Vielen Dank, Geist, für den freundlichen Hinweis auf die Buchpräsentation (ja, ich bin einer der Autoren). Damit keine falschen Hoffnungen geweckt werden: Nur ein sehr kleiner Teil des Buches behandelt unterirdische Bauten bzw. Spuren des Zweiten Weltkriegs usw. - beispielsweise 4 Seiten über die inzwischen zerstörte alte Brauerei Schwechat mit ihren riesigen Kellerbereichen, 3 Seiten über das Stollensystem Quarz bei Roggendorf, und 3 Seiten über die von der Stadt Wien mit Betonmasse verfüllten historischen Bedürfnisanstalten am Schwarzenbergplatz (Jugendstil, gestaltet vom Erbauer der Secession) und am Hohen Markt (fertiggestellt 1920er Jahre).
Der Grundgedanke des Buchs ist es aufzuzeigen, wie viele historisch interessante Bauten verschiedenster Art vom Verfall und insbesondere auch von der Zerstörung durch Immobilienhaie, gedankenlose Entscheidungsträger usw. bedroht sind, und wie wichtig es wäre, die oft profitgesteuerte rasante Demolierung von historischer Bausubstanz zu bremsen.
Wobei wir uns aus Gründen der Buchdicke (dick bedeutet teurer) und des Rechercheaufwandes auf 70 Beispiele beschränken mussten. Die Bauten sind in ganz Österreich verteilt und reichen vom Mittelalter bis in die Nachkriegszeit, auch einige "Lost Places" kommen vor, und wir haben bewusst teilweise auch unbekanntere Bauwerke gewählt, und eben auch Bauwerke verschiedenster Art und Funktion. Allerdings war es nicht immer einfach, den Besitzern von verfallenden Bauten (Schlössern, Fabriken, ....) eine Genehmigung zum Abdruck von Innenfotos abzuringen (da sind wir oft gescheitert, etwa bei der imposanten Papierfabrik Klein Neusiedl in NÖ oder bei einem Schloss im nördlichen Niederösterreich.
Die Bauten sind in vier Abschnitte sortiert, "gerettet", "verändert" (eigentlich wollten wir "vermurkst" schreiben, aber da wären wir wohl mehrfach von Eigentümern geklagt worden), "gefährdet" und "verloren". Wobei während der Buchentstehung einige gefährdete Bauten bereits zerstört wurden und somit leider in den letzten Abschnitt "wandern" mussten.
Abschließend einige aufgelistete Objekte aus dem Buch aus den Abschnitten "gefährdet" und "verloren":
GEFÄHRDET: Schloss Greifenberg in Radmer, der Perlmooserhof in Mannersdorf, Gut Guggenthal bei Salzburg, Schloss Ladendorf im Weinviertel, Schloss Batthyány in Trautmannsdorf/Leitha, die alte Poststation in Perschling, der Klagenfurter Schrotturm, die Badlwandgalerie bei Peggau, die Papierfabrik Klein‐Neusiedl, das Südbahnhotel am Semmering, die Villa Seewald in Pressbaum, das Hotel Alpenhof am Achensee, die Hammerbrot‐Fabrik in Schwechat, das historische Zentrum Bad Gasteins, die Stollenanlage „Quarz“ bei Melk.
VERLOREN: der Mang‐Hof in St. Peter am Kammersberg, das Haidhaus in Innerbraz, das Meiergut in Schlüßlberg, das Wolf‐Dietrich‐Berghaus, Gasthof „Goldener Hirsch“ in Kaumberg, die Gartlmühle in Gresten, die Brauerei Noppinger an der Salzach, die alte Brauerei Schwechat, der Kastellhof in Graz, das Hotel Burger in Wienerbruck, der Staberhof in Waiern, der ehemalige Pfarrhof von Trumau, die ehemalige Kattundruckerei Farovino, Bauernhaus vlg. Oderich in Neudorf, die Waisenhauskaserne Klagenfurt, die Arbeitersiedlung Marienthal, Totalabbruch Schweizertalstraße, die Lambacher Flachsspinnerei Stadl‐Paura, das Café Wenninger in Wiener Neustadt, der Seebahnhof in Gmunden, die Eichenhalle in Kirchberg in Tirol, die Linzer Eisenbahnbrücke, der Kampf um das Haus Bauernmarkt 21, Historische Bedürfnisanstalten in Wien, die Villa Jaray in Wien‐Grinzing, die Murbrücke in Judenburg, das Josef‐Afritsch‐Heim in Wien‐Hietzing, u.v.a.m.