„Heiliger Gral unter den Schatzschiffen“
Nach jahrzehntelanger Suche hat Kolumbiens Präsident Grund zu feiern: Er verkündete am Samstag den Fund des legendären Schiffes „San Jose“, das seit über 300 Jahren auf dem Meeresgrund liegt. Unter Schatzsuchern wird die Galeone als „Heiliger Gral unter den Schatzschiffen“ gehandelt. An Bord soll sich Gold im Milliardenwert befinden. Für den kolumbianischen Staat könnte es das glückliche Ende eines jahrzehntelangen Streits mit privaten Schatzsuchern sein.
Kolumbien jubelt über Sensationsfund
„Große Neuigkeit: Wir haben die Galeone ‚San Jose‘ gefunden.“ Mit diesen Worten hat der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos auf Twitter die Öffentlichkeit überrascht. Nach jahrzehntelanger Suche wurde vor der Küste Kolumbiens das Wrack des spanischen Segelschiffs aus dem 18. Jahrhundert entdeckt.
„Ohne Zweifel, ohne Raum für jedweden Zweifel haben wir die Galeone San Jose gefunden, 307 Jahre nachdem sie gesunken ist“, sagte Santos am Samstag auf der zuvor per Twitter angekündigten Pressekonferenz, die vom karibischen Marinestützpunkt Cartagena aus ins kolumbianische Staatsfernsehen übertragen wurde. In Cartagena werde man auch ein Museum zu Ehren des Fundes errichten, so Santos.
Wendiges Kriegsschiff
Die Galeone war ein ursprünglich im Spanien des 16. Jahrhunderts entwickelter meist dreimastiger Segelschifftyp. Es handelt sich um kein schwerfälliges Handelsschiff, sondern um ein für die damalige Epoche schnelles, wendiges und hochseetaugliches Kriegsschiff.
Erste Ultraschallaufnahmen
Ein Team aus internationalen Experten, der kolumbianischen Marine und des nationalen Archäologieinstituts habe das Wrack vergangene Woche nahe der Insel Baru entdeckt, sagte der Präsident. Ultraschallaufnahmen hätten bisher speziell für das Schiff angefertigte Bronzekanonen sowie Waffen, Keramik und andere Artefakte aufgezeigt.
Die „San Jose“, kommandiert Jose Fernandez de Santillan, ging am 8. Juni 1708 vor der Hafenstadt Cartagena an der Karibik-Küste unter, nachdem sie von englischen Freibeutern unter dem Kommando von Charles Wager angegriffen worden war. Es war die Zeit des spanischen Erbfolgekriegs. Die „San Jose“ überstand die erbitterte Seeschlacht nicht, sie explodierte und ging umgehend unter. Von rund 600 Menschen an Bord wurden nur elf geborgen.
Größter Schatz auf Meeresgrund?
Seither gilt die „San Jose“ als möglicherweise größter Schatz am Boden des Meeres. Denn das Schiff sollte Goldmünzen im Millionenwert aus dem Vizekönigreich Peru nach Spanien bringen: Sieben bis elf Millionen Gold- und Silberpesos soll die „San Jose“ an Bord gehabt haben, als sie sank, dazu eine unbekannte Menge an Edelsteinen und anderen Wertsachen.
Die Schätzungen über den heutigen Wert dieser Ladung gehen sehr weit auseinander. Die moderatesten Nennungen liegen bei bis zu einer halben Milliarde Dollar, andere setzen bei rund eineinhalb Milliarden an. Kolumbien hofft auf mindestens vier Milliarden. Das US-Unternehmen Sea Search Armada (SSA), das seit 1981 einen Anspruch auf einen Anteil am Schatzfund anmeldet, sieht ihn sogar bei 17 Milliarden Dollar.
Gericht entschied zugunsten Kolumbiens
Das Privatunternehmen hatte 1981 um die Erlaubnis gebeten, den Schatz bergen. Es forderte die Hälfte des Gewinns, die Regierung von Präsident Belisario Betancur wollte den Amerikanern hingegen nur fünf Prozent zugestehen. Von 1984 bis 2011 tobte zwischen dem Unternehmen und dem kolumbianischen Staat ein erbitterter juristischer Streit über die Frage, ob und in welcher Höhe das Privatunternehmen an dem Fund beteiligt werden müsste, wenn der Schatz geborgen würde.
Dann entschied im Oktober 2011 ein US-Gericht, dass die Rechte an dem Wrack dem Staat Kolumbien zuständen - im Sinne der UNESCO-Konvention zum Schutz des Unterwasserkulturerbes. Sollte die Bergung der „San Jose“ nun tatsächlich bevorstehen, könnte SSA jedoch noch einmal versuchen, seine behaupteten Rechte einzufordern.
Nach jahrzehntelanger Suche hat Kolumbiens Präsident Grund zu feiern: Er verkündete am Samstag den Fund des legendären Schiffes „San Jose“, das seit über 300 Jahren auf dem Meeresgrund liegt. Unter Schatzsuchern wird die Galeone als „Heiliger Gral unter den Schatzschiffen“ gehandelt. An Bord soll sich Gold im Milliardenwert befinden. Für den kolumbianischen Staat könnte es das glückliche Ende eines jahrzehntelangen Streits mit privaten Schatzsuchern sein.
Kolumbien jubelt über Sensationsfund
„Große Neuigkeit: Wir haben die Galeone ‚San Jose‘ gefunden.“ Mit diesen Worten hat der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos auf Twitter die Öffentlichkeit überrascht. Nach jahrzehntelanger Suche wurde vor der Küste Kolumbiens das Wrack des spanischen Segelschiffs aus dem 18. Jahrhundert entdeckt.
„Ohne Zweifel, ohne Raum für jedweden Zweifel haben wir die Galeone San Jose gefunden, 307 Jahre nachdem sie gesunken ist“, sagte Santos am Samstag auf der zuvor per Twitter angekündigten Pressekonferenz, die vom karibischen Marinestützpunkt Cartagena aus ins kolumbianische Staatsfernsehen übertragen wurde. In Cartagena werde man auch ein Museum zu Ehren des Fundes errichten, so Santos.
Wendiges Kriegsschiff
Die Galeone war ein ursprünglich im Spanien des 16. Jahrhunderts entwickelter meist dreimastiger Segelschifftyp. Es handelt sich um kein schwerfälliges Handelsschiff, sondern um ein für die damalige Epoche schnelles, wendiges und hochseetaugliches Kriegsschiff.
Erste Ultraschallaufnahmen
Ein Team aus internationalen Experten, der kolumbianischen Marine und des nationalen Archäologieinstituts habe das Wrack vergangene Woche nahe der Insel Baru entdeckt, sagte der Präsident. Ultraschallaufnahmen hätten bisher speziell für das Schiff angefertigte Bronzekanonen sowie Waffen, Keramik und andere Artefakte aufgezeigt.
Die „San Jose“, kommandiert Jose Fernandez de Santillan, ging am 8. Juni 1708 vor der Hafenstadt Cartagena an der Karibik-Küste unter, nachdem sie von englischen Freibeutern unter dem Kommando von Charles Wager angegriffen worden war. Es war die Zeit des spanischen Erbfolgekriegs. Die „San Jose“ überstand die erbitterte Seeschlacht nicht, sie explodierte und ging umgehend unter. Von rund 600 Menschen an Bord wurden nur elf geborgen.
Größter Schatz auf Meeresgrund?
Seither gilt die „San Jose“ als möglicherweise größter Schatz am Boden des Meeres. Denn das Schiff sollte Goldmünzen im Millionenwert aus dem Vizekönigreich Peru nach Spanien bringen: Sieben bis elf Millionen Gold- und Silberpesos soll die „San Jose“ an Bord gehabt haben, als sie sank, dazu eine unbekannte Menge an Edelsteinen und anderen Wertsachen.
Die Schätzungen über den heutigen Wert dieser Ladung gehen sehr weit auseinander. Die moderatesten Nennungen liegen bei bis zu einer halben Milliarde Dollar, andere setzen bei rund eineinhalb Milliarden an. Kolumbien hofft auf mindestens vier Milliarden. Das US-Unternehmen Sea Search Armada (SSA), das seit 1981 einen Anspruch auf einen Anteil am Schatzfund anmeldet, sieht ihn sogar bei 17 Milliarden Dollar.
Gericht entschied zugunsten Kolumbiens
Das Privatunternehmen hatte 1981 um die Erlaubnis gebeten, den Schatz bergen. Es forderte die Hälfte des Gewinns, die Regierung von Präsident Belisario Betancur wollte den Amerikanern hingegen nur fünf Prozent zugestehen. Von 1984 bis 2011 tobte zwischen dem Unternehmen und dem kolumbianischen Staat ein erbitterter juristischer Streit über die Frage, ob und in welcher Höhe das Privatunternehmen an dem Fund beteiligt werden müsste, wenn der Schatz geborgen würde.
Dann entschied im Oktober 2011 ein US-Gericht, dass die Rechte an dem Wrack dem Staat Kolumbien zuständen - im Sinne der UNESCO-Konvention zum Schutz des Unterwasserkulturerbes. Sollte die Bergung der „San Jose“ nun tatsächlich bevorstehen, könnte SSA jedoch noch einmal versuchen, seine behaupteten Rechte einzufordern.