Möglicherweise älteste Landkarte Europas

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Älteste Landkarte Europas entdeckt

Vor über 100 Jahren ist ein Stein in Frankreich ausgegraben worden. Dann geriet er in Vergessenheit, doch nun stellt sich heraus: Der rund 4.000 Jahre alte Stein zeigt vermutlich die älteste Landkarte eines Gebiets in Europa.

Auf dem Stein aus Saint-Bélec im Westen Frankreichs sei ein Teil der bretonischen Hügelkette Montagnes Noires (Schwarze Berge) eingraviert, sagte der Archäologe Yvan Pailler der Nachrichtenagentur AFP. Er stamme aus der Bronzezeit, einem Zeitraum von 2200 bis 800 vor Christus.

Ältere Kartendarstellungen seien bisher nur von Dörfern oder anderen menschlichen Ansiedlungen bekannt, aber nicht von größeren Gebieten, so Pailler. Der Archäologe hat die Studie am Mittwoch in der Fachzeitschrift „Bulletin de la société préhistorique française“ mit veröffentlicht.

D. Gliksman, Inrap

Die Karte auf dem 1900 entdeckten und dann in Vergessenheit geratenen Stein von Saint-Bélec zeige auf den ersten Blick „ein Gewirr von Gravuren“, sagte Pailler. „Man muss sich Zeit nehmen, um darin eine Organisation und eine Struktur des Motivs zu erkennen.“

Der Stein ist 2,20 Meter lang und 1,53 Meter breit und wiegt rund eine Tonne. Er zeigt laut dem Archäologen ein Gebiet von rund 30 Kilometern Länge und 21 Kilometern Breite. Dies entspreche vermutlich „dem Territorium einer stark hierarchisierten politischen Einheit“, heißt es in einer Erklärung des französischen Archäologie-Instituts Inrap und der Universität der Bretagne.

red, science.ORF.at/Agenturen
Quelle: Älteste Landkarte Europas entdeckt
 
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