mindestens zehn Kilometer mehr und man braucht fast doppelt so lang als sonst für die kleinsten Wege.“

ORF
Die ansässigen Gastronomiebetriebe klagen wegen fehlender Gäste. Die Anrainer klagen wegen kilometerlanger Umwege.

Beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at erzählt der Bürgermeister von Puchenstuben Helmut Emsenhuber (ÖVP) von den ersten Lösungsansätzen, die vor zwei Jahren vorgeschlagen wurden: „Zuerst hieß es, wir bauen einen Weg auf dem Gesteinsblock und tragen dann das Material ab. Kurz darauf hat man die Idee wieder verworfen. Denn das Gestein wäre zu schwer gewesen für die Fahrzeuge und die angrenzenden Holzbrücken. Außerdem hätte die Sperre somit Jahre gedauert und es wäre viel zu teuer gewesen.“

Kamera und Sensoren „beobachten“ den Gesteinsblock
Der Gesteinsblock sei nämlich über 30.000 Kubikmeter groß und 75.000 Tonnen schwer. Somit habe man auch die nächste Idee – eine kontrollierte Sprengung der betroffenen Felspartie – aus naturschutzrechtlichen Gründen ausschließen müssen, berichtet Christian Amberger, Sektionsleiter der „Wildbach- und Lawinenverbauung“ für Niederösterreich, Wien und Burgenland.

ORF
In sicherer Entfernung zum Gesteinsblock soll in beiden Fahrtrichtungen ein Ampel- und Kamerasystem installiert werden

Jetzt soll die finale Lösung aber in Stein gemeißelt werden: „Wir werden nun an dem Gesteinsblock Sensoren – also Messgeräte – einrichten. Diese sind wiederum mit einer Kamera verbunden, die gegenüber vom Gesteinsblock aufgestellt wird. In sicherer Entfernung werden dann in beide Fahrtrichtungen auf der Straße zwei Ampeln aufgestellt. Sollte der Gesteinsblock sich rühren, schalten die Ampeln dann sofort auf rot“, erklärt Amberger.

Die Kameras, Sensoren und Ampeln sollen in den nächsten Monaten auf der Straße aufgestellt werden. Insgesamt kostet das Projekt 180.000 Euro. Davon zahlt 60 Prozent der Bund und 15 Prozent das Land. Den Rest der Kosten stemmt die Gemeinde Puchenstuben und hofft gleichzeitig darauf, dass bis zum Herbst zumindest für Anrainer und Touristen alle Steine wieder aus dem Weg geräumt sind.
29.06.2022, Michelle Kreuzer, noe.ORF.at
Steiniger Weg: Panoramastraße seit Jahren gesperrt
 
#51
Sehr gutes Video, welches auch Gesamtansichten der Rax zeigt!
Auch die Musik ist sorgfältig ausgesucht (only way is down), nur die letzte Sequenz mit der Abfahrt in der Seilbahn stimmt nicht ganz in das Bild...aber gut, dieser Abschnitt ist ja schon dunkel und ohne Musik :):) ....fast wie das Leben.
Doch ein mythisches Filmchen?
 

wolfsgeist

Well-Known Member
#52
Sehr gutes Video, welches auch Gesamtansichten der Rax zeigt!
Auch die Musik ist sorgfältig ausgesucht (only way is down), nur die letzte Sequenz mit der Abfahrt in der Seilbahn stimmt nicht ganz in das Bild...aber gut, dieser Abschnitt ist ja schon dunkel und ohne Musik :):) ....fast wie das Leben.
Doch ein mythisches Filmchen?
Danke! Ja, ich habe versucht so viel vom Berg einzufangen wie möglich - ist aber gar nicht so einfach wenn man nur 120m hoch fliegen darf. Musikauswahl ist auch immer schwierig da man nicht einfach irgendwas nehmen kann, weil es sonst vllt gelöscht wird. Ja ich dachte mir ich nehm die Abfahrt mit rein weil's irgendwie zum Lied passt, wobei die Bilder da wirklich nicht viel hergeben...
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#55
Intensive Forschung im heimischen Urwald

Im Wildnisgebiet Dürrenstein liegt der größte Urwald Österreichs. Das gesamte Gebiet umfasst mittlerweile 7.000 Hektar und erstreckt sich von Niederösterreich bis in die Steiermark. Künftig soll es noch intensiver für die Wissenschaft genutzt werden.
Online seit heute, 18.14 Uhr
Teilen
Naturschutz, Forschung und Bildung stehen im Wildnisgebiet Dürrenstein im Mittelpunkt. 2017 hat es gewissermaßen den Nobelpreis im Naturschutz bekommen und wurde zum Weltnaturerbe erhoben. Es ist das einzige in Österreich und befindet sich in guter Gesellschaft mit den Galapagos-Inseln und dem Great Barrier Reef. Weltweit gibt es etwa 200 Weltnaturerbestätten.

Das Herzstück des Wildnisgebietes ist der Rothwald (Bezirk Scheibbs), der von menschlichen Eingriffen verschont blieb. Auf 400 Hektar wurde nie Forstwirtschaft betrieben, und somit konnte sich die Natur dort über Jahrtausende frei entfalten. Ob es sich um einen echten Urwald handelt, erkennt man vorwiegend am Boden.

30.000 Pilzarten im Urwald
Im Rothwald gibt es etwa 30.000 Pilzarten. Im Urwald findet man vorwiegend nützliche Pilzarten, nur etwa vier Prozent sind Parasiten. In forstwirtschaftlich genutzten Wäldern gibt es nicht nur deutlich weniger Pilzarten, sondern der Anteil der Parasiten ist auch wesentlich höher.

Fotostrecke
ORF/Schubert
2017 wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein Weltnaturerbe. Es ist das einzige in Österreich und befindet sich in guter Gesellschaft mit den Galapagos-Inseln und dem Great Barrier Reef
ORF/Schubert
Das Herzstück ist der Rothwald, der von menschlichen Eingriffen verschont geblieben ist
ORF/Schubert
Im Urwald lässt man passieren, was eben passiert, und das nutzt auch die Wissenschaft

Die Waldgesellschaft im Rothwald besteht seit circa 6.000 Jahren – Rotbuchen, Fichten und Tannen gehören dazu. Es gibt viele Forschungsprojekte im heimischen Urwald. „Da tauchen immer wieder Besonderheiten auf“, erklärt Naturführer Reinhard Pekny die Forschungsarbeit. „Seit vielen Jahren untersuchen wir verschiedene Schmetterlingsarten und Nachtfalter – zuletzt Motten. Die meisten Leute verbinden damit nichts Erfreuliches, aber das ist wirklich eine ganz spannende Tiergruppe, und es gibt Hunderte Arten dieser Kleinschmetterlinge. Diese werden gerade untersucht, und da tauchen wirklich auch Sensationen auf.“

Natur soll möglichst ungestört bleiben
Ein anderes Projekt beschäftigt sich mit Flechten, das sind faszinierende Doppelwesen aus Algen und Pilzen. Sie werden seit einigen Jahren von ausgewiesenen Fachleuten intensiv untersucht. Vorgesehen wäre gewesen, dass man in zwei bis drei Jahren fertig ist, jetzt ist es schon das fünfte Jahr. Die Fachleute kommen immer wieder, weil sie neue interessante Dinge finden.

Das Wildnisgebiet und speziell der Rothwald sind nur sehr eingeschränkt im Rahmen von geführten Exkursionen zu besuchen. Die Natur soll vom Menschen möglichst ungestört sein. Informationen über das Gebiet kann man sich aber im Haus der Wildnis in Lunz am See (Bezirk Scheibbs) holen, das 2021 eröffnete.

ORF/Schubert
Im Wildnisgebiet (v. l.): Martin Hetzer, Präsident des ISTA, Friedrich Faulhammer, Rektor der Donau-Uni Krems, Naturführer Reinhard Pekny und Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf

„Wir sind in einer schnelllebigen Zeit und glauben oft, mit schnellen Interventionen und technologischen Eingriffen Lösungen zu finden. Das ist natürlich auch wichtig, aber hier zeigt sich, wie wichtig es ist, so etwas zu bewahren, um es auch studieren und verstehen zu können“, so Martin Hetzer, Präsident des Institute of Science and Technology Austria (ISTA).

Wissenschaftlicher Austausch wird vertieft
Der wissenschaftliche Austausch über das einzigartige Gebiet soll in Zukunft noch vertieft werden. „Da müssen wir noch internationaler werden, noch mehr Vernetzung. Das Wildnisgebiet ist schon sehr gut bekannt, aber die Forschungsergebnisse, gerade jetzt auch im steirischen Bereich, machen eine völlig neue Entwicklung möglich“, so Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf.

Wertvolle Erkenntnisse gewinnt man hier auch in puncto Klimawandel. „Es ändern sich die Niederschlagsmengen, es ändert sich der Zeitpunkt des Niederschlags. Das sind große Veränderungen – allerdings kann dieser naturnahe Wald besser auf diese Veränderungen reagieren“, erklärt Naturführer Reinhard Pekny. Dafür verantwortlich sei die Artenvielfalt. Denn, so erklärt der Experte, unter sich verändernden Bedingungen wird es immer Arten geben, die sich durchsetzen – und zwar ganz ohne das Zutun des Menschen.
08.07.2023, Claudia Schubert, noe.ORF.at

Link:
Wildnisgebiet Dürrenstein

Intensive Forschung im heimischen Urwald
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#56
Ybbstaler Alpen
Wie der Klimawandel den Lunzer See verändert
1690872203000.png

Der Klimawandel und die häufiger werdenden Hitzewellen haben dazu geführt, dass der Lunzer See (Bezirk Scheibbs) im Vergleich zu 1980 im Schnitt um etwa zwei Grad wärmer geworden ist. Für manche Fische ist das ein Vorteil, andere wiederum müssen sich anpassen.
Online seit heute, 6.24 Uhr
Teilen

Die zeitweise anhaltend hohen Lufttemperaturen wirken sich auch auf die Wassertemperaturen von Gewässern aus. Beim Lunzer See wurden heuer tagsüber bereits 25,5 Grad gemessen, der Tageshöchstwert in den Morgenstunden lag bei 23,6 Grad.

„Früher gab es Frühtemperaturen von 23 Grad ganz, ganz selten. Das war quasi ein Jahrhundertevent“, so Christian Preiler vom WasserCluster Lunz. Mittlerweile erreiche man diese Werte aber fast jedes Jahr. Generell würde sich der Lunzer See im Frühjahr schneller und zeitiger erwärmen, die Abkühlung im Herbst folge hingegen später und langsamer.

Wassertemperatur auch in tieferen Lagen höher
Die Wassertemperatur steigt dabei nicht nur an der Oberfläche an. „Aktuell haben wir die Situation, dass die oberen drei Meter 20 Grad haben und auch dann fällt es nur langsam ab. Das ist eher untypisch“, erklärt Preiler.

Fotostrecke mit 3 Bildern
Lydia Mitterbauer/ORF
Dreimal täglich wird hier ein Wasserprofil erstellt
Lydia Mitterbauer/ORF
Der Lunzer See ist seit 1980 um rund zwei Grad wärmer geworden
Lydia Mitterbauer/ORF
Heuer lag der Tageshöchstwert bisher bei 25,5 Grad

Mit den Temperatursteigerungen verändern sich die Lebensbedingungen im Wasser des Bergsees – einige Fischarten wie Hecht, Rotfeder und Rotauge profitieren von den höheren Temperaturen. „Sie werden begünstigt in ihrer Vermehrung durch die erhöhten Temperaturen, speziell im Sommer“, so der Experte.

Kühlere Schichten als „Zufluchtsort“
Andere Fische wiederum müssen nun in tiefere Zonen ausweichen. „Für Arten, die mit diesen warmen Temperaturen schlecht zurechtkommen, bilden tieferliegende, kühlere Schichten ein Refugium“, sagt Preiler. Durch die Temperaturschichtung im Wasser sei ein „gewisser Zufluchtsort gegeben“.

Ob tatsächlich Arten aufgrund der Wassererwärmung verschwinden werden, könne man laut dem Experten derzeit nicht bestätigen. Indirekte Konsequenzen gäbe es aber schon: Die sogenannten Armleuchter-Algen wurden von den sich vermehrenden Rotfedern und Rotaugen bereits komplett verspeist.

Kältephasen dürften bleiben
Trotz den wärmeren Temperaturen, wird der Lunzer See seinem Ruf als kaltem Bergsee aber trotzdem nach wie vor gerecht. Auch im Sommer kühlt der See an der Oberfläche manchmal bis auf zwölf Grad ab. „Das gibt es nach wie vor und das wird es glaube ich auch immer geben“, schätzt Preiler.
01.08.2023, red, noe.ORF.at
Wie der Klimawandel den Lunzer See verändert
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#57
Ötscher-Panoramastraße ist wieder offen
1691862717947.png

Nach der jahrelangen Sperre zwischen Trübenbach und Puchenstuben (Bezirk Scheibbs) ist die Panoramastraße jetzt wieder befahrbar. Denn für den riesigen Gesteinsblock, der auf die Straße zu stürzen droht, wurde eine technische Lösung gefunden.
Online seit heute, 16.37 Uhr
Teilen
Lange Zeit bereitete ein Gesteinsblock der Gemeinde, dem Land und dem Bund Kopfzerbrechen. Der Felsen ist geschätzt 75.000 Tonnen schwer und 30.000 Kubikmeter groß. Der Stein dürfte aber nicht unerschütterlich sein, denn im November 2020 hatte es laut Gemeinde einen massiven Steinschlag gegeben. Die Folge: Die Straße wurde gesperrt.

Mehrere Ideen – von einer kontrollierten Sprengung bis hin zur Abtragung des Steins – wurden debattiert und wieder verworfen. Vergangenes Jahr wurde die Lösung für eine erneute Öffnung der Straße aber in Stein gemeißelt – mehr dazu in Steiniger Weg: Panoramastraße seit Jahren gesperrt (noe.ORF.at; 29.6.22).

Seit einigen Monaten wird der Felsen inmitten des Naturparks Ötscher-Tormäuer nun von einem Monitoringsystem beobachtet. Dieses werde im alpinen Raum oft angewandt und sei bei potenziellem Steinschlag üblich, erklärt Christian Amberger, Sektionsleiter der „Wildbach- und Lawinenverbauung“ für Niederösterreich, Wien und Burgenland beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at: „Wir haben drei Sensoren in den Felsklüften angebracht und diese werden mittels einer Infrarotkamera, die gegenüber vom Gesteinsblock steht, überwacht.“

Sensoren und Ampeln regeln Verkehr
Die Sensoren messen rund um die Uhr potentielle Bewegungen des Steins. Zusätzlich zieren neuerdings zwei Ampeln die Panoramastraße. Beide Ampeln sind jeweils 100 Meter vom Gesteinsblock entfernt und mit dem Messsystem verbunden. Sollten die Sensoren in Summe eine Bewegungsrate von 20 Millimetern wahrnehmen, schalten beide Ampeln auf Rot.
ORF
Die Ampeln verfügen über Solarpaneele und sind mit der Infrarotkamera verbunden

Automatisch werden dann per SMS mehrere Gemeindebedienstete, die Wildbachverbauung, die Landesgeologie und die Landeswarnzentrale Niederösterreich über die Bewegungen informiert. „Wenn eine Benachrichtigung kommt, bleibt die Ampel auf Rot und dann kommt unmittelbar ein Vertreter oder eine Vertreterin des Landes her und man schaut sich an, welche Schritte notwendig sind, um die Straße wieder freizugeben“, erklärt Amberger.

Projekt billiger als gedacht
Eine Umsetzung, die simpel wirkt, jedoch durch viel Bürokratie und zahlreiche Gutachten einige Zeit in Anspruch genommen hat. Helmut Emsenhuber, Bürgermeister der zuständigen Gemeinde Puchenstuben, war im gesamten Planungsprozess des Projekts involviert und freut sich nun über das neue System. „Wir sind wirklich sehr zufrieden. Es ist eine der billigsten Varianten, die wir diskutiert haben, und sie funktioniert hervorragend“, so Emsenhuber.

Die Variante ist auf jeden Fall billiger, als ursprünglich berechnet. Rund 180.000 Euro hatte man für das Projekt vergangenes Jahr einkalkuliert. Schlussendlich habe das System nun 60.000 Euro weniger gekostet, wird beim Lokalaugenschein betont. Den größten Brocken mit 60 Prozent stemmt der Bund, 15 Prozent kommen vom Land und 25 Prozent von der Gemeinde Puchenstuben.

Anrainerinnen und Anrainer sowie Ausflügler zufrieden
Mehrere Jahre warteten auch die Anrainerinnen und Anrainer sowie die Gasthäuser an beiden Enden der Panoramastraße auf eine Lösung. Kilometerlange Umwege mussten während der Sperre in Kauf genommen werden, die Gasthäuser auf viele Wanderer und Ausflügler verzichten. Die kurvenreiche Panoramastraße ist zudem bei Motoradfahrerinnen und Motorradfahrern sehr beliebt.

Umso zufriedener zeigen sich viele Vorbeikommende nun über die wieder geöffnete Abkürzung. „Wir haben schon wirklich lange Umwege gemacht“, sagt etwa Nicole Adler aus Zarnsdorf (Bezirk Scheibbs). Gemeinsam mit ihrer Großmutter Wilma Hinterdorfer aus Klein-Erlauf (Bezirk Scheibbs) fährt Adler am Tag des Lokalaugenscheins von noe.ORF.at das erste Mal wieder über die Panoramastraße. „Wir bringen einer Freundin Eier vorbei und wollten schauen, ob die Straße wieder offen ist. Für unsere Wirtinnen und Wirte ist das natürlich sehr günstig, dass man wieder durchkommt“, glaubt Hinterdorfer.

Fotostrecke mit 3 Bildern
ORF
Seit einigen Monaten ist die Panoramastraße wieder geöffnet…
ORF
Der rot markierte Teil zeigt die frühere Sperre der Straße. Ein Umweg von rund 22 Kilometern war für viele damals nötig…

ORF
…Wirtin Maria Schweiger (l.) und Anrainer Erich Hobel (r.) sind froh nun keine Umwege mehr fahren zu müssen.

In dieselbe Kerbe schlägt auch Maria Schweiger, Wirtin eines Gasthauses am südlichen Ende der Panoramastraße in Trübenbach. Während der Sperre habe das Gasthaus ein Drittel seines Umsatzes eingebüßt. „Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung. Wir merken, dass wieder mehr Wanderer und Touristen vorbeikommen. Es wird zwar ein bisschen dauern, bis es zu allen durchdringt, aber das wird sich schon einpendeln“, so Schweiger.
Auch Susanne Schenner, Gastronomin im Wirtshaus am nördlichen Ende der Straße in Puchenstuben, spürt seit der Öffnung den stärkeren Zustrom. „Es fragen sehr viele Gäste, ob die Panoramastraße wieder offen ist und wir zeigen ihnen dann den Weg. Das ist für uns alle wieder gut, sowohl für die Gasthäuser als auch für die Gemeinde.“

Ampeln noch nie auf rot geschaltet
Im Stammgasthaus von Anrainer Erich Hobel in in Trübenbach sei oft über die frühere Sperre diskutiert worden. „Wenn man zum Hausarzt musste oder Einkaufen fahren wollte, musste man immer über Wastl am Wald fahren und das hat eben doppelt so lang gebraucht. Jetzt bin ich froh, dass wir wieder schneller durchkommen“, sagt Hobel gegenüber noe.ORF.at.

Vor einer roten Ampel seien die Anrainerinnen und Anrainer auf der Panoramastraße bisher noch nie gestanden. „Wir sollten alle froh sein, wenn das System zwar funktioniert, aber nicht anschlägt. Das würde vielleicht wieder eine neue Baustelle bedeuten. Es ist gut, dass es installiert wurde und wir alle wieder sicher durchfahren können“, sagt Hobel.
12.08.2023, Michelle Kreuzer, noe.ORF.at
Ötscher-Panoramastraße ist wieder offen
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
#58
Lassingtal wird UNESCO-Weltnaturerbe
1695289463733.png

Das steirische Wildnisgebiet im Lassingtal gehört künftig zu den UNESCO Weltnaturerbestätten. Das Gebiet wurde im Sommer 2021 unter Schutz gestellt und schließt an das Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich an. Große Bedeutung im Lassingtal hat die Rotbuche.
Online seit heute, 11.15 Uhr
Teilen

Das Wildnisgebiet Lassingtal ist eines von weltweit nur 218 UNESCO-Weltnaturerbestätten, wie es am Donnerstag in einer Aussendung von Naturschutzlandesrätin Ursula Lackner heißt – und für die Steiermark ist es eine Premiere: Es ist das erste Weltnaturerbe-Gebiet in der Steiermark.

Das Gebiet in den Gemeinden Landl und Wildalpen umfasst etwa 3.500 Hektar und wurde vor zwei Jahren unter Schutz gestellt – mehr dazu in – mehr dazu in Mehr Wildnis für die Steiermark fixiert (6.8.2021). Durch den Zusammenschluss mit dem direkt angrenzenden, ebenso großen Wildnisgebiet Dürrenstein in Niederösterreich entstand ein europaweit einmaliges Schutzgebiet mit dem größten noch vorhandenen Urwald des Alpenbogens.

Auf einer Liste mit Galapagos-Inseln
„Damit zählt es zu den ganz besonderen Gebieten unserer Erde – wie dem Great Barrier Reef in Australien oder den Galapagos-Inseln im Pazifik“, so Ursula Lackner. Für Nachhaltigkeitslandesrat Johann Seitinger (ÖVP) bietet die Auszeichnung die Möglichkeit für neue Entwicklungen in der Region: „Denn das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal ist nicht nur für die Biodiversität und den Artenschutz ein enormer Gewinn, sondern es bietet auch in touristischer Hinsicht neue Perspektiven“, so Seitinger.

Besondere Ökosysteme und Rotbuche
Um in die Liste der UNESCO-Weltnaturerbestätten aufgenommen zu werden, ist die Einzigartigkeit des Gebietes bzw. dessen Bedeutung für die gesamte Menschheit nachzuweisen. Im Lassingtal seien das die alten, naturnahen Rotbuchenbestände und die besonderen Ökosysteme, die sie mit sich bringen, heißt es in einer Aussendung.

Viele Tiere, Pflanzen, Pilze und andere Organismen sind eng mit der Rotbuche verbunden. Eine der zentralen Besonderheiten liegt darin, dass sich dieses vielfältige Netz aus unterschiedlichsten Arten über viele Jahrtausende hinweg entfalten und entwickeln konnte – und das bis heute tut. Dieser aktuell noch immer laufende Prozess ist weltweit einzigartig und wurde daher in die Liste der Weltnaturerbestätten aufgenommen.

ORF/Nina Pöchhacker
Damit ist das Lassingtal nun Teil eines europäischen Netzwerkes an Buchenwäldern, die unter dem Titel „Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ zusammengefasst sind und das inzwischen 94 Teilflächen in 18 Staaten Europas umfasst.
21.09.2023, red, steiermark.ORF.at

Links:
Lassingtal wird UNESCO-Weltnaturerbe
 
#59
Mahlzeit,

Danke für den Bericht,....

....einige Gedanken hierzu,.......

für "Einheimische" bringt dieses Thema leider auch viele Nachteile mit sich,..... ich habe den Eindruck die "Verbotszonen" werden immer mehr,....

wenn dann auf die grünen Wiesen im " ach so tollen und "grünen" z.B. (National-)park" Parkplätze errichtet werden für die dann in Folge auch bezahlt werden muss,.... vielleicht noch mit zeitliche Beschränkungen,....

Erfahrungsgemäß steigt die Freude an solchen "Gebieten, Parks und Co", je weiter man örtlich davon entfernt ist,.... die Einheimischen sind nicht immer so begeistert, außer sie befinden sich in der Lage, einer der wenigen zu sein, die dort beschäftigt sind :) .....

anbei noch zwei Bilder aus dem beschriebenen "Lassingtal"

Verbotstafeln im Wildnisgebiet an Bäume schrauben,... ist das eigentlich "Naturschutztechnisch gesehen" in Ordung?

schöne Grüße ein "Naturbegeisteter "
 

Anhänge

Zuletzt bearbeitet:
Oben