Ötztal Windkanal - Deckname "Zitteraal" Stollen + Peripherie

@Straubinger21,

wie viele Meter geht es denn den Druckschacht etwa hinab bis in die nächste Ebene? Ich hatte höchsten Respekt vor der Neigung und wäre vermutlich da nie hinabgestiegen, der Aufstieg muß ziemlich kraftraubend sein.

Ist die Rinne bis hinunter betoniert und von der Struktur her wie oben oder verjüngt sich der Schacht? Und war der Untergrund an der sehr schiefen Ebene nicht recht rutschig? Ihr habt vermutlich die Kameras oben gelassen, hat event. jemand Bilder von der unteren Ebene?

Gruß,
Eule...
 

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@Straubinger21,

wie viele Meter geht es denn den Druckschacht etwa hinab bis in die nächste Ebene? Ich hatte höchsten Respekt vor der Neigung und wäre vermutlich da nie hinabgestiegen, der Aufstieg muß ziemlich kraftraubend sein.

Ist die Rinne bis hinunter betoniert und von der Struktur her wie oben oder verjüngt sich der Schacht? Und war der Untergrund an der sehr schiefen Ebene nicht recht rutschig? Ihr habt vermutlich die Kameras oben gelassen, hat event. jemand Bilder von der unteren Ebene?

Gruß,
Eule...
Ach Gott,ich und schätzen.. 50 Meter? Keine Ahnung,war aber in ca 10 Min bei der nächsten Ebene. Ich bin nicht im Bachlauf sondern seitlich gegangen. Stellenweise ist das schon sehr rutschig..ohne Seil und Sicherung ist das wohl Selbstmord.

Bis zur nächsten Ebene-und soweit man sehen konnte war der Stollen ausgebaut wie oben. Es lag dort auch eine Krankentrage/Rutsche die dort eingeschlossen war. Scheinbar üben dort Rettungskräfte..

Wofür war eigentlich der Stollen unten am Bahnhof? Der hatte ja auch nen Mords Durchmesser.
 
N

nicole

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Zitter All/ Eingang Nedertal

Hallo erst mal,

wir haben uns in der letzten zeit ein wenig hier für Interresiert und uns ein mal im Nedertal um gesehen.

Wir haben heute den Stollen Eingang (Richtung Ötztal Bahnhof) Nedertal gefunden, leider ist dieser Eingang durch einen Baustahl Zaun mit integrierter Türe verschlossen, somit gibt es keine Möglichkeit des Zuganges aus Richtung Süden. Haben aber auch Flussabwärts noch einen Stollen in Richtung Süden gesehen, aus ihm Fließt aber Wasser.

Mfg Nicole und Florian :)
 
Der Umhausener Stollen ist ein ca. 150m langer Blindstollen der wie der Name schon sagt Richtung Umhausen weißt. Interessant an diesen Stollen ist der darunter liegende, parallel verlaufende Wasser führende Stollen der irgendwo vom Nederbach abzweigt und in die schwarze Tiefe des Berges verschwindet, falls jemand weiß wohin das Wasser fließt mich würde das interessieren! Es war ein deutliches Rauschen zu hören aber meine Videobilder zeigen eher ein hin- und her plätschern ähnlich einer Brandung ohne klare Flußrichtung.

Im dritten Bild sieht man im Vordergrund eine Betonierung von der aus eine Bohrung zum darunter liegenden wasserführenden Stollen eine Verbindung herstellt. Eventuell handelt es sich auch nur um eine Kaverne die nur eine relativ kleine Ausbuchtung des Nederbach darstellt welche entweder das Staubecken erweitern sollte oder eine Art Grundablass gewesen wäre.

Eule...
 

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Druckstollen - Erklärung

@Straubinger21,

wie viele Meter geht es denn den Druckschacht etwa hinab bis in die nächste Ebene? Ich hatte höchsten Respekt vor der Neigung und wäre vermutlich da nie hinabgestiegen, der Aufstieg muß ziemlich kraftraubend sein.

Ist die Rinne bis hinunter betoniert und von der Struktur her wie oben oder verjüngt sich der Schacht? Und war der Untergrund an der sehr schiefen Ebene nicht recht rutschig? Ihr habt vermutlich die Kameras oben gelassen, hat event. jemand Bilder von der unteren Ebene?

Gruß,
Eule...
Hallo bin wieder einmal online.
Zum oa. Druckschacht. Dieser Schacht verläuft bis ins Tal (etwa 200hm) dort wird es für eine Firma zum Betonmischen aufgestaut. Nicht zugänglich. Bezüglich der Ebene. Es gibt keine ebene sondern nur einen ?? Querausstieg. Dort kommt man unterhalb eines Forstweges heraus (Nicht die Straße in Ötztal BHF). War da einmal drinnen - ist aber ziemlich nass. Zum Seil im Stollen. Der Stollen wird seit der Enstehung der Area 47 als Adventure genutzt. Es nennt sich "Caving" da kann man sich um ca. 70€ vom Amberg in den Stollen (also dieses Loch welches im Stollen noch oben weg geht) abseilen und dann in weiterer Folge noch diesen Druckstollen abseilen. Ich gehe davon aus, dass man dort beim Querausstieg raussteigt. Da es sonst keine möglichkeit gibt.

Hoffe ein bisschen Licht ins Dunkel gebracht zu haben.
 
Hallo erst mal,

wir haben uns in der letzten zeit ein wenig hier für Interresiert und uns ein mal im Nedertal um gesehen.

Wir haben heute den Stollen Eingang (Richtung Ötztal Bahnhof) Nedertal gefunden, leider ist dieser Eingang durch einen Baustahl Zaun mit integrierter Türe verschlossen, somit gibt es keine Möglichkeit des Zuganges aus Richtung Süden. Haben aber auch Flussabwärts noch einen Stollen in Richtung Süden gesehen, aus ihm Fließt aber Wasser.

Mfg Nicole und Florian :)
Oberhalb des Nederbaches ist ein großes Auffangbecken (mittlerweile komplett zugesandet) am Rande sieht man ein Eisenteil. Dies war der Schieber das Wasser umzuleiten. Der genannte Stollen, den ihr gesehen habt, führt durch den Berg zu diesem Auffangbecken. Da der Stollen ziemlich nahe am Wasser war, wurde der Bach zum Zeitpunkt des Baues durch diesen Stollen umgeleitet.
 
Skizze

Um noch eins draufzusetzen, habe ich einmal schnell eine Skizze vom Eingangbereich des Hauptstollens im Bereich des Nederbaches erstellt und die Peripherie etwas berücksichtigt. Ich denke dass damit einige Unklarheiten beseitigt sind.
 

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Hallo zusammen,
ich bin der Albert aus Ottobrunn, ganz neu hier und durch Zufall reingestolpert.
Auslöser war eine Facharbeit Ottobrunner Gymnasiasten über das hiesige KZ-Aussenlager "Im Zwang für das Reich", wo u.A. auf den Großwindkanal im Ötztal hingewiesen wird.
Nachdem hier im Forum über seine Funktionsweise spekuliert wurde, möchte ich mein Wissen beisteuern.

Wie vielleicht nur wenige (auch Ottobrunner) wissen, war in Ottobrunn ab 1940 der Aufbau des LFM, "Forschungsverein Luftfahrtforschungsanstalt München e.V" geplant,
und ab dieser Zeit floss nahezu der gesamte(!) Forschungsetat des Reichsluftfahrtministeriums nach Ottobrunn,
und der Aussenstelle Ötztal. Nach dem Krieg wurden auch sämtliche schon fertiggestellten Ottobrunner Anlagen deportiert. 1958 siedelte sich Ludwig Bölkow mit ca.220 Mitarbeitern auf dem Gelände an, daraus wurde später die Fa. MBB.

Der Ötztaler Großwindkanal wurde nach seiner Demontage 1:1 in Frankreich wieder aufgebaut, unter Zwangsverpflichtung der gleichen Firmen, die ihn für das Dt. Reich gebaut hatten. 1951 oder '52 ging er in Betrieb, und gehört auch noch heute zu den größten transsonischen (also bis Mach 1) Windkanälen der Welt. Dieses Foto verdeutlicht, was man darunter zu verstehen hat... Die zwei gegenläufigen Gebläseräder haben einen Aussendurchmesser von 15m, jedes von ihnen sitzt mit einer Peltonturbine auf der gleichen Achse. Mal davon abgesehen, dass es in den 40er jahren schwer möglich gewesen wäre, Elektromotoren mit einer Ausgangsleistung von je 44MW zu fertigen, geschweige denn dafür eine Leistungsregelung zu bauen, ist die Idee mit dem direkten Wasserturbinenantrieb äußerst elegant. Einziger Nachteil: Man braucht Gebirge und einen Stausee dafür. Peltonturbinen lassen sich sehr präzise und schnell regeln, was allerdings bei der Massenträgheit des Lüfterrades zweitrangig ist. Die beiden Laufzeuge wiegen zusammen über 50to, allein ein Lüfterblatt wiegt 1100kg.

Auf diversen .pdfs der staatlichen französischen Luftfahrtforschung gibts interessantes darüber zu lesen, überraschenderweise sogar in Englisch. So z.B., dass nach 55 Jahren Betriebszeit der Wartungsaufwand für die ermüdenden und deshalb reissenden Propellerblätter zu hoch wurde, und man ab 2005 neue Blätter und Blattaufnahmen in den Naben berechnete und fertigen ließ. Dazu passte man sie und die Peltonturbinenräder gleich an die veränderten Anforderungen der heutigen Windkanalkunden an, die Höchstdrehzahl wurde von 212 auf 230/min gesteigert, weil heute mehr im oberen Geschwindigkeitsbereich gemessen wird und der Wirkungsgrad daraufhin optimiert wurde.
Diese Drehzahlen klingen jetzt nicht so imposant, aber die zugehörige Umfangsgeschwindigkeit beträgt über 180m/s !! Da wirds dann schon schaurig. Zum Vergleich: Die Trennscheiben einer Flex haben meist nur höchstzulässige 80-100m/s Umfangsgeschwindigkeit...

In dem oben verlinkten Video werden vom Sprecher die Abmessungen etwas falsch angegeben, so ist der Durchmesser der Messstrecke nicht 24m sondern 24Fuß=8m, und 14m Länge, aber das sind Feinheiten. ;-) Ein sehr schönes Video

So sieht die Anlage heut zu Tage von oben aus: http://goo.gl/maps/Lwwbg

Glück auf,
Albert
 

josef

Administrator
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Hallo Albert,
ein herzliches Willkommen im Forum und besten Dank für die informativen Ausführungen und Hinweise! :bravo: :superOK

lg
josef
 

josef

Administrator
Mitarbeiter
Tag des Denkmals 2014

Beim diesjährigen "Tag des Denkmals" am Sonntag 28. September gibt es auch bei den Resten der Kraftwerksprojekte im Bereich des vorderen Ötztales - Beginn der "Kühteistraße" Führungen! Das Windkanalprojekt wird zwar nicht erwähnt, aber auch die Relikte des Kraftwerksbaues dürften interessant sein. Vielleicht haben Forumsmitglieder aus der Region die Möglichkeit, an den Führungen teilzunehmen um danach einen Bericht anzufertigen :)

Hier der Link mit weiteren Hinweisen zur Veranstaltung:
http://www.tagdesdenkmals.at/tirol/...ftwerksprojekts-der-1940er-jahre-im-nedertal/

lg
josef
 

josef

Administrator
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0-Lux

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Hallo!

Am Sonntag war wunderbares Wetter und auch zahlreiche Besucher haben teilgenommen.
Einen Großen Dank auch an die Vortragenden, die sich sehr große Mühe gegeben haben, den Besuchern alle Fragen zu beantworten und auch noch Führungen zu den "Relikten aus vergangenen Tagen" machten. Dort schmückten Vergrößerungen von historischen Bildern die Szene.
Auch waren einige Einheimische vor Ort, die ihr Wissen, welches sie von ehemaligen Zeitzeugen mitgenommen hatten, an die Besucher weitergaben.
 
L

Lerchengott

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Hallo,

War heute wiedereinmal bei dem Stollen unterwegs und es sind derzeit alle Eingänge durch Vorhängeschlösser versperrt, sodass ein Zugang nicht möglich ist.

Ich habe bis jetzt den obersten Zugang, den auch die geführten Touren benutzen um zum Abseilschacht zu gelangen, noch nicht gefunden. Hat da eventuell jemand Informationen wo sich der befinden? Wäre über jede Info sehr dankbar.

Vielen Dank.

Anbei noch Bilder der heutigen Unternehmung
 

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