Wiener Dorotheum: Enigma-Chiffriermaschine wird bei einer Antiquitätenauktion am 4. Juni angeboten

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Enigma-Chiffriermaschine im Dorotheum

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Die Enigma-Chiffriermaschine galt als Geheimwaffe der Nationalsozialisten im Zweiten Weltkrieg – bis ihre Rätsel von den Briten geknackt wurden. Eines der wenigen erhaltenen Geräte kommt jetzt im Wiener Dorotheum unter den Hammer.
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Die Enigma (Rätsel, griech.) ist Baujahr 1944 und wird im Dorotheum bei einer Antiquitätenauktion am 4. Juni angeboten. Der Schätzpreis liegt zwischen 30.000 und 40.000 Euro. Die deutschen Militärs verrätselten mit der Enigma, die in ihrer Aufmachung an eine Schreibmaschine erinnert, ihre gesamte Funkkommunikation.

Bereits 1918 erfunden
Erfunden wurde die Maschine bereits 1918 vom deutschen Elektrotechniker Arthur Scheribus. Für militärische Zwecke diente sie erst ab 1926. Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers wurde sie immer wieder verbessert und kam für die Luftwaffe, die Kriegsmarine und beim Heer, aber auch im diplomatischen Dienst und bei der Reichsbahn zum Einsatz.

APA/Dorotheum
Bis zu 40.000 Euro werden für Gerät aus 1944 erwartet

Das Prinzip der Enigma ist alles andere als herkömmlich. Sie chiffriert dank dreier drehbarer Walzen Informationen in einem bis zu drei Mal täglich wechselnden Code, wobei die Codierung sogar in einem einzelnen Wort wechseln kann. Der Schlüsselraum überstieg ab 1939 100 Trilliarden, das sind rund 1.023 Möglichkeiten. Wenn ein Mensch händisch allein alle Möglichkeiten der Enigma durchspielte und für jede eine Minute bräuchte, dauerte dies 14.000 Jahre.

Turing knackte Wundermaschine
Codebücher, die für gewisse Zeiträume festgesetzte Codes anführten, gehörten so zu den bestgehüteten Gütern im Krieg. Dennoch erbeutete Codebücher halfen unter anderem beim schrittweisen Enträtseln der von den Deutschen immer wieder nachgebesserten Wundermaschine.
Der junge britischen Mathematiker Alan Turing arbeitete mit Kryptographie-Spezialisten unter höchster Geheimhaltung jahrelang an der Aufschlüsselung mittels Enigma getätigter deutscher Funksprüche. Die Entschlüsselung der Enigma gelang schlussendlich – bereits ab 1940 – und verkürzte den Krieg um Jahre.
28.05.2020, red, wien.ORF.at/Agenturen
Enigma-Chiffriermaschine im Dorotheum
 

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Enigma übertraf bei Wiener Auktion alle Erwartungen
Deutsche Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg wurde für 117.800 Euro versteigert


Foto: APA/DOROTHEUM

Wien – Auf 30.000 bis 40.000 Euro war sie geschätzt worden, satte 117.800 Euro brachte sie schließlich ein: Eine deutsche Chiffriermaschine vom Typ Enigma hat sich zum Starobjekt einer Versteigerung im Wiener Dorotheum entwickelt. Der Zuschlag erfolgte über Live Bidding im Internet, teilte das Auktionhaus mit.

Mit Baujahr 1944 handelt es sich um ein spätes Modell einer Enigma. Erfunden hatte die Rotor-Schlüsselmaschine der deutsche Elektroingenieur Arthur Scheribus bereits 1918. Für militärische Zwecke diente sie erst ab 1926. Die deutschen Militärs verschlüsselten mit der Enigma schließlich ihre gesamte Funkkommunikation.

Lange in Gebrauch
Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers wurde die Maschine immer wieder verbessert und kam für die Luftwaffe, die Kriegsmarine und beim Heer, aber auch im diplomatischen Dienst oder bei der Reichsbahn zum Einsatz. Die Codebücher gehörten zu den bestgehüteten Gütern im Krieg. Dennoch gelang es den Alliierten immer wieder, den Code zu knacken.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg verschwand die Enigma noch nicht von der Bildfläche. Eine Reihe Maschinen, von denen insgesamt zehntausende hergestellt worden waren, wurden als Beutegut eingesammelt und an verschiedene Staaten verkauft. Teilweise waren Enigmas noch bis in die 1960er Jahre im Einsatz.
(red, APA, 5. 6. 2020)

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Enigma übertraf bei Wiener Auktion alle Erwartungen - derStandard.at
 
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