Weil ich gerade per PM auf meinen sarkastischen Beitrag oben angeschrieben wurde, mal ein kurzes Statement von mir dazu: mir stinkt - ungeachtet der menschenverachtenden und verabscheuungswürdigen Politik der SS - der polemische Stil dieses Beitrags und auch
anderer Artikel im Spiegel.
Nur mal ein paar kleine Beispiele:
Der Vater von Himmler war vielleicht irgendwann auch "Prinzenerzieher", aber in erster Linie Rektor in einem angesehenen Münchener Gymnasium. Hierzu siehe z. b.
Der Vater eines Mörders von Alfred Andersch (ISBN 978-3-86735-211-6).
Himmler betrieb wohl zwar tatsächlich mal eine
Hühnerzucht (wenn auch im Nebenerwerb). Das ist doch bei einem studierten Agrarwirt in Zeiten der Weltwirtschaftskrise mit täglich steigenden Lebensmittelpreisen doch nicht verwunderlich. Daher ist die Bezeichung "erfolgloser Hühnerzüchter" an dieser Stelle schlichtweg völlig überflüssig und wirft eben ein schlechtes Licht auf den gesamten Artikel.
Völlig außen vor gelassen wird zudem, dass die wirtschaftlichen Bestrebungen der SS doch in erster Linie auf ein deutsches Autarkiestreben im wirtschaftlichen Bereich, auf eine vom Staat möglichst unabhängige Finanzierung der SS und auf einen wachsenden Einfluß der SS duch die Schaffung wirtschaftlicher Stärke ausgerichtet war. Hierbei konzentrierte sich die SS in erster Linie auf die Grundstoffindustrie, die auch und gerade in (den ja irgendwann mal wieder kommenden) Friedenszeiten große Einflussmöglichketen bot: Lebensmittel, Baumaterialien, Holzbearbeitung, Textilien und Leder, etc. Man schaue sich doch nur einmal die Gliederung der Amtsgruppe W des SS-WVHA an:
Amtsgruppe W Wirtschaftliche Unternehmungen
- Amt W I Steine und Erden (Reich)
- Amt W II Steine und Erden (Ost)
- Amt W III Ernährungsbetriebe
- Amt W IV Holzbearbeitungsbetriebe
- Amt W V Land-, Forst-, Fischwirtschaft
- Amt W VI Textil- und Lederverwertung
- Amt W VII Buch und Bild
- Amt W VIII Sonderaufgaben
Beispielsweise Dr. W. Naasner vom Bundesarchiv hat hierzu eine Menge veröffentlicht, der Autor hätte es halt nur lesen müssen.
Sicherlich war der Alkoholkonsum der eigenen Gefolgschaft auch eine Stellgröße, meiner Meinung nach aber eine zu vernachlässigende. Alles in allem drängt sich mir der Verdacht auf, dass diese zig Atikel der letzten Zeit: "Hitlers/Himmlers irgendwas" zu nichts anderem dienen als zur Erhöhung der Auflage. Frei nach dem alten Motto: "Sex sells!". Und Hitler sells auch.