Projekt Verlängerung des russischen Breitspurnetzes bis Wien gestorben - neue "Seidenstraße" auf großteils Normalspurgleisen soll neu belebt werden

josef

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#1
Nun einmal ein aktuelles Verkehrsprojekt:

Eine nun fertiggestellte Machbarkeitsstudie beurteilt die mögliche Verlängerung der bis Kosice in der Ostslowakei bestehenden Breitspurstrecke mit der russischen Spurweite von 1520 mm (Normalspur 1435 mm) bis Wien positiv! Dies würde eine wesentliche Erleichterung des Warenaustausches mit Russland und den diversen sonstigen Nachfolgestaaten der einstigen Sowjetunion bedeuten. Der größte Vorteil aber wäre der Zeitgewinn gegenüber der Seeroute für Container- und sonstige Transporte aus dem japanischen, chinesischen und sonstigen asiatischen Raum über die Transsibirische Eisenbahn nach Europa!

Dazu ein APA-Bericht:

Verlängerung der Breitspurbahn möglich - Ankurbelung des Güterverkehrs, Schaffung von Arbeitsplätzen
Utl.: Machbarkeitsstudie von Roland Berger skizziert Schritte für die weitere Projektentwicklung =


Wien (OTS) - Die vorgeschlagene Verlängerung der
Breitspurgüterbahn um 450 km in die Region Wien-Bratislava verfügt
über das Potential, neue Arbeitsplätze zu schaffen und vier Ländern
wirtschaftliche Vorteile zu bescheren - so eine von den
Eisenbahngesellschaften in Auftrag gegebene Studie
Der Vorschlag, eine derzeit in Kosice in der Ostslowakei endende
Bahnlinie nach Bratislava bzw. Wien zu verlängern, wurde von Roland
Berger Strategy Consultants im Rahmen einer von der Breitspur
Planungsgesellschaft mbH in Auftrag gegebenen Studie untersucht -
einem Joint Venture von vier gleichberechtigten Partnern - ÖBB, RZD,
UZ and ZSR, den nationalen Eisenbahngesellschaften Österreichs,
Russlands, der Ukraine und der Slowakei.
"Die Erweiterung des 1520 mm Breitspurnetzes von Kosice in der
Ostslowakei nach Wien ist technisch und rechtlich machbar", besagt
die Studie. "Durch die Schaffung einer durchgängigen und effizienten
Transportkette von Russland, China und anderen Ländern Asiens nach
Zentraleuropa eröffnet sich eine neue Dimension eines zeitlich
wettbewerbsfähigen und umweltverträglichen Schienentransportsystems
in Eurasien."
Durch die Errichtung würden durchschnittlich durch direkte oder
indirekte Beschäftigung 21.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Sobald
das Projekt läuft, würden im Schnitt 8.100 Arbeitsplätze durch den
Betrieb der Züge sowie weitere 3.100 Arbeitsplätze durch den Betrieb
der Terminals und der restlichen Infrastruktur geschaffen, besagt die
Studie.
Die Errichtungskosten lassen sich laut Studie mit 6,36 Milliarden
Euro beziffern. Darüber hinaus fallen 240 Millionen Euro für die
Terminals und 130 Millionen Euro für das rollende Material an. Aus
den Untersuchungen geht hervor, dass die Kosten durchaus im Rahmen
vergleichbarer europäischer Eisenbahnprojekte liegen.
"Diese Machbarkeitsstudie ebnet den Weg für den nächsten Schritt nach
vorne. Die vier Eisenbahngesellschaften sowie die zuständigen
staatlichen Behörden der teilnehmenden Länder werden im Laufe der
nächsten Wochen die Ergebnisse analysieren. Hernach können wir mit
den Planungsaufgaben beginnen, eine ausführliche
Umweltverträglichkeitsprüfung in Angriff nehmen, das optimale
Finanzierungsmodell auswählen und den Businessplan vervollständigen,"
verlautete die Geschäftsführung der Breitspur Planungsgesellschaft.
Die Spurweite der meisten Eisenbahnnetze Westeuropas liegt bei 1435
mm, während in Russland und in einigen osteuropäischen Ländern 1520
mm verbreitet sind. Die Verlängerung der Breitspurbahn Richtung Wien
erschließt die Möglichkeit der Schaffung eines elektrifizierten und
somit umweltfreundlichen Verkehrsnetzes. Mit Hilfe der neuen Route
wäre es möglich, die Transportzeit hochwertiger Güter von Asien nach
Westeuropa auf ein Minimum von 15 Tagen zu reduzieren.
Im Vergleich zu schmalspurigeren Bahnsystemen lassen sich mit
Breitspurbahnen schwerere Frachtgüter auf jeder Achse befördern.
Daraus resultieren erhebliche Kosteneinsparungen sowie effizientere
Transportsysteme. Weiters kam die Studie zu dem Schluss, dass sich
durch die Verlängerung der Breitspurbahn bis 2050 jährlich
voraussichtlich 16 Millionen Tonnen zusätzliches Frachtaufkommen
erzielen lassen werden, im günstigsten Fall könne man sogar von 24
Millionen Tonnen ausgehen. Mehr als 33 Länder in West- und
Mitteleuropa, Zentralasien, Russland und dem Fernen Osten würden von
der Verlängerung wirtschaftlich profitieren.
Rückfragehinweis:
ÖBB-Holding AG
Mag. Herbert Ofner
Konzernkommunikation, Pressesprecher
Tel.: 01 93000-44278
herbert.ofner@oebb.at

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0320 2010-12-16/16:19
Quelle: Verlängerung der Breitspurbahn möglich - Ankurbelung des Güterverkehrs, Schaffung von Arbeitsplätzen
 
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Duiner

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#2
Aktuelles Breitspurbahnprojekt - Verlängerung des russischen Breitspurnetzes bis Wien

Aktuelles Breitspurbahnprojekt

Hallo!
Ist schon etwas her, dass sie hier etwas getan hat... Trotzdem trau ich mich, einen aktuellen Bezug zum Thema "Breitspurbahn" zu posten:
http://www.breitspur.com/

lg, max
 
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josef

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#3
Hallo Max,
habe mir erlaubt, Deinen Beitrag über das aktuelle Breitspurbahnprojekt, basierend auf der "russischen Spurweite" von 1520 mm (früher 1524 mm), als eigenen Thread aus den Bereich der geplanten 3000 mm Breitspurbahn während der Kriegszeit -> http://www.unterirdisch-forum.de/in...egimes-im-bereich-Österreich.4655/#post-69263 herauszulösen.

Trotzdem trau ich mich, einen aktuellen Bezug zum Thema "Breitspurbahn" zu posten
:bravo: "trau dich nur", keine Angst, auch andere Themen "werden angenommen":) ...und wenn etwas nicht passt, "biegen wir die Sache schon wieder gerade"!

lg
josef
 
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Duiner

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#5
Bei der "Russischen Breitspur" (1520mm) handelt es sich im Vergleich zu der in der NS-Zeit geplanten Bahn (3000mm) ja schon fast um eine "Schmalspureisebahn" ;)
 
H

Harald 41

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#6
Megabahnhof in Gänserndorf

Gerade in der NÖN-Gänserndorf gefunden.
Das ist Krass

In Gänserndorf soll 2024-2025 ein Mega Bahnhof entstehen:
13.11.2012
Mega-Verladestation in Bezirkshauptstadt?
Gänserndorf | Noch ist es Zukunftsmusik. Geht es aber nach dem Willen der ÖBB, könnte Gänserndorf Bahn-Drehscheibe werden.

GÄNSERNDORF / ÖBB-Chef Christian Kern ließ vergangene Woche eine kleine Bombe platzen: Im Zuge der für 2024/25 anvisierten Breitspurbahn von Russland nach Wien könnte in Gänserndorf ein Verladestandort entstehen, der 3.000 Arbeitsplätze schafft und eine jährliche Wertschöpfung von 120 Millionen Euro generiert. Als zweiten möglichen Standort nannte Kern Parndorf im Burgenland. Er appellierte an die Politik, dass man sich das Projekt standortpolitisch nicht durch die Finger gehen lassen dürfe.

Worum genau handelt es sich eigentlich bei dieser Breitspurbahn? Während sich bei den Eisenbahnen in China und fast allen EU-Staaten die Normalspur (1435 mm) durchgesetzt hat, verwenden die Länder der ehemaligen UdSSR die Breitspur (1520 mm). Das behindert natürlich den Schienentransport zwischen besagten Staaten. In der ostslowakischen Stadt Košice endet derzeit die Breitspurstrecke aus Russland.

Konkret geht es nun um den Neubau von etwa 400 Kilometern Breitspurbahn von Košice nach Wien - im Anschluss an den 10.000 Kilometer langen Korridor aus China über die Mongolei und Russland nach Europa. Dadurch könnte die Reisezeit der beförderten Waren zwischen Europa und China von heute 23 (über die See) auf etwa zehn Tage (per Bahn) reduziert werden.

Detail am Rande: Durch die geplante Verlängerung der Strecke nach Wien kann allerdings keineswegs ganz Westeuropa mit der russischen Breitspur erschlossen werden. Für Güter, die über Wien hinaus am Schienenweg transportiert werden, würde somit auch nach dem Bau dieser Breitspurbahn das Problem des Spurweitenwechsels bestehen bleiben.

Die Chronik des Projekts: Ende 2008 wurde die Breitspur-Planungsgesellschaft gegründet. Die Breitspurstrecke Košice-Wien ist ein Gemeinschaftsprojekt der Länder Russland, Ukraine, Slowakei und Österreich. Im April 2010 unterzeichneten die beteiligten Bahnen in Bratislava ein Abkommen, das eine Studie zur finanziellen Machbarkeit eines solchen Projekts ermöglichen soll.

Nach Schätzungen der Beratungsfirma werden die Baukosten bei 6,36 Milliarden Euro liegen. Die geplante Kapazität der Bahn liege bei 20 Millionen Tonnen jährlich. Die Machbarkeitsstudie gab für das Projekt schließlich grünes Licht. Es sei sowohl technisch wie rechtlich machbar.

Bei einem Treffen im Mai 2011 unterzeichneten SP-Verkehrsministerin Doris Bures, ÖBB-Chef Kern und der Leiter der russischen Staatsbahn einen Zwischenvertrag für das verkehrspolitische Großprojekt. In diesem wurde beschlossen, dass eine neue, umfassendere Machbarkeitsstudie durchgeführt werden soll. Bis Ende dieses Jahres soll die europaweite Ausschreibung für die Studie erfolgen. Laut Kern werden die Planungskosten einen dreistelligen Millionenbetrag ausmachen.

Für den ÖBB-Chef ist es unbedingt erforderlich, dass die Fracht auch auf der Schiene bleibt und nicht auf der Straße weitertransportiert wird. Dazu sei es nötig, die österreichischen Engpässe etwa im Großraum Wien bzw. in der Steiermark auszubauen.

Wer soll eigentlich für die 6,36 Milliarden Euro teuren Baukosten aufkommen? Die betroffenen Staaten, die Bahngesellschaften sowie die Banken, die bereits Interesse zeigten, so Kern.
http://www.noen.at/lokales/noe-uebe...destation-in-Bezirkshauptstadt;art2633,423531

LG Harry
 

josef

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#7
Anschlusspunkt Kosice - Slowakei

Sollte es jemals zur Realisierung dieses hier behandelten "Breitspurbahnprojektes" kommen, wäre der Anschluss ans bestehende Breitspurnetz im Bereich des Hüttenwerkes Kosice. Dort endet derzeit die aus der Ukraine kommende Breitspurstrecke. Diese wurde seinerzeit zum Zwecke des Erztransportes aus dem Revier um Kriwoj Rog errichtet und war auch nach dem Einmarsch der WAPA-Truppen 1968 in die damalige CSSR eine wichtige Nachschubstrecke für die Sowjetstreitkräfte.

lg
josef
 
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josef

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#8
Transsib soll in Wien andocken

Dazu heute im "derStandard":
Transsib soll in Wien andocken
5. Juli 2013, 15:35
--------------------------------------------------------------------------------Von Wladiwostok über Kiew und Bratislava nach Wien: Den Bahnchefs schwebt die Verlängerung der Transsib-Breitspurbahn bis Wien vor
Wien - Die Bahnchefs aus Russland, der Ukraine, der Slowakei und Österreich haben am Freitag ein "Memorandum of Understanding" zur geplanten Verlängerung der Transsib-Breitspurbahn bis Wien unterzeichnet. Eine Projektstudie wird nun beauftragt, ein Geschäftsmodell erarbeitet. "Die Studie soll bis Ende 2013 fertig sein, dann könnte eine Endentscheidung über das Projekt Mitte 2014 fallen", machte Vladimir Yakunin, Chef der RZD (Russische Eisenbahnen) vor Journalisten Dampf. ÖBB-Chef Christian Kern sagte, "im Großraum Wien ist bei der Umsetzung ein Güterterminal um rund 800 Mio. Euro geplant".

Die gesamten Kosten für das Projekt, das auf der russischen Agenda ziemlich weit oben stehen dürfte, werden derzeit auf 6 Mrd. Euro geschätzt. Der genaue Betrag wird erst in der Projektstudie ermittelt, die unter anderem auch ein PPP-Modell analysiert. Das Modell soll dann "auch einen Vorschlag zur angemessenen Kostenbeteiligung der Projektpartner beinhalten", hieß es.

"Hamburg am Festland"
Geplant ist auch ein Güterterminal um 800 Mio. Euro "im Großraum Wien" auf einer Fläche von rund 200 Hektar, wie Kern erwartet. Dorthin sollen ab der slowakisch-österreichischen Grenze "rund 20 Kilometer" Breitspur hinführen. Kern schwebt ein "Hamburg am Festland" vor, ein Trockendock, ein Hub, zur Güterverteilung über Europa. Denn in Wien kreuzen sich drei europäische Bahnrouten. Die Güter sollen fix auf der Schiene bleiben. Wann der erste Transsib-Zug am Trockendock landen könnte, ist noch nicht klar.

Insgesamt handelt es sich für die ÖBB und Österreich um "eine pragmatisch kühle Entscheidung, für die alles spricht", so Kern. Er wies darauf hin, welch hohe Wertschöpfung insgesamt und vor allem durch das Terminal entstehen könnte. Österreich könne etwa "leichter an die Rohstoffe im sibirischen Becken kommen". Die Handelsroute nach China (von Wladiwostok weiter nach Peking und Shanghai) sei auch nicht zu unterschätzen.

Kern sieht bei Umsetzung des Projekts 3.000 zusätzliche Arbeitsplätze für Österreich und 120 Mio. Euro zusätzliche jährliche Wertschöpfung. Würde das Breitspurprojekt realisiert, "können wir unser Gütervolumen von derzeit rund 113 Mio. Tonnen jährlich um etwa zehn Prozent steigern". Bis zur Realisierung "liegt aber noch sehr viel Arbeit vor uns".

Was hat aber die Slowakei davon, wenn das Terminal nicht in ihrem Osten errichtet wird, wo die russische Breitspurbahn derzeit endet? "In der Slowakei ist ein Sub-Terminal geplant", sagte der Chef der dortigen Bahn ZSR, Stefan Hlinka. Nicht zuletzt würde die Slowakei in Sachen Wertschöpfung aber auch beim Bau und Betrieb der Bahn profitieren. In der Slowakei werden 400 bis 500 km Breitspurbahn bis Österreich notwendig.

Schneller als das Schiff
Ziel ist es laut den Bahnchefs, die Wachstumsmärkte in Fernost - bis nach Shanghai, nicht "nur" Wladiwostok - mit Zentraleuropa zu verbinden. Schiffe benötigen von dort nach Europa derzeit laut Kern 30 Tage, die Bahn könne dies in zehn Tagen schaffen. Das erste Ziel ist es aber, den Weg ab Wladiwostok am Pazifik über die klassische Transsib bis Moskau, weiter über Kiew und Bratislava nach Wien in 15 Tagen zu fahren, wie eine Visualisierung zeigte.

Ob die Bahn für die Schifffahrt rasch ein harter Konkurrent wird, bleibt aber abzuwarten. Ein Bahncontainer kostet derzeit etwa das Dreifache des Containers, der auf dem Seeweg von Asien nach Europa um rund 700 Euro unterwegs ist. Jedenfalls würden die Güterströme künftig wachsen, waren sich die internationalen Bahnchefs einig. (APA, 5.7.2013)
http://derstandard.at/1371171749313/Transsib-soll-in-Wien-andocken
 

josef

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#9
Langzeitprojekt...

Anscheinend gibt es auch im Wirtschaftsbereich das berühmte Sommerloch: Alle Jahre wieder taucht das Projekt der "Transsib-Verlängerung" bis Wien auf :)
Transsib bis nach Wien?

Seit Jahren diskutieren Bahnmanager über eine Verlängerung der Transsibirischen Eisenbahn bis Wien, um Güter aus Asien schneller zu transportieren. Der Wirtschaftsbund will das Projekt jetzt vorantreiben.

Der Transport von Hightech-Gütern wie Computer- und Autoteilen von Asien nach Europa dauert auf dem Seeweg derzeit etwa 30 Tage. Durch die Verlängerung der Transsibirischen Eisenbahn Richtung Westen würde sich die Transportzeit Studien zufolge halbieren.

Neuer Güterterminal wäre notwendig
Wien sei als Endpunkt dieser Linie deshalb interessant, weil die Stadt - auch durch den neuen Hauptbahnhof - Knotenpunkt wichtiger Verkehrswege ist, sagte Alexander Biach, Direktor des Wiener Wirtschaftsbundes: „Handelspartner aus Asien sind natürlich interessiert daran, Zugang zu diesem Knotenpunkt zu erhalten. Das ist auch für Wien eine Chance." Würde die Transsib in Wien enden, müsste - wohl in der Nähe des Hafens Freudenau - ein Güterterminal gebaut werden. „Wir haben in einer Erststudie erhoben, dass durch dieses Terminal unmittelbar 3.400 Arbeitsplätze entstehen würden", so Biach.

Kosten betragen neun Milliarden Euro
Die ÖBB und Bahnunternehmen aus Russland, der Slowakei und der Ukraine verständigten sich grundsätzlich auf das Projekt. Es gibt auch ein Bekenntnis der Bundesregierung dazu, unklar ist aber die Finanzierung. Die Gesamtkosten werden auf bis zu neun Milliarden Euro geschätzt, der österreichische Anteil steht noch nicht fest. Biach plädierte dafür, private Investoren einzubeziehen. Namen wollte der Wiener Wirtschaftsbund-Chef nicht nennen: „Da gibt es noch keine konkreten Aussagen, aber im Logistikbereich wird sicher Interesse bestehen.“

Erster Transsib-Zug in 15 Jahren?
Die Transsibirische Eisenbahn ist bereits bis ins ostslowakische Kosice erweitert, dort würde der neue Streckenabschnitt nach Wien dann anschließen. Den aktuellen Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sieht Biach nicht als Hindernis, im Gegenteil: „Ich würde das Projekt als Chance für den Frieden sehen. Es wäre ein sinnvoller Akt, um Frieden zwischen Russland und Europa zu etablieren.“ Im Oktober reist eine österreichische Wirtschaftsdelegation nach Moskau, um über die Bahnerweiterung zu diskutieren. Aus jetziger Sicht wird der erste Güterzug direkt aus Wladiwostok wohl in frühestens 15 Jahren in Wien einrollen.
http://wien.orf.at/news/stories/2664308/
 

josef

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#10
Alle Jahre wieder - "Sommerloch-Füller" Breitspurbahn

Nach den neuesten Varianten schafft sie aber die rund 50 Kilometer ab Bratislave bis in den Wiener Raum nicht mehr! Die neue Endstelle soll nun im Dreiländereck SK/H/A im Nordburgenland bei Kittsee oder Parndorf entstehen:


foto: reuters
Die Transsibirische Eisenbahn soll ein Stück näher rücken
Breitspurbahn soll von Peking nach Parndorf führen


Das Burgenland gilt als Favorit für die Endstation der geplanten Güterbahn – China soll zahlen
Wien – Auch wenn die Realisierung alles andere als gesichert ist: Die Nebel um die von der Industrie gehypte Breitspurbahn, mit der Österreich an die Transsibirische Eisenbahn bis nach China angeschlossen werden soll, beginnen sich ein wenig zu lichten. Der Bau des 400 Kilometer langen Schienennetzes von Košice in der Ostslowakei bis in die Nähe von Wien soll riesige Investitionen in Gleise und ein Logistikterminal mit einem Warenumschlag von 22 Millionen Tonnen bringen.

Was sich zusehends herauskristallisiert: Der Wiener Hafen oder der Güterverkehrsterminal in Wien-Inzersdorf sind aus dem Rennen. Vielmehr wird jetzt Parndorf im Burgenland als Fixstarter für den Knotenpunkt in spe gehandelt. Der burgenländische Ort liegt logistisch besonders günstig – hier treffen sich die Bahnstrecken aus der Slowakei und Ungarn, auch das Autobahnkreuz (A4 Ostautobahn und A6 Spange Kittsee) befindet sich nur wenige Kilometer entfernt. Die beanspruchte Fläche von 200 Hektar ist beachtlich, das Investitionsvolumen von knapp einer Milliarde Euro für den Terminal ebenfalls.

Umschlagplatz
Von verantwortlicher Seite wird Parndorf allerdings nicht bestätigt. Die Entscheidung sei noch nicht gefallen. Es könne ebenso gut das an der Ostbahn gelegene Kittsee werden, heißt es im Verkehrsministerium. Es gehe darum, ausreichend Platz für einen Containerumschlagplatz zu haben, denn die Bahnanbindung allein reiche nicht, sagte Verkehrsminister Jörg Leichtfried auf Anfrage des STANDARD.



Fix sei nur ein Standort in der sogenannten Twin-City-Region Bratislava-Wien, sagt Robert Kredig von der Breitspur-Planungsgesellschaft der ÖBB-Infrastruktur, an der die österreichische, ukrainische, slowakische und die russische Bahn beteiligt sind. Kredig ist nach dem Besuch von Bundeskanzler Christian Kern bei Wladimir Putin am vergangenen Freitag sehr zuversichtlich, dass das Projekt realisiert wird. Der russische Präsident habe versichert, sich für den Bahnausbau einzusetzen.

Finanzierung zentraler Punkt
Als Stolpersteine gelten die Finanzierung und das zerrüttete Verhältnis zwischen Russland und der Ukraine. Aber zumindest beim Geld – die Rede ist von sieben Milliarden Euro – dürften die Verantwortlichen zwei dicke Fische an der Angel haben. Sowohl der mit 40 Milliarden Dollar dotierte chinesische Seidenstraßenfonds als auch die Asiatische Infrastrukturinvestmentbank – sie wurde erst vor zwei Jahren auf chinesische Initiative und als Gegengewicht zur Weltbank und den USA aus der Taufe gehoben – könnten angezapft werden. Österreich ist dort ebenso wie Russland Mitglied.

Neue Machbarkeitsstudie
Wie weit man von einer Realisierung entfernt ist, lässt sich an der Zahl der Machbarkeitsstudien ablesen. Die ersten wurden 2007 erstellt, dann weitere nach 2010. Alle wurden schubladisiert. Nun sei das Planungsbüro Bernard, Obermeyer, Valbek an der Arbeit, in wenigen Wochen soll ein Ergebnis vorliegen. Abhängig von der slowakischen Trassenführung gelten die Götzendorfer Spange (Kittsee–Neusiedl–Parndorf) samt der Schleife Kledering als potenziell geeignet.

Breitspur braucht eine eigene Trasse abseits von Bahnhöfen und weniger Sicherheitseinrichtungen, aber dafür tragfähigere Gleisbette für höhere Tonnagen – und mindestens ein Verladeterminal.
(Luise Ungerboeck, Andreas Schnauder, 7.6.2017)
http://derstandard.at/2000058827171/Breitspurbahn-soll-von-Peking-nach-Parndorf-fuehren
 

josef

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#11
Abhängig von der slowakischen Trassenführung gelten die Götzendorfer Spange (Kittsee–Neusiedl–Parndorf) samt der Schleife Kledering als potenziell geeignet.
Da kann aber etwas nicht stimmen! Unter "Götzendorfer Spange" war die, soweit ich mich erinnere bereits wieder "gestorbene", Verbindung zwischen der "Pressburger Bahn" und "Ostbahn" zwischen Fischamend und Götzendorf gemeint. Und "Kittsee-Neusiedl-Parndorf" ist auch ein Blödsinn, wenn da die Verbindung von der Ostbahn nach Bratislave (Petrzalka) gemeint ist, müsste es Kittsee-Neudorf-Parndorf heißen!
 

t3atnö

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#12
Mannersdorf bis Götzendorf ist noch aktiv da sind die Zementzüge immer unterwegs und schleifen sich dort in die Ostbahn ein.
Götzendorf bis Margarethen am Moos wurde erst vor kurzem das Gleisbett komplett erneuert dort fahren auch immer wieder in der Zuckerrüben Saison die Wagons weg und in Margarethen am Moos stehen immer wieder bei der Firma EVVA Schmierstoffe immer wieder Kesselwagen.
Ich glaub die meinen allgemein die Parndorfer Platte und nicht die Ortschaft Parndorf bei der Parndorfer Platte ist genügend Platz und es ist weil Flach absolut geeignet und liegt im 3 Länder Eck.
 

josef

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#13
Mannersdorf bis Götzendorf ist noch aktiv da sind die Zementzüge immer unterwegs und schleifen sich dort in die Ostbahn ein.
Götzendorf bis Margarethen am Moos wurde erst vor kurzem das Gleisbett komplett erneuert dort fahren auch immer wieder in der Zuckerrüben Saison die Wagons weg und in Margarethen am Moos stehen immer wieder bei der Firma EVVA Schmierstoffe immer wieder Kesselwagen...
Das stimmt, aber mit der "Götzendorfer Spange" ist ein Neubauprojekt gemeint, welches zwischenzeitlich aber wieder verworfen wurde! Habe dazu auch 2 weitere Anfragen, werde das später beantworten bzw. mit einer Skizze darstellen...

lg
josef
 

josef

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#14
Götzendorfer Spange
So, nun mein bescheidenes Wissen zur zitierten "Götzendorfer Spange":

dies sollte eine völlig neu trassierte Bahnstrecke zwischen der Flughafen-Bahn und der Ostbahn werden. Die im Norden zwischen Flughagen Schwechat und Fischamend von der "Preßburger Bahn" (S 7) abzweigen sollte und im Süden im Bereich Götzendorf in die Ostbahn einmünden sollte. Diese Strecke hätte nichts mit der bestehenden, von @t3atnö zitierten Güterverbindung zwischen den beiden Streckenästen zu tun!

Zweck war eine durchgehende Verbindung des Flughafens Wien -SW in der weiteren Relation nach Bratislava bzw. Budapest.

Auf der Karte aus dem "Standard-Artikel" habe ich die verworfenen Planungen folgendermaßen eingezeichnet:
ORANGE: Geplante Führung der "Railjet" - Verbindung München - Budapest über den Flughafen Schwechat
BLAU: Geplante Verbindung Wien-Hauptbahnhof - Flughafen Schwechat - Flughafen Bratislava.

Wegen der Nichtausführung der "Spange" gibt es derzeit keine Direktverbindung zwischen den Flughäfen Wien und Bratislava und die "Railjets" von und nach Budapest befahren durchgehend die "klassische" Ostbahnstrecke über Himberg - Gramatneusiedl - Götzendorf...! Nur die aus dem Westen kommenden, früher am Wiener Hauptbahnhof endenden "Railjet"-Kurse werden über die "Schleife Kledering" bis zum Flughafen Wien-Schwechat weitergeführt.
 

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#15
@josef

Geht es hier um ein konkretes Projekt in der Planungs- oder Realisierungsphase? Oder ist dies wieder "Sommerloch-Wunschdenken"?

Irgendwelche Personenzuege und ohne Umsteigen und/oder umspuren von Wien nach Moskau zu fahren halte ich hier fuer komplette Phantasie. Da ist jeder Flug wirtschaftlicher. Was mehr wahrscheinlich erscheint ist ueber Fracht und Guetertransporte zu sprechen. Hier waere auf jeden Fall der Anschluss an einen Donauhafen zu nennen, - egal ob in Wien, oder in Budapest, oder in Pressburg. Hauptsache, die Breitspur geht an einen dieser Haefen an der Donau.
 

josef

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#16
Geht es hier um ein konkretes Projekt in der Planungs- oder Realisierungsphase? Oder ist dies wieder "Sommerloch-Wunschdenken"?.
Hallo Peter,
siehe den Titel von Beitrag #10: Alle Jahre wieder - "Sommerloch-Füller" Breitspurbahn
Irgendwelche Personenzuege und ohne Umsteigen und/oder umspuren von Wien nach Moskau zu fahren halte ich hier fuer komplette Phantasie...
Da war noch nie die Rede von "Personenzügen" - sondern es ging immer nur um den Gütertransport (Container), derzeit konkret aus China (-> "Neue Seidenstraße"...). Wobei aber anzumerken ist, dass das Bahnnetz in China wie in Westeuropa normalspurig ist!
 
#17
Hallo Peter,
siehe den Titel von Beitrag #10: Alle Jahre wieder - "Sommerloch-Füller" Breitspurbahn
Da war noch nie die Rede von "Personenzügen" - sondern es ging immer nur um den Gütertransport (Container), derzeit konkret aus China (-> "Neue Seidenstraße"...). Wobei aber anzumerken ist, dass das Bahnnetz in China wie in Westeuropa normalspurig ist!
Das Problem das Du hier haben wirst, ist die Unberechenbarkeit von Putin-Russland sowie irgendwelche Embargo-Resultate daraus. Da steht dann schnell die wirtschaftlichkeit dieser Infrastruktur in Frage. Wuerde dieses Risiko nicht existieren, waere es auf jeden Fall ein interessantes Potenzial.

Berichte ueber Zuege die von Europa nach China fahren gab es in diversen Zeitungen immer wieder. Da gab es einen Fall, von einem Zug, der von Spanien bis nach China ging, allerdings wurde immer wieder die Lokomotive gewechselt. Ob eine Umspurung notwendig war, weis ich am Ende nicht, man kann ja auch Laender waehlen, die die gleiche Spurweite haben?
 
#19
Schienenverbindung Westeuropa - China:
Da wirst du aber gewaltige Schwierigkeiten haben :D

Sieh mal die Karte aus https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Spurweiten
Dann musst Du halt umspuren.

Auch innerhalb eines Landes sind die Spurweiten oft nicht gleich.

VIA in Canada verwendet die gleiche Spurweite wie in Oesterreich, oder sonstwo in Europa. Toronto's Strassenbahn hat aber wiederum eine andere Spurweite, so auch die U-Bahn.

In Spanien haben sie zuzueglich zur Breitspur auch noch die europaeische Spurweite verlegt.

Dublin's Strassenbahn hat auch die europaeische Spurweite, die normale Eisenbahn ist breitspuriger als in Russland. Dass Irland ueberhaupt eine einheitliche Spurweite hat, ist verwunderlich, angesichts der Politischen und historischen Misverstaendnisse zwischen der Republik und dem Norden. Offenbar wurde man sich fruehzeitig bei einer Sache einig.
 

josef

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#20
Mannersdorf bis Götzendorf ist noch aktiv da sind die Zementzüge immer unterwegs und schleifen sich dort in die Ostbahn ein.
Götzendorf bis Margarethen am Moos wurde erst vor kurzem das Gleisbett komplett erneuert...
Ist zwar OT. und passt nicht daher, ist aber wegen der Streckenführung im Bereich Götzendorf interessant! Diese Strecke wurde 1883 als "Lokalbahn Schwechat - Götzendorf - Mannersdorf" in Betrieb genommen. Die Lokalbahnstrecke überquerte östlich des "Staatsbahnhofes" Götzendorf auf einer Brücke die Ostbahn (Wien - Bruck an der Leitha - Ungarn...) und war damit von Schwechat bis Mannersdorf durchgehend befahrbar. Nach Zulegung des 2. Streckengleises auf der Ostbahn wurde 1918 die nur für den Lichtraum einer eingleisigen Strecke konzipierte Brücke der Lokalbahn über die Ostbahn abgetragen und diese mittels 2 Schleifengleisen in den Bf. Götzendorf eingebunden. Diese Situation ist auch heute noch aktuell.

Siehe Gleisplan - ehemalige Trasse mit Brücke über Ostbahn ist strichliert dargestellt:
© OpenRailwayMap
 

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